Leichtathletik: Nur acht EM-Medaillen für Deutschland

Mit einem historischen Debakel ging für die deutschen Leichtathleten die Europameisterschaft in Zürich zu Ende. Zwar schönte am letzten Wettkampf-Tag das Doppel-Gold durch Kugelstoßerin Christina Schwanitz und Hindernisläuferin Antje Möldner-Schmidt sowie Silber durch die Sprintstaffel der Männer die Bilanz noch etwas auf, doch am Ende schnitt das 92-köpfige Team mit insgesamt nur acht Medaillen (4 Gold/1 Silber/3 Bronze) sogar noch schlechter ab, als beim Tiefpunkt vor acht Jahren in Göteborg. Dennoch zog der DLV eine positive Bilanz.

Auch wenn die nackten Zahlen eine andere Sprache sprechen, landeten die deutschen Leichtathleten bei der Europameisterschaft im Medaillenspiegel auf einem respektablen 3. Platz.

Besser waren nur das überragende britische Team (12/5/6) und die überraschend starken Franzosen (9/8/6). Auch für Verbandspräsident Clemens Prokop hat die junge DLV-Mannschaft ihre Pflicht erfüllt. „Bei der Kür sind aber nicht alle Hoffnungen aufgegangen. Die Perspektive ist auf die Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro ausgerichtet“, so das Fazit von Prokop. „Und eine ganze Reihe von jungen Athleten haben hier Ausrufezeichen gesetzt.“

Verlassen konnte sich der DLV mal wieder auf die starken Männer und Frauen. Nachdem der 24-jährige David Storl gleich zu Beginn der EM im Kugelstoßen für das erste Gold gesorgt hatte, vergoldete auch Kollegin Schwanitz ihre Kugel und sicherte sich mit 19,90 Meter ebenso den EM-Titel. Auch Diskus-Riese Robert Harting war in Europa wieder Chef im Ring und sicherte sich Gold im Diskus. Für das vierte Gold im deutschen Team sorgte überraschenderweise die 30-jährige Möldner-Schmidt im 3.000-Meter-Hindernisrennen. Noch vor zwei Jahren wurde sie Dritte, doch diesmal avancierte sie dank eines kraftvollen Endspurts zur ersten deutschen Europameisterin auf dieser Strecke.

Ryzih und Schäfer nur Vierter in Zürich

Ebenso wie die Speerwerferin Linda Stahl und die erst 21 Jahre alte Diskuswerferin Shanice Craft gewann die Leipzigerin Hürdensprinterin Cindy Roleder EM-Bronze. Für das einzige Silber für den DLV sorgte die 4 x 100-Meter-Staffel der Männer, die sich in der Besetzung Julian Reus, Sven Knipphals, Alexander Kosenkow und Lucas Jakubczyk nur dem britischen Quartett geschlagen geben mussten.

Allerdings waren einige der deutschen Asse bei den 22. Europameisterschaften im schweizerischen Zürich auch nicht wirklich mit dem Glück im Bunde, was sich angesichts von sechs 4. Plätzen bestens belegen lässt. Die Siebenkämpferin Carolin Schäfer schrammte in ihrem besten Wettkampf ihrer jungen Karriere um gerade einmal 28 Punkte an Bronze vorbei. Während der höhengleiche vierte Platz der Stabhochspringerin Lisa Ryzih noch als undankbar bezeichnet werden muss, errang Richard Ringer als Vierter über 5.000 Meter einen Achtungserfolg.


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