Freddy Maertens: Der belgische Sprintkönig

Porträt Freddy Maertens

Bildquelle: Peters, Hans / Anefo [CC BY-SA 3.0], via Wikimedia Commons (Bild bearbeitet)

Freddy Maertens wurde am 13. Februar des Jahres 1952 in Lombardsijde geboren. Der Belgier kann auf eine lange Erfolgszeit auf dem Radsattel zurückblicken und war darauf spezialisiert, Etappenrennen zu gewinnen. Große Triumphe bei den Grand Touren gab es für ihn abgesehen von einem Erfolg bei der Spanien-Rundfahrt nie, aber er ist unter anderem der Rekordsieger von Vier Tage von Dünkirchen und gewann zwei Mal den Straßenweltmeister-Titel. In den 70er Jahren galt er als einer der besten Sprinter der Welt.

Leider wird seine Karriere auch von einigen Doping-Skandalen überschattet, welche sich in den 70er und 80er Jahren zugetragen haben. So war er mit Pemolin gedopt und wurde unter anderem bei der Flandern-Rundfahrt disqualifiziert. Weitgehend hat der Namen Freddy Maertens im Radsport bis heute jedoch einen guten Namen. Freddy Maertens lebt heute in Belgien und wurde 2017 am Herzen operiert.

Lange Karriere und großes Talent

Freddy Maertens kann auf eine sehr lange und erfolgreiche Karriere zurückblicken, denn er startete im Jahre 1972 und war dann bis in das Jahr 1985 aktiv auf dem Sattel unterwegs. Schon 1973 erfuhr er sich die ersten Erfolge und wurde Vize-Weltmeister im Straßenfahren. Er gewann zudem das erste von vier Malen die Gesamtwertung von Vier Tage von Dünkirchen. Trotz seiner langen Karriere nahm er lediglich an 5 Grand Touren teil.

Seine erste Grand Tour war die Tour de France im Jahre 1977. Er belegte in der Gesamtwertung einen guten 8. Platz. Ein Jahr später trat er bei der Vuelta a España an und gewann dort die Gesamtwertung. Im gleichen Jahr kann er auch eine Teilnahme an der Giro d’Italia vorweisen, wo er allerdings mit einem DNF abschloss. Bei der Tour de France folgten 1978 und 1981 zwei weitere Teilnahmen. Ein 13. und 66. Platz in der Wertung waren die Folge, womit er nicht an alte Erfolge anschließen konnte.

Steckbrief zu Freddy Maertens

Nationalität: Belgier

Spitzname: -

Teams:

1973: Flandria-Carpenter-Shimano

1974-1975: Flandria-Carpenter

1976-1977:Flandria-Velda

1978: Flandria-Velda-Lano

1979: Flandria-Ca-Va Seul-Sunair

1980: San Giacomo Mobili – Benotto

1981-1982:Boule d'Or

1983: Masta-TeVe Blad-Concorde

1984: Splendor-Mondial Moquette-Marc

1985: Euro-Soap – Crack

1986: Robland-Isoglass-Austin-Rover

Die größten Erfolge von Freddy Maertens

 

  • Vize-Weltmeister Straßenrennen (1973)
  • Gesamtwertung: Vier Tage von Dünkirchen (1973/1975/1976/1978)
  • Paris-Brüssel (1975)
  • Weltmeister im Straßenrennen (1976/1981)
  • vier Etappen Tour de France (1976)
  • Pfeil von Brabant (1976)
  • Meisterschaft von Zürich (1976)
  • Belgischer Meister im Straßenrennen (1976)
  • Gesamtwertung: Vuelta a España (1977)
  • drei Etappen Giro d’Italia (1977)
  • Paris-Nizza (1977)
  • drei Etappen Tour de France (1978)
  • fünf Etappen der Tour de France (1981)

 

 

Eine lange Karriere mit Aufs und Abs

Die oben gezeigte Übersicht ist nur ein Ausschnitt mit Maertens wichtigsten Errungenschaften im Radsport. Er holte noch viele weitere kleinere Titel auf dem Rad. Bei seinen Kollegen war er vor allem als Sprinter gefürchtet. In seinen Jahren auf dem Fahrrad brachte er es auf insgesamt über 140 Siege und war dafür bekannt, eher um einzelne Etappen mitzufahren, als auf die Gesamtwertungen der großen Touren zu gehen.

Dies hinderte ihn jedoch nicht daran, die Vuelta a España 1977 auf Platz 1 zu beenden. Seine Spezialität waren die Straßenrennen. Hier konnte er gleich zwei Mal den Weltmeistertitel holen: 1976 und 1981. Zudem wurde er belgischer Meister im Straßenrennen. Aufgrund der vier Siege und damit dem bisherigen Rekord, ist auch seine Macht bei den Vier Tagen von Dünkirchen zu nennen, denn hier war er besonders erfolgreich.

Doping rund um Freddy Maertens

Leider gab es trotz seiner vielen Erfolge auch die Schattenseiten bei Maertens, denn er wurde mehrere Male des Dopings überführt, was seinem Ruf einen leichten Schaden zufügte. Bestätigt sind Dopingbetrugsfälle aus 1977 und 1986. Dabei handelte es sich um den unerlaubten Gebrauch von Pemolin und Cortison. Entsprechend der Wettbewerbsstatuten wurde er jeweils disqualifiziert.

Das Doping im Jahre 1986 erreichte jedoch kaum die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit, da er zu jener Zeit bereits nicht mehr mit der Elite des Radsports mithalten konnte. Tatsächlich war sein letzter großer Coup der Sieg bei den Straßenweltmeisterschaften im Jahr 1981. Danach fuhr er nur noch bei kleineren Teams und nicht mehr um große Siege.

Was wurde aus Freddy Maertens nach seiner Radkarriere?

Seine Karriere auf dem Radsattel endete 1987 wenig rühmlich. Er fuhr keine großen Erfolge mehr ein und daher war das Ende seiner Karriere von wenig Aufmerksamkeit gekrönt. Danach war er Vertreter, bis er 2001 einen Posten im Nationaal Wielermuseum in Roeselare annahm. Nach 2008 arbeitete er zudem für das Centrum Ronde van Vlaanderen.

Im Jahre 2017 verschlechterte sich seine gesundheitliche Situation und er musste sich einer Herz-OP unterziehen. Seither ist es um Freddy Maertens sehr ruhig geworden. Dennoch bleiben seine Erfolge für immer erhalten und vor allem in der belgischen Radsportfangemeinde ist der Name Freddy Maertens immer noch weit verbreitet. Er ist als Super-Sprinter in die Geschichte eingegangen und hält weiterhin den Rekord bei Vier Tagen von Dünkirchen.


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