Damiano Cunego Porträt: Sieger des Giro d'Italia und Straßenexperte

Damiano Cunego im Porträt

Bildquelle: www.instants-cyclistes.fr [CC BY-SA 2.0], via Wikimedia Commons (Bild bearbeitet)

Damiano Cunego wurde am 19. September des Jahres 1981 in Verona geboren und begann seine Karriere im professionellen Radsport Mitte bis Ende der 1990er Jahre. Im Bereich der Junioren konnte er früh überzeugen und 1999 wurde er gar Straßenweltmeister der Junioren. Im Grunde galt Cunego als Allrounder, doch auf der Straße konnte er seine Stärken auf besondere Art nutzen. In der Rad-Szene hatte er auch den Spitznamen "Der kleine Prinz". Sein größter Erfolg in seiner über 20 Jahre andauernden Karriere war der Gesamtsieg bei dem Giro d’Italia im Jahr 2004.

Darüber hinaus gehen viele weitere Etappen- und Giro-Siege auf das Konto des italienischen Fahrers. Während seiner Profi-Karriere war er gerade einmal bei 4 Teams unter Vertrag, was sehr ungewöhnlich ist. Seine längste Teamzugehörigkeit war von 2005 bis 2014 bei dem Team Lampre. Im Jahr 2018 beendete Damiano Cunego seine Karriere auf dem Radsattel schließlich, nachdem seine Erfolge in den Rennen zunehmend nachließen. Für die italienische Radkultur ist er bis heute einer der wichtigsten Namen der letzten 30 Jahre, da er als Italiener den Giro d’Italia gewonnen hat.

Damiano Cunegos sportlicher Durchbruch im Jahr 2004

Nachdem Cunego bereits in jungen Jahren unter Beweis stellte, dass er ein vielversprechendes Talent war, wurde er im Jahr 2002 von dem Team Saeco Macchine per Caffè unter Vertrag genommen. Dieses Team ging später 2005 in das Team Lampre über und hier hatte Cunego ein sehr gutes Verhältnis zur Teamleitung, was ihm im Laufe seiner Karriere sehr zugutekommen sollte. Seinen Durchbruch auf dem Radsattel hatte er jedoch im Trikot von Saeco Macchine per Caffè, denn dort holte er 2004 die Gesamtwertung des Giro d’Italia.

Im gleichen Jahr vereinigte er eine große Zahl an wichtigen Titel auf seine Person. So gewann Cunego im Jahr 2004 unter anderem den Giro dell’Appennino und den Giro di Lombardia. Auch die Gesamtwertung des Giro del Trentino gehörte 2004 zu seinen Erfolgen. 2004 war das Jahr, welches den Grundstein für Damiano Cunegos weitere Karriere legte. Es sollten noch viele Titel hinzukommen, doch der Sieg beim Giro d’Italia aus 2004 sollte der Karrierehöhepunkt des sogenannten kleinen Prinzen bleiben. In diesem Jahr wurde ihm auch der Gianni-Brera-Preis für seine hervorragenden Leistungen im Sport verliehen.

Steckbrief zu Damiano Cunego

Nationalität: Italienisch

Spitzname: Der kleine Prinz

Teams:

1997 bis 2001: GS Zalf Euromobil Fior

2002 bis 2004: Saeco Macchine per Caffè

2005 bis 2014: Lampre

2015 bis 2018: Nippo-Vini Fantini-Faizanè

Die größten Erfolge von Damiano Cunego

  • 1998: Sieger Giro della Lunigiana
  • 1999: Straßenweltmeister im Bereich der Junioren
  • 1999: 2. Platz National Junior Road Championships – Straßenrennen
  • 2002: Sieger Giro d'Oro
  • 2003: Sieger und eine Etappe Tour of Qinghai Lake
  • 2004: Sieger Giro del Trentino
  • 2004: Sieger Giro dell’Appennino
  • 2004: Sieger GP Industria & Artigianato
  • 2004: Sieger GP Fred Mengoni
  • 2004: Sieger GP Nobili Rubinetterie
  • 2004: Sieger Giro di Lombardia
  • 2004: Sieger und vier Etappen Giro d’Italia
  • 2005: Eine Etappe Tour de Romandie
  • 2005: Sieger GP Nobili Rubinetterie
  • 2005: Sieger Japan Cup
  • 2006: Sieger Settimana Internazionale
  • 2006: Sieger Giro d'Oro
  • 2006: Sieger Giro del Trentino
  • 2006: Sieger GP Industria & Artigianato
  • 2006: Weißes Trikot Tour de France
  • 2007: Sieger und zwei Etappen Giro del Trentino
  • 2007: Eine Etappe Deutschland Tour
  • 2007: Sieger Gran Premio Beghelli
  • 2007: Sieger Giro di Lombardia
  • 2008: Eine Etappe Baskenland-Rundfahrt
  • 2008: Sieger Klasika Primavera
  • 2008: Sieger Amstel Gold Race
  • 2008: Silber Weltmeisterschaft – Straßenrennen
  • 2008: Sieger Japan Cup
  • 2008: Sieger Lombardei-Rundfahrt
  • 2009: Zwei Etappen Vuelta a España
  • 2009: Sieger und zwei Etappen Settimana Internazionale
  • 2011: Eine Etappe Giro di Sardegna
  • 2011: Eine Etappe Tour de Romandie
  • 2011: Sieger Giro dell’Appennino
  • 2012: Eine Etappe Giro del Trentino
  • 2013: Eine Etappe Settimana Internazionale
  • 2013: Bergwertung Tirreno–Adriatico
  • 2017: Eine Etappe Tour of Qinghai Lake

 

 

Damiano Cunego bei den Grand Touren

Insgesamt kommt Damiano Cunego auf 11 Teilnahmen beim Giro d’Italia. Eine davon wurde als DNF gewertet und dies geht auf das Jahr 2015 zum Ende seiner aktiven Karriere zurück. 2016 belegte er einen mittelmäßigen 44. Platz, doch zuvor konnte der Italiener ausschließlich Top-Plätze bei der Italien-Rundfahrt vorweisen. Schon bei seiner zweiten Teilnahme im Jahr 2004 holte er sich den Sieg. 2006 und 2007 belegte Cunego den 4. und 5. Platz, wodurch er knapp das Podest der Sieger verpasste. Im Jahr 2012 schaffte er es dann noch einmal auf den 6. Platz zu fahren.

Bei der Tour de France und der Vuelta a España weist Cunego weniger Erfolge vor. Der beste Platz bei der Frankreich-Rundfahrt ist eine Positionierung auf Platz 6 im Jahr 2011. In Spanien schaffte er es 2004 auf den 15. Platz. Die spanische Rundfahrt war nicht der Wettbewerb des Italieners, denn hier weist er bei 3 von 6 Teilnahmen ein DNF vor. Auch die Tour de France lag ihm nicht sonderlich, obwohl er hier 2006 das Weiße Trikot holte.

Damiano Cunegos Dopingvorwürfe und seine Zeit nach dem Radsport

Es gab jahrelang einen Dopingverdacht gegen Damiano Cunego, der aber niemals bewiesen werden konnte. Der Italiener gehört zu jenen Fahrern, die sich bei der Tour de France im Jahr 2008 mit dem Sticker "I am doping free" auf die Strecke machten. Einige seiner Kollegen bestätigen, dass Cunegos stets ein sauberer Fahrer gewesen sein soll. Kritiker werfen ihm vor, 2004 nach dem Sieg bei dem Giro d’Italia mit dem Doping aufgehört zu haben, da er im Anschluss auf die Italien-Rundfahrt nie wieder eine Grand Tour gewinnen konnte. Allerdings war der Giro d’Italia im Jahr 2004 sehr schwach besetzt und es gab im Teilnehmerfeld einige Komplotte gegen andere Top-Fahrer, sodass sein Sieg 2004 heute als legitim gilt.

Im Jahr 2014 gab Cunego für viele Radsport-Fans überraschend den Wechsel von seinem langjährigen Team Lampre bekannt, bei welchem er auch hinter den Kulissen einigen Einfluss hatte. Er wechselte zu dem japanisch-italienischen Team Nippo-Vini Fantini-Faizanè. Dort hatte er die Gelegenheit, gleichzeitig ein Sportwissenschaftsstudium an der Universität von Verona in Angriff zu nehmen. Mit diesem Schritt bereitete sich der italienische Fahrer auf seine Zeit nach der aktiven Sport-Karriere vor. Im Jahr 2020 erhielt Cunego einen schweren gesundheitlichen Schlag, denn er wurde wegen einer Infektion des Hirnventrikels ins Krankenhaus gebracht, konnte sich davon aber wieder erholen.


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