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Nordische Ski-WM: Riiber verdient zu Gold - DSV-Kombinierer gehen leer aus
Bei der Nordischen Ski-WM 2019 in Seefeld sorgte insbesondere Eric Frenzel bislang für eine deutsche Medaillenflut. Doch am Donnerstag hatten die DSV-Athleten das Nachsehen und verpassten erstmals seit zehn Jahren bei einem WM-Einzelrennen die Medaillenränge - und das deutlich. Gold sicherte Topfavorit Jarl Magnus Riiber. Von Tristesse im deutschen Lager aber keine Spur.
Im Einzel der Nordischen Kombination spielten die deutschen Athleten am Donnerstag nur eine Nebenrolle. Schon nach dem schwierigen Springen von der Toni-Seelos-Schanze waren die Aussichten der DSV-Akteure um Doppelweltmeister Eric Frenzel, Terence Weber, Vinzenz Geiger, Fabian Rießle und Titelverteidiger Johannes Rydzek auf eine Medaille in weite Ferne gerückt.
Riiber siegt im Schlusssprint
Der Rückstand auf späteren Sieger Jarl Magnus Riiber war in der Loipe für die Deutschen nicht mehr aufzuholen. Doch der 10-Kilometer-Langlauf und der Weg zum WM-Titel war für Riiber alles andere als ein Spaziergang. Zum einen waren die Bedingungen in Tirol bei 15 Grad plus und sulzigem Schnee alles andere als optimal, zum anderen konnte Riiber seine Widersacher nicht abschütteln.
Gemeinsam mit dem Österreicher Bernahrd Gruber und Akito Watabe aus Japan ging der norwegische Dominator in die letzte Runde und lieferte sich mit seinen Konkurrenten ein spannendes Rennen. Die Entscheidung fiel erst auf der Zielgeraden, als Riiber eine Attacke setzte und sich verdientermaßen den Sieg schnappte. Hinter dem 21-jährigen Shootingstar holte sich Gruber Silber, Bronze ging an Watabe.
Rydzek als bester Deutscher auf Platz 8
Johannes Rydzek gab zwar in der Loipe alles, aber mehr als der 8. Platz war nicht drin. Im Ziel hatte der 27-Jährige einen deutlichen Rückstand von 53,8 Sekunden auf den neuen Weltmeister und seinen direkten Nachfolger. Damit wurde Rydzek bester Deutscher. Keine Frage, ein enttäuschendes Abschneiden der erfolgsverwöhnten DSV-Kombinierer. „Das war ein hartes Rennen, leider wurde ich nicht belohnt. Das Glück muss auf unserer Seite sein, das war es nicht“, sagte Rydzek im ZDF.
In der Stunde der Niederlage zeigten sich die Deutschen aber als faire Sportsmänner. „Wir haben ja schon zwei Goldmedaillen im Sack, da dürfen auch mal die anderen was holen“, erklärte Bundestrainer Hermann Weinbuch mit einem Lächeln: „Für die drei Burschen da vorne freue ich mich. Sie haben es alle verdient, vor allem Riiber. Er ist momentan der Beste.“
Daran besteht kein Zweifel. Schließlich konnte Jarl Magnus Riiber in diesem Winter zehn seiner 15 Rennen gewinnen und zeigte eine regelrechte Leistungsexplosion.
Geiger fällt in der Loipe zurück
Vinzenz Geiger belegte als zweitbester Deutscher 14 Rang. Dabei war er nach dem Springen von der Normalschanze noch der DSV-Athlet mit den besten Aussichten. Der starke Langläufer ging als Zehnter und 35 Sekunden nach dem Führenden Riiber in die Loipe, wo er im Rennverlauf aber noch weiter Zeit einbüßte. „Es war echt extrem schwer heute. Ich habe alles versucht, bin an die Gruppe ran gelaufen, aber dann hatten wir ein kleines Loch nach vorne. Da ging nicht viel.“ Zumal Geiger auch noch von einer Erkältung gehandicapt war, die er sich vor der WM eingefangen hat.
DSV-Kombinierer schon nach Springen chancenlos
Die anderen deutschen Starter zeigte hingegen durch die Bank nur mäßige Sprünge, hatten aber auch mit starkem Seitenwind zu kämpfen. So handelten sich Frenzel (16.), Rießle (17.) und Weber (25.) allesamt einen Rückstand von über eine Minute ein. Entsprechend waren die Medaillen-Hoffnungen schon frühzeitig geplatzt.
Damit ist auch die eindrucksvolle Goldserie der deutschen Kombinierer gerissen. Diese habe bei der WM 2017 in Lahti, den Olympischen Winterspielen 2018 in Pyeongchang und auch in der ersten Woche der aktuellen Weltmeisterschaft in Seefeld alle neun Titel abgeräumt. Gänzlich ohne Edelmetall blieb das DSV-Team 2009 bei den Titelkämpfen im tschechischen Liberec.
Doch schon am Samstag können und wollen Frenzel, Rydzek und Co. zurückschlagen. Schließlich steht zum WM-Abschluss der Teamwettkampf in der Staffel auf dem Programm, wo Deutschland als amtierender Titelverteidiger und Olympiasieger zum engsten Favoritenkreis gehört. Und Weinbruch gibt sich zuversichtlich: „Einmal Gold holen wir noch.“
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