Biathlon: Preuß Neunte bei Mäkäräinen-Sieg - DSV-Debakel in Verfolgung bei Bö-Sieg

Leistete sich im Verfolgungsrennen einen Fehler: Franziska Preuß

Bildquelle: Christian Bier CC BY-SA 3.0 [CC BY-SA 3.0], via Wikimedia Commons (Bild bearbeitet)

Zum BiathlonWeltcup-Auftakt in Pokljuka lief es für die deutschen Athleten insgesamt recht durchwachsen. In der abschließenden Verfolgung erlebten die DSV-Herren gar ein Debakel. Den Sieg schnappte sich die Johannes Thingnes Bö in einem packenden Finish. Bei den Damen schaffte einzig Franziska Preuß den Sprung in die Top Ten. Kaisa Mäkärainen gewinnt hochüberlegen.

Zum ersten Mal seit vier Jahren haben die deutschen Biathletinnen zum Weltcup-Auftakt kein Podestplatz geschafft. Daran änderte sich auch nichts im Verfolgungsrennen am Sonntag, wo Franziska Preußals Neunte die beste DSV-Starterin war. Auf der 10 km langen Strecke leistete sich die 24-Jährige, die schon zuvor im Einzel (10.) und Sprint (9.) beste Deutsche wurde, bei 20 Schüssen nur einen Fehler. Auf die klare Siegerin Kaisa Mäkäräinenhatte Preuß jedoch einen großen Rückstand von 1:43,7 Minuten.

Preuß zufrieden - Mäkäräinen fehlerlos

Auch ohne Podium war Preuß mit ihrem Abschneiden in der slowenischen Hochebene sehr zufrieden und blickte am „ARD“-Mikrofon selbstbewusste auf die kommenden Aufgaben: „Wieder in den Top Ten, ich bin happy und froh. Bislang habe ich mich von Woche zu Woche immer gesteigert. Ich bin mit dem Einstand also mehr als zufrieden.“ Das dürfte auch für Mäkäräinen gelten. Die laufstarke Finnen dominierte nach ihrem Sprintsieg am Samstag die Konkurrenz auch am Sonntag und blieb im Jagdrennen ohne Fehler. Hinter der Gesamtweltcup-Siegerin der letzten Saison wurde die ebenfalls tadellose Dorothea Wierer (+41,3 Sekunden) Zweite, auf Rang drei landete die Slowakin Paulina Fialkova (+59,2).

Weidel überzeugt & knackt WM-Norm

Ein Ausrufezeichen konnte Anna Weidel, die im DSV-Kader den Platz der weiterhin fehlenden Laura Dahlmeiereinnahm, setzen. Die 22-Jährige belegte bei ihrem erst dritten Weltcup-Rennen mit einem Schießfehler einen starken 11. Platz, nachdem sie bereits im Sprint Zehnte wurde. Damit hat das deutsche Biathlon-Talent nicht nur ihren Anspruch auf einen dauerhaften Platz im deutschen Weltcup-Team untermauert, sondern genau wie Preuß bereits die WM-Norm erfüllt. Franziska Hildebrand(23.), Karolin Horchler (28.) und Vanessa Hinz (29.) mussten sich hingegen mit hinteren Platzierungen begnügen, während sich Denise Herrmann, die letztes Jahr im Sprint und der Verfolgung noch triumphierte, als Sprint-62. nicht für die Verfolgung qualifizieren.

Debakel für deutsche Herren - Doll patzt beim Schießen

Deutschen Herren erlebten im Verfolgungsrennen in Pokljuka hingegen ein Desaster. Benedikt Dollging nach seinem 5. Platz im Sprint mit einer guten Ausgangslage ins Rennen, verlor aber bereits beim ersten Stopp am Schießstand mit zwei Fahrkarten den Anschluss an die Spitzengruppe. Die Lücke wurde im Rennverlauf über die 12,5 km Strecke immer größer, da sich Doll noch weitere vier Schießfehler leistete, sodass der Sprint-Weltmeister letztendlich nur 18. (+1,39,1) wurde. Damit war er aber immer noch bester Deutscher. „Die ersten beiden Runden waren richtig scharf, da war das Tempo wohl einen Tick zu hoch. Da war dann kein konzentriertes Schießen mehr möglich, und ich habe die Fehler eingebaut“, analysierte Doll nach dem Rennen.

Bö entscheidet Krimi hauchdünn

An der Spitze entwickelte sich derweil ein packender Krimi, den am Ende der Norweger Johannes Thingnes Bözu seinen Gunsten entscheiden konnte. Der 25-Jährige, der am Samstag auch das Sprintrennen gewann, siegte nach Foto-Finish vor dem Franzosen Quentin Fillon Maillet. Bö lag lange Zeit unangefochten in Front, zeigte beim abschließenden Schießen aber Nerven und ließ zwei Scheiben stehen. So wurde es noch einmal richtig spannend, doch Bö behauptete sich im Ziel hauchdünn vor dem fehlerfreien Maillet mit einer Zehntelsekunde Vorsprung. Knapp dahinter wurde der Russe Alexander Loginow Dritter (+1,9).

Die anderen deutschen Skijäger hatten hingegen nach ihren überwiegend schwachen Vorleistungen aus dem Sprint schon im vornherein alle Aussichten auf eine gute Platzierung verspielt. Sprint-Olympiasieger Arnd Pfeiffer, der mit einer Hypothek von mehr als einer Minute ins Rennen ging, reihte sich mit drei Schießfehlern auf dem 25. Platz (+2:02,8) ein. Direkt dahinter kam Simon Schempp (2 Fehler) ins Ziel, Weltcup-Debütant Philipp Horn wurde 28. Weit hinten im Feld landeten Johannes Kühn (47.) und Erik Lesser (54.).

Für die deutschen Biathleten ist noch viel Luft nach oben. Aber im Dezember bieten sich noch bei den Weltcups im österreichischen Hochfilzen (ab 13.12.) und im tschechischen Nove Mesto (ab 20.12.) noch zwei Gelegenheiten, bessere Ergebnisse abzuliefern.


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