Leichtathletik-WM: Usain Bolt enteilt der Konkurrenz auf 100 Meter

Bei der Leichtathletik-Weltmeisterschaft in Moskau stand am gestrigen Sonntag das erste echte Highlight auf dem Programm und fand das erwartete Ende. Im mit Spannung erwarteten Finale über 100 Meter setzte sich Usain Bolt gegen die versammelte Konkurrenz durch und unterstrich einmal mehr, der schnellste Mensch der Welt zu sein.

Nachdem Tyson Gay und Asafa Powell wegen Doping-Missbrauchs sowie Yohan Blake aufgrund einer Oberschenkel-Verletzung die drei größten Rivalen Bolts in Moskau gar nicht an den Start gegangen sind, gab es schon im Vorfeld kaum Zweifel daran, dass sich der 26-Jährige letztlich die Goldmedaille sichern würde.

Und Bolt enttäuschte nicht, sondern gewann im Luschniki-Stadion das Rennen über 100 Meter mit deutlichem Vorsprung vor dem Olympiasieger von 2004 Justin Gatlin aus den USA, der nun anfangs Schritt halten konnte, und seinem jamaikanischen Landsmann Nesta Carter. Mit 9,77 Sekunden gelang Bolt die Weltjahresbestleistung, doch seinen eigenen, im Jahr 2009 in Berlin aufgestellten Weltrekord von 9,58 Sekunden verfehlte der Super-Sprinter klar.

Mit dem Sieg über 100 Meter ist Bolts Mission in der russischen Hauptstadt indes noch nicht beendet. Vielmehr peilt der Superstar aus Jamaika auch noch Gold über 200 Meter und mit der 4x100-Meter-Staffel an, womit er schon in vergleichsweise jungen Jahren zum erfolgreichsten Leichtathleten der 30-jährigen WM-Geschichte aufsteigen würde. Aktuell liegt in dieser Hinsicht noch der legendäre Carl Lewis vorne, der im Laufe seiner Karriere siebenmal Gold, einmal Silber und einmal Bronze holte. Gelängen Bolt die beiden angepeilten Erfolge, wären dies seine Goldmedaillen Nummer sieben und acht.

Gold für Bolt über 200 Meter und mit der Staffel sollen folgen

Und dass es sein Ziel ist, sich auf Platz eins des WM-Rankings zu hieven, machte Bolt in seinen Äußerungen am Wochenende sehr deutlich: "Wenn ich aufhöre, will ich zu den Größten gehören. Jungs wie Michael Jordan, Pelé, Muhammad Ali - zu ihnen will ich aufschließen." Zu den unverändert im Raum stehenden Doping-Spekulationen gab es von Bolt indes keinen weiteren Kommentar.

Der nun sechsfache Weltmeister hat mehrfach betont, gegen keine Regeln verstoßen zu haben, wobei sich aufgrund der Tatsache, dass inzwischen acht der zehn schnellsten Sprinter der Leichtathletik-Geschichte des Dopings überführt worden sind, stets die Frage stellt, warum ausgerechnet der Schnellste der Schnellen sauber sein soll. Bleibt für die Glaubwürdigkeit des Sports nur zu hoffen, dass nicht eines Tages auch der heute gefeierte Usain Bolt ein Geständnis ablegen muss.


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