
Bildquelle: Landesarchiv Baden-Württemberg, Staatsarchiv Freiburg W 140 Nr. 06238 / Fotograf: Marlis Decker [CC BY-SA 4.0], via Wikimedia Commons (Bild bearbeitet)
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Das Talent aus Kolumbien heißt mit vollen Namen Santiago Botero Echeverry und wurde am 27. Oktober im Jahre 1972 in Medellín geboren. Seine aktive Radsportkarriere im Profibereich begann er im Jahre 1996 für das Team Kelme Costa Blanca. Hier verblieb er bis ins Jahr 2002 und zudem konnte er sich dort auch die meisten Erfolge erfahren. Es war darüber hinaus seine längste Zugehörigkeit zu einem Profiteam.
In den Folgejahren fuhr er bis 2010 für verschiedene Teams im Profibereich. Darunter für Teams wie T-Mobile oder auch Rock Racing. Seine Karriere beendete er im Jahr 2010 aus freien Stücken. Zwar handelt es sich bei Botero sicherlich nicht um den erfolgreichsten Radrennfahrer aus Kolumbien, aber er konnte sich viele Etappen bei Grand Touren sichern und gar den Weltmeistertitel im Zeitfahren.
In den ersten Jahren seiner Karriere machte sich Botero vor allem als Bergfahrer einen Namen. Tatsächlich waren damals alle seine Kollegen im Team Kelme Costa Blanca dafür bekannt, gute Bergradfahrer zu sein. Während seiner Zeit dort zeigte er aber auch recht schnell, dass sein Talent das Zeitfahren miteinschließt. Dies konnte er bei der Weltmeisterschaft 2002 im Zeitfahren unter Beweis stellen.
Dort holte er sich den Titel und auch bei seinen ersten Teilnahmen an der Tour de France bewies er, dass er das Potenzial zu einem Top-Fahrer in sich hatte. Bei der Tour de France im Jahre 2000 konnte er seine erste Etappe bei einer großen Tour gewinnen und trug sich damit in die Geschichtsbücher ein. In diesem Jahr holte er sich zudem das Trikot für die Bergwertung.
Während das Jahr 2000 aufgrund seiner Einzelerfolge bei der Tour durch Frankreich ohnehin schon ein Erfolg dargestellt hatte, holte er zudem noch den fünften Platz in der Gesamtwertung und zeigte damit deutlich, dass man mit ihm rechnen musste. Bei der Tour de France im Jahre 2002 verbesserte er sich sogar noch auf einen vierten Platz in der Gesamtwertung der Rundfahrt.
Während seiner Zeit bei Kelme Costa Blanca von 1996 bis 2002 gewann er im Teamtrikot insgesamt drei Etappen der Tour de France. Bedenkt man, dass er eigentlich vor allem als Bergfahrer galt, war dies ein großer Erfolg. 2002 besiegte er gar Lance Armstrong beim ersten Einzelzeitfahren der Tour.
Nationalität: Kolumbianisch
Spitzname: -
Teams:
1997 bis 2002: Kelme Costa Blanca
2003 bis 2004: T-Mobile Team
2005 bis 2006: Phonak Hearing Systems
2007: UNE Orbitel
2008: Rock Racing
2009: Orgullo Paisa
2010: Cundinamarca (bis zum Ende der Karriere)
Vom 8. bis 13. Oktober 2002 fanden in der belgischen Stadt Zolder die Straßen-Weltmeisterschaften im Radfahren statt. Santiago Botero trat in der Kategorie Einzelzeitfahren 45km an. Er kam mit einer Zeit von 48:08,4 Minuten über die Ziellinie und dies bedeutete, dass er der neue Weltmeister im Einzelzeitfahren war.
Er schlug den Zweitplatzierten Deutschen Michael Rich um knapp 8 Sekunden. Auf dem dritten Platz mit einem Abstand von knapp 17 Sekunden zum Ersten Botero landete der Spanier Igor Gonzalez de Galdeano.
Nach dem Jahr 2002 entschloss sich Botero zu einem Teamwechsel und ging zu T-Mobile, wo er zwei Jahre fahren sollte. Leider gelang es ihm in dieser Zeit nicht, seine Erfolge weiter fortzuführen. Grund dafür war allerdings auch, dass er Pech mit Verletzungen hatte und des Öfteren an Erkältungen erkrankte, welche es ihm nicht möglich machten, seine besten Leistungen abzurufen. Somit blieb er beim T-Mobile Team am Ende weit hinter den Erwartungen zurück und ein weiterer Teamwechsel war keine Überraschung.
Für die Jahre 2005 und 2006 wechselte er zum Schweizer Team Phonak Hearing Systems. Dort konnte er sich wieder mehr Erfolge erfahren. So gewann er in diesem Trikot beispielsweise die Tour de Romandie. Weiter machte er auf sich aufmerksam, als er bei der elften Etappe der Tour de France 2005 gemeinsam mit Alexander Winokurow, einem guten Bergfahrer aus Kasachstan, der Spitzengruppe bei einem Anstieg davonfuhr. Am Ende musste er sich mit dem zweiten Platz zufriedengeben, aber es war ein guter Erfolg.
Wie viele Radrennfahrer seiner Zeit hatte auch Botero mit dem Dopingskandal zu tun. Er wurde mit dem Arzt Fuentes in Verbindung gebracht und daraufhin von seinem Team zurückgezogen. Für die Tour de France Teilnahme wurde er zudem gesperrt. Zwar konnte das Doping bei ihm nie nachgewiesen werden und die Ermittlungen gegen ihn wurden eingestellt, aber nach dieser Sache konnte sich Botero nie wieder auf dem Radsattel fangen.
Er wechselte 2007 zum Team UNE Orbitel, doch die Erfolge waren nicht mehr da. So wechselte er zwischen 2008 und 2010 noch zu drei anderen Teams, konnte sich aber niemals dort durchsetzen. Allerdings war er in seiner Heimat Kolumbien in dieser Zeit weiterhin erfolgreich und zeigte hier und da, dass sein enormes Potenzial immer noch vorhanden war.
In den Jahren 2008 und 2009 gelang es Botero, je eine Etappe der Vuelta a Colombia zu gewinnen. Des Weiteren zeigte er sich bei den kolumbianischen Zeitfahrmeisterschaften als sehr erfolgreich, denn dort holte er sich 2007 und 2009 sogar die Titel. Somit machte er sich in seiner Heimat Kolumbien nochmals einen Namen.
Dies stellten jedoch die letzten Meilensteine seiner Karriere auf dem Rennrad dar, denn Botero beendete seine Karriere im Jahr 2010, nachdem große Erfolge mehr und mehr ausblieben. Botero ist vor allem für seine erfolgreichen Teilnahmen an der Tour de France, seinem dort starken Auftreten bei Bergrennen und natürlich vor allem in seiner Heimat Kolumbien bekannt. Er fuhr zudem in einer Ära, die einst als golden galt, dann aber aufgrund zahlreicher Dopingskandale in Ungnade gefallen ist.