Bob Baffert: Der legendäre & erfolgreiche Pferdetrainer im Porträt

Bildquelle: Credits: „Winning Post / CNN International via Wikimedia Commons (Bild bearbeitet)

Wer sich nicht für Pferdesport interessiert, wird mit dem Namen Bob Baffert nicht viel anfangen können. Dabei handelt es sich beim US-Amerikaner wohl um den weltweit erfolgreichsten und bekanntesten Trainer im Pferderennsport. Etliche Siege zieren die eindrucksvolle Karriere von Baffert. Gleich zweimal triumphierten seine Pferde bei allen Rennen der Triple Crown-Serie. Höchste Zeit, Bob Baffert genauer vorzustellen.

Was Sir Alex Ferguson oder Ottmar Hitzfeld im Fußball ist Bob Baffert im Pferderennsport: einer der erfolgreichsten Trainer seines Fachs. Schon zweimal konnten von ihm trainierte Pferde alle Rennen der legendären Triple Crown-Serie, die sich aus den drei Rennen Kentucky Derby, Preakness Stakes und Belmont Stakes zusammensetzt, gewinnen.

 

2015 glückte es Baffert mit American Pharaoh, drei Jahre später wiederholte er den Coup mit Justify. Zur Einordnung: Bislang vollbrachten dieses Kunststück erst 13 Rennpferde!

Baffert versuchte sich erst als Jockey

Insgesamt hat Baffert über 2.800 Siege von ihm trainierten Pferde bejubeln können. Kein Wunder, denn der Hall of Fame-Trainer wuchs nach seiner Geburt Anfang 1953 auf einer Pferderanch in Nogales im US-Bundesstaat Nevada auf. So kam er frühzeitig in Kontakt zum Pferdesport, der ihn für den Rest seines Lebens intensiv begleiten wird. Sein Vater züchtete Rennpferde und so kam es, wie es kommen musste. „Im Alter von 11 oder 12 Jahren habe ich ihn auf diese kleinen Pferderennbahnen begleitet. Da hat es mich gepackt - allein vom Zuschauen“, erklärte Baffert in einem Interview mit CNN.

Als Teenager reifte bei Baffert der Entschluss, Jockey zu werden. Doch der damals 16-Jährige verwarf den Gedanken schnell. „Ich habe das für eine Weile ausprobiert, war jedoch zu kräftig. Und ich war auch kein wirklich guter Jockey. Also habe ich mich dazu entschlossen, Pferdetrainer zu werden.“

Bafferts steiniger Weg zum erfolgreichen Pferdetrainer

Seine Mutter war von dieser Idee wenig begeistert. Schließlich sorgte sie sich darum, wie ihr Sohn damit seinen Lebensunterhalt verdienen will. Diese Sorge war aber fehl am Platze. Schließlich hat Bob Baffert laut Equibase bisher 288 Millionen Euro eingenommen.

Allerdings war der Weg zum erfolgreichen Star-Trainer ein steiler und steiniger. „Es ging ziemlich langsam voran. Ich war nicht sonderlich erfolgreich. Also habe ich ein Jahr lang Abstand genommen und einen Job als Ersatzlehrer in Nogales bekommen. Ich war aber kein guter Lehrer. Danach wurde mir ein Job an einer Pferdefarm angeboten und ich habe ihn angenommen. Dort sollte ich ein einziges Pferd trainieren, also habe ich das getan. Es lief ziemlich gut, er holte die ersten Siege. Dann dachte ich: „Vielleicht gebe ich der Sache noch eine Chance.“

„Zerschmetternde Niederlage“ beim Kentucky Derby 1996

Die goldrichtige Entscheidung! Gleiches gilt auch für den von ihm befolgten Ratschlag, den Baffert von einem Freund bekommen hatte. Dieser hatte ihm zum Trainer von Vollblütern geraten. „Zunächst fand ich den Gedanken einschüchternd. Ich dachte, es sei außerhalb meiner Liga. Ich habe mir trotzdem drei Jahre gegeben und innerhalb dieser Zeit gewann ich den Breeders‘ Cup Sprint mit meinem ersten Vollblüter.“

 

 

Fortan ging es mit der Pferdetrainer-Karriere bergauf. Natürlich musste Baffert aber auch bittere Rückschläge verdauen. Sein größter Rückschlag im Jahr 1996 beim Kentucky Derby. Sein Pferd Cavonnier zog trotz zwischenzeitlicher Führung im Zielbereich ganz knapp den Kürzeren. „Es war eine zerschmetternde Niederlage. Zu diesem Zeitpunkt dachte ich, dass ich nie wieder eine Chance beim Kentucky Derby bekommen würde“, sagte Baffert rückblickend.

Baffert über größten Triumph & Erfolgsrezept

Aber nur ein Jahr später konnte der fünffache Vater seinen nach eigener Aussage schönsten Karrieresieg feiern - natürlich beim Kentucky Derby. Zu verdanken war es Silver Charm. Ein Rennpferd, das sich Baffert kurz nach seiner schmerzhafte Pleite kaufte und im Folgejahr beim Kentucky Derby antreten ließ. „Er ging in Führung, doch ein anderes Pferd holte auf. Ich erinnere mich, wie ich dachte: „Oh Gott, tu mir das nicht nochmal an!“ Aber er gewann. Das Kentucky Derby zu gewinnen ist ein unbeschreibliches Gefühl“, so Baffert.

Dieses Gefühl durfte er bislang fünfmal erleben, denn nach 1997 gewannen seine Pferde auch 1998, 2002, 2015 und 2018 das legendäre Rennen. Doch damit ein Pferd die Triple Crown holen kann, kommt es laut Baffert gleich auf mehrere Faktoren an. Sein Erfolgsrezept beschreibt er wie folgt: „Der wichtigste Faktor: Du brauchst ein richtig gutes Pferd, einen talentierten Athleten. Zweitens: Er braucht eine starke Psyche, um den Druck auszuhalten. Drittens: Robustheit und Gesundheit. Viertens: Er muss das Gewicht halten. Das Gewicht ist ein entscheidender Faktor. Man darf nicht vergessen, bevor es zum Kentucky Derby geht, gibt es diese Prep Races, in denen die Pferde stark beansprucht werden. Fünftens: Du brauchst in so einem großen Feld auch Rennglück.“ Ob Bob Baffert den Hattrick perfekt machen und in Zukunft zum dritten Mal die Triple Crown-Serie abräumen wird, bleibt abzuwarten. Es sei ihm gegönnt und überraschen würde es uns nicht.


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