Diamond League: Saisonbeginn ohne Bolt und Harting

Mit dem Startschuss zur fünften Diamond-League-Saison beginnt die Leichtathletiksaison erst so richtig. Gleich sieben deutsche DLV-Athleten konnten sich einen Startplatz zum Saisonauftakt in Doha (Katar) sichern. Doch obwohl die Diamond League für Sportler und Zuschauer sehr lukrativ ist, bleiben in Deutschland die Bildschirme schwarz. Nicht verwunderlich das mancher Topstar wie Usain Bolt oder Robert Harting in Doha fehlen.

Auch in diesem Jahr umfasst die Diamond League sieben Stationen. Wer am Ende in seiner Disziplin die meisten Punkte gesammelt hat, kassiert 40.000 US-Dollar Siegprämie.

Ein netter Anreiz und für die europäischen Sportler eine weitere Gelegenheit, die Norm für die im August stattfindende Europameisterschaft in Zürich zu sichern. Im Hochsprung darf Silke Spiegelburg mittlerweile als Spezialisten der Diamond League angesehen werden. Sie gewann in den letzten drei Jahren die Gesamtwertung und dürfte auch in diesem Jahr wieder zu den Favoritinnen zählen. Doch auch die kubanische Hallen-Weltmeisterin Yarisley Silva wird ein gewichtiges Wort um den Sieg mitsprechen wollen. Ebenfalls am Start ist die Deutsche Kristina Gadschiew.

Das Starterfeld im 100-Meter-Lauf der Frauen ist ebenfalls exzellent besetzt. Angeführt von keiner Geringeren als der Weltmeisterin Shelly-Ann Fraser-Pryce aus Jamaika haben alle Starterinnen eine Bestzeit von unter 11 Sekunden zu Buche stehen. Die einzige Europäerin, die sich der Konkurrenz stellt, ist Verena Sailer. In Abwesenheit der Weltmeisterin und Titelverteidigerin Christina Obergföll werden dagegen im Speerwerfen der Frauen die Karten völlig neu gemischt. Linda Stahl rechnet sich beim ersten Diamond League-Meeting Siegchancen aus, doch da wird vor allem die Vize-Weltmeisterin Kimberley Mickle aus Australien etwas dagegen.

Heftige Kritik an der TV-Vermarktung

Doch einige der ganz großen Namen der Leichtathletik-Szene werden in Doha fehlen. Sprint-Superstar Usain Bolt wird ebenso nicht dabei sein wie Diskus-Gigant Robert Harting. Zudem bleiben wieder Mal die Bildschirme in Deutschland schwarz. Kritik an fehlender TV-Präsenz bleibt nicht lange aus: „Klar ist es schwer, wieder wie früher ins öffentlich-rechtliche Fernsehen zu kommen“, beschwert sich Stabhochsprung-Weltmeister Raphael Holzdeppe über fehlendes Interesse der TV-Anstalten. „Aber wenigstens die Spartensender sollten sich dafür interessieren.“

Aber weder Eurosport noch Sport1 zeigen Interesse. Die Leichtathletik hat es verpasst, sich den veränderten Konsumwünschen der Zuschauer anzupassen. Der betagten IAAF-Präsidenten Lamine Diack scheint diese Sorge nicht zu teilen. Der umstrittene Funktionär sieht keinen Anlass für Reformen und erwartet stattdessen in diesem Jahr ein „großes Spektakel“. Welches er genau meint, dürfte wohl sein eigenes Geheimnis bleiben. Doch im Ausland sieht es mit der Live-TV-Übertragung ganz anders aus und die „Diamanten“ verkaufen sich prächtig.


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