Biathlon WM: DSV-Männer beim Massenstart chancenlos - Denise Herrmann holt Bronze

DSV-Männer gehen leer aus - Denise Herrmann holt Bronze

Bildquelle: Cephas CC BY-SA 3.0 [CC BY-SA 3.0], via Wikimedia Commons (Bild bearbeitet)

Zum Abschluss der Biathlon WM in Östersund haben die deutschen Männer im Massenstart die Medaillenränge verpasst. Arnd Pfeiffer wurde beim Rennen, das aufgrund widriger Verhältnisse phasenweise einer Lotterie inklusive haufenweiser Schießfehler glich, als Sechster bester Deutscher. Gold ging an den Italiener Dominik Windisch. Bei den Frauen konnte zuvor Denise Herrmann mit Bronze ihren WM-Medaillensatz komplettieren.

Am finalen Wettkampftag der Biathlon WM konnten die DSV-Männer kein weiteres Edelmetall erkämpfen. Arnd Pfeiffer leistete im Massenstart über 15 km insgesamt vier Schießfehler und hatte wie das gesamte Feld mit heftigen Windböen und dichtem Schneefall zu kämpfen. Am besten bewerkstelligte Dominik Windisch die schwierigen Herausforderungen, der sich trotz dreier Strafrunden überraschend die Goldmedaille sicherte.

Hinter dem Italiener belegten der Franzose Antonin Guigonnat (3 Schießfehler/+ 22,8 Sekunden) und Julian Eberhard aus Östereich (4 / + 23,3 Sekunden) die Plätze zwei und drei.

Pfeiffer nach „kuriosem Rennen“ zufrieden

Trotz Verpassen einer erhofften Medaille war Einzel-Weltmeister Pfeiffer mit seinem Ergebnis zufrieden: „Ich hätte gern mehr getroffen. Platz sechs ist aber gut für mich. Heute war es ein kurioses Rennen, so viele Fehler habe ich selten gesehen. Die Strafrunde war ziemlich voll“, erklärte er am ZDF-Mikrofon.

Hinter Pfeiffer, der neben Gold im Einzel auch noch Silber in der Mixed-Staffel gewann und somit die einzigen beiden Medaillen für die DSV-Männer in Schweden einfuhr, war Benedikt Doll als Achter zweitbester Deutscher. Gleich fünf Strafrunden musste der 28-Jährige abspulen. Genauso oft musste auch WM-Debütant Philipp Nawrath eine Extrarunde drehen, der als 15. die Ziellinie überquerte. Erik Lesser, eigentlich einer der besten deutschen Biathleten am Schießstand, schoss hingegen sechs Fahrkarten und musste sich mit dem enttäuschenden 27. Rang begnügen. Der formschwache Titelverteidiger Simon Schempp war in Östersund gar nicht erst am Start und hat die Saison schon vorzeitig beendet.

Bö mit fünf Fehlern beim letzten Schießen

Auch Superstar Johannes Thingnes Bö setzten die schweren Wetterverhältnisse extrem zu. Beim letzten Schießen lag der Norweger mit Evgeniy Garanichev gleichauf in Führung, verfehlte dann aber alle fünf Scheiben und schoss sich damit aus den Medaillenrängen. Am Ende wurde Bö nur 13. Bitter für den Ausnahmekönner, der damit die große Chance auf seine 5. Goldmedaille bei der diesjährigen Biathlon WM in Östersund liegen ließ. Damit wäre Bö nach Laura Dahlmeier erst der zweite Biathlet in der Geschichte, der bei einer WM fünfmal Gold und insgesamt sechs Medaillen abräumte.

Zu den großen WM-Enttäuschungen zählte hingegen Martin Fourcade. Der siebenfache Weltcup-Gesamtsieger wurde beim letzten Rennen nur 24. und blieb zum ersten Mal seit zehn Jahren ohne Medaille bei einem Biathlon-Großereignis.

Herrmann holt Bronze im Massenstart - Gold war möglich

Im vorherigen Massenstart der Frauen krönte indes Denise Herrmann ihre starke WM-Performance und landete auf dem 3. Platz. Damit hat die 30-Jährige, die dieser Tage bereits Gold in der Verfolgung und Silber in der Mixed-Staffel holte, ihren Medaillensatz vervollständigt. Zwar hatte auch Herrmann beim Anschlag angesichts der widrigen Verhältnisse ihre liebe Mühe und Not, konnte aber trotz vier Schießfehler aufs Podium laufen, wobei die frühere Langläuferin von ihren exzellenten Fähigkeiten in der Loipe profitierte.

Nach den 12,5 Kilometern musste Herrmann, die erst vor drei Jahren umsattelte, lediglich Dorothea Wierer aus Italien und der Russin Jekaterina Jurlowa-Percht den Vortritt lassen. „Ich habe mich von Schießen zu Schießen gehangelt. Es war schon schwierig zu schießen“, ließ die Sächsin nach dem Rennen wissen.

 

 

Bis zur letzten Schießeinlage hatte sich die laufstarke Herrmann auf den 6. Rang vorgearbeitet und hätte sogar ihre zweite Goldmedaille holen können, wenn sie ihren letzten Schuss nicht danebengesetzt hätte. Zumal Wierer und Yurlova-Percht, die jeweils zweimal in die Strafrunde mussten, nur 15,4 bzw. 10,5 Sekunden vor Herrmann die Ziellinie überquerten.

Dahlmeier wird gute Sechste - Preuß & Hildebrand desolat beim Schießen

Für die anderen deutschen Frauen lief der Massenstart hingegen eher verhalten. Titelverteidigerin Laura Dahlmeier, die einen schwachen Start hinlegte und gleich nach dem ersten Schießen zwei Strafrunden laufen musste, konnte sich aber immerhin nach insgesamt vier Schießfehlern noch auf einen versöhnlichen 6. Platz vorkämpfen.

Die beiden anderen DSV-Starterinnen Franziska Preuß (6 Schießfehler) und Franziska Hildebrand (5) hatten indes noch größere Schwierigkeiten beim Schießen. Besonders bitter: Beim ersten Stehendschießen gehörte Preuß noch einer fünfköpfigen Führungsgruppe an, brachte dann aber in aussichtsreichster Position nicht einen Schuss ins Ziel. Mehr als Rang 19 sprang für die 25-Jährige, die bei ihren insgesamt vier schwachen WM-Rennen mit Platz 16 im Sprint ihr bestes Ergebnis hatte, nicht hinaus. Hildebrand wurde nur 21. und verpasste die Top-Ten-Plätze ebenso deutlich.

Deutschland Zweiter im Biathlon WM-Medaillenspiegel

Insgesamt haben die deutschen Skijäger bei der Biathlon WM in Östersund sieben Medaillen abgeräumt (2x Gold, 2x Silber, 3x Bronze). Damit reiht sich der DSV im abschließenden Medaillenspiegel auf dem 2. Platz ein. Norwegen stellt mit neun Medaillen (5 Gold, 3 Silber, 1 Bronze) die beste Nation. Dennoch zog Bundestrainer Mark Kirchner insgesamt ein positives Fazit: „Mit der Bilanz können wir zufrieden sein. Wir haben nicht nur Medaillen, auch gute Anschlussplatzierungen geholt. Bei dieser Konkurrenz. Darüber freuen wir uns.“


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