Bildquelle: Quirinale.it [CC BY-SA 0], via Wikimedia Commons (Bild bearbeitet)
Coppa Italia Siegerliste: Alle italienischen Pokalsieger, Fakten & Rekorde
Coppa Italia - so heißt der italienische Pokalwettbewerb im Fußball, der erstmals 1922 ausgetragen wurde. Sport-90 präsentiert alle Titelträger des Wettbewerbs, den Juventus Turin bislang am häufigsten gewonnen hat. Außerdem werden spannende Fakten und Daten verraten.
Die Coppa Italia ist nach der italienischen Meisterschaft, der Serie A, der wichtigste nationale Titel, den Mannschaften im Stiefelstaat gewinnen können. Anders als andere nationale Pokalwettbewerbe, wie etwa dem DFB-Pokal oder FA-Cup in England, haben unterklassige Mannschaften aus den Amateurligen keinen Zutritt.
Coppa Italia Format: Keine Amateurklubs zugelassen
Seit 2021 gehen nur noch die 40 Mannschaften aus der Serie A und Serie B sowie vier Teams aus der drittklassigen Serie C an den Start. Durch die Umstrukturierung wollen die Veranstalter (FIGC) einen Attraktivitätsverlust vermeiden, der durch die Teilnahme von Amateurklubs besonders in den früheren Runden befürchtet wurde. Außerdem versprechen sich die Macher durch das aktuelle Coppa Italia Format höhere Einnahme an Fernsehgeldern.
Ohnehin werden besonders die Spitzenklubs in diesem Pokalwettbewerb - der in Italien nicht unbedingt einen großen Stellenwert genießt - bevorzugt behandelt. Denn die Serie-A-Top 8 der Vorsaison steigen erst ab dem Achtelfinale ein und erhalten dabei auch noch Heimrecht. Damit soll sichergestellt werden, dass möglichst viele Top-Teams weit vordringen und attraktive Paarungen zustande kommen. Mit Ausnahme des Halbfinals werden die restlichen Runden als K.o.-Duelle ausgetragen. So auch das Coppa Italia Finale, welches seit 2008 traditionell im Olympiastadion von Rom steigt. Zuvor wurde der Pokalsieger im Endspiel lange Zeit nach Hin- und Rückspiel ermittelt.
Übersicht aller Coppa Italia Sieger - Liste aller Titelträger
Jahr/Saison | Coppa Italia Sieger |
---|---|
1922 | FC Vado |
1923-1926 | nicht ausgetragen |
1926/1927 | nicht beendet |
1928-1935 | nicht ausgetragen |
1935/1936 | FBC Turin |
1936/1937 | CFC Genua |
1937/1938 | Juventus Turin |
1938/1939 | Ambrosiana-Inter |
1939/1940 | AC Florenz |
1940/1941 | AC Venedig |
1941/1942 | Juventus Turin |
1942/1943 | AC Turin |
1944-1957 | nicht ausgetragen |
1958 | Lazio Rom |
1958/1959 | Juventus Turin |
1959/1960 | Juventus Turin |
1960/1961 | AC Florenz |
1961/1962 | AC Neapel |
1962/1963 | Atalanta Bergamo |
1963/1964 | AS Rom |
1964/1965 | Juventus Turin |
1965/1966 | AC Florenz |
1966/1967 | AC Mailand |
1967/1968 | AC Turin |
1968/1969 | AS Rom |
1969/1970 | FC Bologna |
1970/1971 | AC Turin |
1971/1972 | AC Mailand |
1972/1973 | AC Mailand |
1973/1974 | FC Bologna |
1974/1975 | AC Florenz |
1975/1976 | SSC Neapel |
1976/1977 | AC Mailand |
1977/1978 | Inter Mailand |
1978/1979 | Juventus Turin |
1979/1980 | AS Rom |
1980/1981 | AS Rom |
1981/1982 | Inter Mailand |
1982/1983 | Juventus Turin |
1983/1984 | AS Rom |
1984/1985 | Sampdoria Genua |
1985/1986 | AS Rom |
1986/1987 | SSC Neapel |
1987/1988 | Sampdoria Genua |
1988/1989 | Sampdoria Genua |
1989/1990 | Juventus Turin |
1990/1991 | AS Rom |
1991/1992 | AC Parma |
1992/1993 | Torino Calcio |
1993/1994 | Sampdoria Genua |
1994/1995 | Juventus Turin |
1995/1996 | AC Florenz |
1996/1997 | Vicenza Calcio |
1997/1998 | Lazio Rom |
1998/1999 | AC Parma |
1999/2000 | Lazio Rom |
2000/2001 | AC Florenz |
2001/2002 | AC Parma |
2002/2003 | AC Mailand |
2003/2004 | Lazio Rom |
2004/2005 | Inter Mailand |
2005/2006 | Inter Mailand |
2006/2007 | AS Rom |
2007/2008 | AS Rom |
2008/2009 | Lazio Rom |
2009/2010 | Inter Mailand |
2011/2012 | SSC Neapel |
2012/2013 | Lazio Rom |
2013/2014 | SSC Neapel |
2014/2015 | Juventus Turin |
2015/2016 | Juventus Turin |
2016/2017 | Juventus Turin |
2017/2018 | Juventus Turin |
2018/2019 | Lazio Rom |
2019/2020 | SSC Neapel |
2020/2021 | Juventus Turin |
2021/2022 | Inter Mailand |
2022/2023 | Inter Mailand |
2023/2024 | Juventus Turin |
1922: FC Vado wird erster Pokalsieger Italiens
Doch auch wenn die Coppa Italia den ursprünglichen Sinn von Pokalwettbewerben mit Füßen tritt und sich Amateurvereine nicht mit den Großen der Zunft messen können, lohnt sich ein Blick auf die Coppa Italia Siegerliste.
Die erste Ausgabe der Pokalveranstaltung konnte am 16. Juli 1922 der FC Vado gewinnen. Der damals drittklassige Klub aus Ligurien setzte sich im Finale knapp mit 1:0 gegen Udinese Calcio durch. Nach dem FC Vado glückte bis heute nur noch einmal einem unterklassigen Verein große Wurf. Und zwar 1962 der SSC Neapel, die zu jener Zeit in der zweitklassigen Serie B vertreten war. Napoli behielt im Endspiel gegen SPAL Ferrara mit 2:1 die Oberhand.
Juventus Turin: Rekordpokalsieger & Serien-Champion mit Khedira
Am häufigsten konnte bislang Juventus Turin den Italien-Pokal abräumen. Die Alte Dame ist mit neun Titeln (Stand März 2023) Coppa Italia Rekordsieger und zudem auch Rekordmeister des Landes. Titel Nummer 1 fuhr Juve bereits 1938 ein, als der Stadtrivale AC Turin im Endspiel zweimal bezwungen wurden. Bis einschließlich 1995 folgten weitere acht Championate, ehe Juventus Turin nach 20-jähriger Abstinenz erst wieder 2015 den Titel holte.
Es war zugleich der Auftakt einer Serie von vier gewonnen Coppa Italia Trophäen in Folge (2016, 2017, 2018). Vier gewonnene Pokaltitel in Folge ist ebenfalls eine Bestmarke, die Juve in der Liste aller Pokalsieger Italiens aufstellte. Aus deutscher Sicht interessant: Der ehemalige Mittefeldspieler und Weltmeister von 2014 Sami Khedira war bei drei Titelerfolgen dabei (2016-1018).
Juve als Final-Stammgast - AS Rom in Coppa ebenfalls ruhmreich
Juventus Turin ist aber nicht nur Rekordsieger des italienischen Pokals. Zudem erreichte kein anderer Klub so häufig das Endspiel wie die Bianconeri. 21-Mal stand Juve bei bislang 75 Austragungen im Coppa Italia Endspiel (14 Siege, 7 Niederlagen). Entspricht immerhin eine Endspielquote von 21 Prozent.
Hinter Juventus Turin liegen gleich mehrere Schwergewichte und Traditionsklubs des italienischen Fußballs in der Rangliste der Pokalsieger dicht beieinander. Die AS Rom hält derzeit bei neun Pokalsiegen (plus 8 Finalteilnahmen). Besonders in den 1980er waren die Gillarossi mit ihren Pokaltriumphen 1980, 1981, 1984 und 1986. Auch 1991 streckte die Roma den Pokal in die Lüfte, wobei Rudi Völler mit zwei verwandelten Elfmetertoren im Finale gegen Sampdoria Genua maßgeblichen Anteil am Triumph hatte. Für den legendären DFB-Torjäger sollte es der einzige Titelgewinn auf nationale Ebene seiner Karriere sein.
Coppa Italia Siegerliste: Auch Inter, Napoli & Milan am meisten vertreten
Inter Mailand ist derzeit mit acht Coppa Italia-Erfolgen dritthäufigster Sieger (plus 6 verlorenen Endspiele). Die Top 5 werden von Lazio Rom (7 Pokalsiegen, 3 Finalpleiten) und dem AC Florenz (6 Siege, 4 Finalpleiten) vervollständigt.
Dahinter folgen mit der SSC Neapel und dem AC Mailand zwei weitere namhafte Klubs. Napoli gewann den Pokal insgesamt sechsmal, wobei einmal Fußballlegende Diego Maradona die Azzurri zum Pokalerfolg führte (1987). Milan taucht hingegen fünfmal in der Coppa Italia Siegerliste auf, allerdings liegt der letzte Erfolg 20 Jahre zurück (2003). Der FC Turin brachte es in der über 100-jährigen Pokalgeschichte ebenfalls auf fünf Siege (zuletzt 1993).
Coppa Italia: Spielerrekorde - die meisten Pokale, Spiele & Tore
Von den erfolgreichsten Coppa Italia Mannschaften kommen wir abschließend zu den erfolgreichsten Spielern. Mit je sechs Pokalsiegen in Italien sind Torwart-Idol Gianluigi Buffon (5x mit Juve, 1x mit Parma) und Roberto Mancini (4x mit Sampdoria, 2x mit Lazio) die größten Titelhamster. Italiens Europameister-Trainer Mancini von 2021 ist zudem der Spieler, der während seiner (1981-2001) mit 72 Partien die meisten Pokalspiele vorweisen kann.
Rekordtorschütze der Coppa Italia ist derweil der legendäre Alessandro Altobelli. Der Torjäger und Weltmeister von 1982 markierte 56 Pokal-Tore in seiner Laufbahn, die er für Brescia Calcio, Inter, Sampdoria und Juventus markierte. Mit Inter konnte Altobelli zweimal die Coppa abräumen (1918, 1982). Der einstige Star-Stürmer Gianluca Vialli stellte hingegen in der Saison 1988/89 eine Torrekord auf, als er Sampdoria Genua mit 13 Toren in 14 Partien nahezu im Alleingang zum Titel schoss.