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Ehemaliger Radrennprofi Gregor Braun im Porträt
Gregor Braun ist ein ehemaliger deutscher Radrennprofi, welcher zu seiner Zeit für die BRD antrat. Er wurde am 31. Dezember des Jahres 1955 in Neustadt an der Weinstraße geboren. Seine erfolgreichste Zeit erstreckte sich über die 70er und 80er Jahre. Dabei gilt es zu erwähnen, dass Braun nicht nur auf der Straße Erfolge vorweisen kann. Er galt vor allem im Bereich des Bahnfahrens als Spezialist und konnte diesbezüglich bei den Olympischen Spielen 1976 in Kanada zwei Goldmedaillen gewinnen. 1976 wurde er zudem zum Sportler des Jahres in Deutschland gewählt.
Auf Gregor Brauns Konto gehen zahlreiche Erfolge bei Weltmeisterschaften und deutschen Meisterschaften. Bei den Grand Touren des Radsports schaffte er es jedoch abgesehen von einem einzelnen Etappensieg nie, einen großen Erfolg zu verbuchen. Nach einer langen Karriere bei unterschiedlichen Radteams beendete Gregor Braun seine erfolgreiche Karriere im Jahr 1989 und arbeite danach unter anderem als Trainer im Radsport weiter.
Die sportlichen Anfänge von Gregor Braun
Nach seiner Berufsausbildung im Handwerksbereich entschloss sich Gregor Braun aus seiner Amateurkarriere im Radsport ein professionelles Dasein zu formen. Er arbeitete sich in der westdeutschen Rad-Szene nach oben und stellte sich schnell als ein wahres Talent heraus. 1974 holte er sich den 2. Platz bei Rund um Düren. Ab dem Jahr 1977 lief es dann auf der Straße richtig gut und es stellten sich fortlaufende Erfolge ein. 1978 folgte der ganz große Erfolg bei den National Road Championships im Straßenrennen.
Von Beginn an fokussierte sich Gregor Braun jedoch auf seine Rennen auf der Bahn. In diesem Spezialgebiet waren Brauns Leistungen stets eine hohe Messlatte, an welcher sich die Konkurrenz orientieren musste. Noch als Nachwuchsfahrer gewann er im Jahr 1973 bei den National Junior Track Championships in der Einzelverfolgung und im Madison. Er sollte seine guten Leistungen bei Bahnrennen während seiner gesamten Karriere fortsetzen und zahlreiche Siege holen.
Steckbrief zu Gregor Braun
Nationalität: Deutsch
Spitzname: -
Teams:
1977 bis 1979: Peugeot-Esso-Michelin
1980: Sanson-Campagnolo
1981: Famcucine-Campagnolo
1982: Capri Sonne-Campagnolo-Merckx
1983: Vivi-Benotto
1984: La Redoute
1985: Ariostea-Oece
1986: Murella-Fanini
1987: AD Renting-Fangio-IOC-MBK
1988: Boccaccio Life-La William
1989: Titanbonifica-Benotto
Die größten Erfolge von Gregor Braun
Im Straßenrenn-Bereich:
- 1974: Rund um Düren - 2. Platz
- 1977: Étoile des Espoirs - 2. Platz
- 1977: Circuit Cycliste Sarthe - 2. Platz
- 1977: Grand Prix des Nations - 6. Platz
- 1978: National Road Championships - 1. Platz
- 1978: Rund um den Henninger Turm - 1. Platz
- 1978: Tour Méditerranéen - 1. Platz
- 1978: Tour d'Indre-et-Loire - 1. Platz
- 1978: Tour of Flanders - 3. Platz
- 1979: Tour d'Indre-et-Loire - 1. Platz
- 1979: Rund um den Henninger Turm - 3. Platz
- 1980: National Road Championships - 1. Platz
- 1980: Deutschland Tour - 1. Platz
- 1980: Giro di Sardegna - 1. Platz
- 1980: Nice–Alassio - 3. Platz
- 1981: Tre Valli Varesine - 1. Platz
- 1981: Milano–Vignola - 1. Platz
- 1981: Flèche Hesbignonne - 1. Platz
- 1981: GP Union Dortmund - 2. Platz
- 1981: Ruota d'Oro - 3. Platz
- 1982: Kuurne–Brussels–Kuurne - 1. Platz
- 1982: Paris–Roubaix - 3. Platz
- 1982: Amstel Gold Race - 3. Platz
- 1983: National Road Championships - 1. Platz
- 1983: Giro di Sardegna - 1. Platz
- 1983: Etappe 14 Giro d'Italia - 1. Platz
- 1983: Trofeo Laigueglia - 2. Platz
- 1985: Firenze–Pistoia - 2. Platz
- 1987: Etappe 1a Setmana Catalana de Ciclisme - 1. Platz
Im Bahnrad-Bereich:
- 1973: National Junior Track Championships Madison - 1. Platz
- 1973: National Junior Track Championships Einzelverfolgung - 1. Platz
- 1973: European Junior Track Championships Einzelverfolgung - 2. Platz
- 1975: UCI Amateur Track World Championships Teamverfolgung - 1. Platz
- 1975: National Amateur Track Championships Madison - 1. Platz
- 1975: National Amateur Track Championships Einzelverfolgung - 1. Platz
- 1976: Olympische Spiele Teamverfolgung – Gold
- 1976: Olympische Spiele Einzelverfolgung – Gold
- 1976: National Amateur Track Championships Madison - 1. Platz
- 1976: National Amateur Track Championships Einzelverfolgung - 1. Platz
- 1977: UCI Track World Championships Einzelverfolgung - 1. Platz
- 1978: UCI Track World Championships Einzelverfolgung - 1. Platz
- 1978: European Track Championships Madison - 1. Platz
- 1978: Six Days of Munich - 1. Platz
- 1979: Six Days of Cologne - 1. Platz
- 1979: Six Days of Frankfurt - 1. Platz
- 1980: Six Days of Dortmund - 1. Platz
- 1980: Six Days of Berlin - 1. Platz
- 1980: Six Days of Frankfurt - 1. Platz
- 1981: Six Days of Berlin - 1. Platz
- 1981: Six Days of Bremen - 1. Platz
- 1981: Six Days of Frankfurt - 1. Platz
- 1983: National Track Championships Madison - 1. Platz
- 1983: Six Days of Bremen - 1. Platz
- 1984: Six Days of Stuttgart - 1. Platz
- 1985: UCI Track World Championships Einzelverfolgung - 3. Platz
Gregor Brauns Erfolge bei den Grand Touren und Olympia
Die großen Touren im Radsport waren nie die Spezialdisziplin von Gregor Braun. Sein größter Erfolg war ein erster Platz bei einer Etappe des Giro d'Italia 1983. In diesem Zusammenhang zeigte er sich auf Etappe 14 erfolgreich. Überdies blieben die echten Erfolge bei den Grand Touren des Radsports aus. Stattdessen holte Braun auf der Straße eher Siege bei kleineren Touren wie dem Giro di Sardegna oder der Deutschland-Tour. Beide Erfolge fanden im Jahr 1980 statt.
Mit Hinsicht auf die Olympischen Spiele kann Gregor Braun zwei große Erfolge vorweisen, mit denen er sich in die sportlichen Geschichtsbücher eingetragen hatte. Schauplatz waren die Olympiade 1976 in Montreal, Kanada. Dort ging er im Bahnbereich an den Start und holte sich gleich in zwei Kategorien die Goldmedaille. Den 1. Platz gab es in der Einzel- und in der Teamverfolgung. Braun trat damals noch für West-Deutschland an. Während der Westen am Ende den 4. Platz im Medaillenspiegel belegte, schaffte es die DDR auf Platz 2. Die Sowjetunion ging als großer Sieger aus den Olympischen Spielen 1976 hervor. Die USA landeten auf Platz 3.
Privates zu Gregor Braun nach seiner Karriere im Radsport
Gregor Braun hat nach dem Ende seiner aktiven Karriere auf dem Radsattel einige Zeit lang als Trainer gearbeitet und sein Wissen rund um den Radsport somit an die nächsten Generationen an Athleten weitergegeben. Später arbeitete Braun als Hotelier. Dies stand im Kontrast zu seiner ursprünglichen Berufsausbildung, denn bevor Gregor Braun mit seiner Radkarriere begann, absolvierte er eine Ausbildung als Bauschlosser.
Braun konnte sich bereits als Kind für das Rad begeistern und trainierte mit seinem Vater Dieter, der selbst ein erfolgreicher Athlet auf dem Sattel war. Aus dieser Leidenschaft machte er später eine Berufung und fuhr als Profi bei zahlreichen Rennen sowie Touren mit. Ansonsten ist der Öffentlichkeit nicht viel über das Privatleben des ehemaligen Radprofis Gregor Braun bekannt.
Braun & Ex-Geliebte nach Kindesmissbrauch zur Haftstrafe verurteilt
Auch wenn das Privatleben von Gregor Braun der Öffentlichkeit meist verborgen blieb, so lastet ein dunkler Schatten auf eben jenes Leben des ehemaligen Radprofis. Das Landgericht Tübingen veruteilte 2023 den damals 68-jährigen zu einer Gefängnisstrafe von 2 Jahren und 9 Monaten, nachdem das Gericht es für bewiesen erklärte, dass Braun die Tochter seiner Ex-Geliebten sexuell missbrauchte. Zwischen September 2013 und März 2018 kam es regelmäßig vor, dass die Tochter der Ex-Geliebten beim Sex der beiden beobachten musste.
Zudem wurden auch Fotos vom Intimbereich des Kindes angefertigt. Mit 14 Jahren erstattete das Mädchen Anzeige und brachte die widerwärtigen Taten so an die Öffentlichkeit. Die Mutter wurde im Zuge der Verhandlung zu drei Jahren und neun Monaten Haft verurteilt. Später entschuldigte sich sich bei ihrem Kind für die Taten. Ihrer Kindheit beraubt, erhielt das Mädchen bekam ein Schmerzensgeld zugesprochen.