DKB Bundesliga: HSV Hamburg erhält weiterhin keine Lizenz
Auch im zweiten Anlauf hat der finanziell schwer angeschlagenen HSV Hamburg vom Präsidium der Handball-Bundesliga keine Lizenz erhalten. Zudem lehnte auch die unabhängige Lizenzierungskommission und das Ligapräsidium die Beschwerde der Hamburger nach sorgfältiger Prüfung ab. Damit verbleibt den Hamburgern nur noch ein letztes Fünkchen Hoffnung auf den Erhalt der Lizenz.
Schon vor drei Wochen wurde dem HSV in erster Instanz keine Lizenz erteilt und auch die nachgereichten Finanzunterlagen reichten nicht aus, um die Empfehlung der Lizenzierungskommission zu ändern.
In der offiziellen HBL-Mitteilung heißt es: „Auch unter Berücksichtigung der nachgereichten Unterlagen ist dieser Nachweis für den Zeitraum bis zum Ende der Saison 2014/15 nicht gemäß den von allen Vereinen in gleicher Weise einzuhaltenden Lizenzierungsrichtlinien erbracht worden.“ Wie HBL-Geschäftsführer Holger Kaiser bestätigte, war „der Beschluss des achtköpfigen HBL-Präsidiums einstimmig.“ Dem Champions-League-Sieger aus dem Vorjahr bleibt als allerletzte Hoffnung nur noch der Gang vor das HBL-Schiedsgericht.
Beim HSV Hamburg ist man aufgrund des Urteils und drohendem Aus geschockt: „Wir haben die Entscheidung der HBL zur Kenntnis genommen. Wir werden uns nun intern abstimmen und dann darauf reagieren“, sagte HSV-Geschäftsführer Holger Liekefett. Nachdem ein paar Stunden vergangen waren, meldete sich der Noch-Bundesligist erneut zu Wort: „Das ist für uns alle erst einmal schwer zu verdauen. Wir sind auch darüber erstaunt, dass die Medien über die Entscheidung berichtet haben, bevor der HSV Handball die Entscheidung der HBL erhalten hat. Es tut uns, die alles für diesen Verein getan haben, unfassbar Leid für unsere vielen Fans und Partner. Worte können unsere Gefühle nicht beschreiben.“
Balingen-Weilstetten plant für die Bundesliga
Sollte auch das unabhängige Schiedsgericht den Lizenzantrag ablehnen, dann droht dem HSV der Gang in die 3. Liga, da die Elbstädter keinen vorsorglichen Lizenzantrag für die 2. Bundesliga gestellt hatten. Damit würde auch der sportlich abgestiegene HBW Balingen-Weilstetten in der DKB Bundesliga verbleiben. HBW-Präsident Arne Stumpp erklärte: „Mich hat die Entscheidung der Handball-Bundesliga nicht überrascht und ich halte sie für richtig. Wir konzentrieren uns jetzt voll und ganz auf die Planung in der ersten Liga.“ Auch Geschäftsführer Bernd Karrer stellt sich nun ganz auf die nächste DKB Bundesligasaison ein: „Der Tanz zwischen beiden Ligen war bisher schwer genug, jetzt müssen wir ab sofort für die erste Liga planen - vor allem was die Spielerverträge angeht.“
Auch für den MT Melsungen würde der Lizenzentzug der Hamburger Folgen haben, allerdings positiver Natur. Sie dürften sich dann als Nachrücker über die Teilnahme am EHF-Cup freuen.
Bildquelle
By Michael Frey (Michael Frey) (Own work) [CC BY 3.0], via Wikimedia Commons (Bild bearbeitet)
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