Danilo Di Luca im Porträt: Der Killer mit lebenslanger Sperre!

Porträt über Danilo Di Luca

Bildquelle: Sebastián García [CC BY-SA 2.5], via Wikimedia Commons (Bild bearbeitet)

Der ehemalige Radrennfahrer Danilo Di Luca ist mit Sicherheit einer der interessantesten Namen der letzten Jahre. Er war ein talentierter Radrennfahrer mit vielen großen Erfolgen, die jedoch von seinen Doping-Skandalen überschattet wurden. Heute besitzt Di Luca eine lebenslange Sperre und darf nicht mehr in der Profiszene aktiv sein.

Der Italiener wurde im Jahre 1976 in Spoltore geboren und begann seine Profikarriere im Jahr 1999, fuhr sich aber schnell zu seinen ersten Erfolgen wie einer Etappe bei der Giro d'Abruzzo. Sein größter Erfolg auf dem Sattel war sicherlich der Gewinn der Gesamtwertung bei der Giro d'Italia im Jahr 2007. Sein Spitzname war der Killer und letzten Endes hat er mit seinen Dopingvergehen auch seine Karriere und seine Legende gekillt.

Di Luca sprach sich für die Legalisierung von Doping aus

Bevor wir auf die Erfolge des italienischen Radrennfahrers eingehen, muss eine Aussage seinerseits in einem italienischen TV-Interview behandelt werden. Dort gab er nach seiner lebenslange Sperre für den Radsport bekannt, dass seiner Meinung nach die meisten Radfahrer bei der Giro d'Italia gedopt seien und er sich dafür ausspricht, Doping generell zu erlauben.

Mit dieser Aussage sorgte er für großen Unmut unter Fans, Fahrer und Verantwortlichen. Daher ist es kein Wunder, dass er bis heute keine große Rolle mehr in diesem Sport spielen durfte. Aufgrund der lebenslangen Sperre dürfte dies auch in der Zukunft von Di Luca ausgeschlossen sein. Insgesamt schaut er in seiner Karriere auf drei Dopingsperren, die letzte Sperre davon war für sein gesamtes Leben.

Steckbrief zu Danilo Di Luca

Nationalität: Italien

Spitzname: Der Killer

Teams:

Cantina Tollo 1999 – 2001

Saeco 2002 – 2004

Liquigas 2005 – 2007

L.P.R. Brakes 2008 – 2009

Katusha Team 2011

Acqua & Sapone 2012

Vini Fantini- Selle Italia 2013

Die größten Erfolge von Danilo Di Luca

 

  • Lombardei Rundfahrt 2001
  • Gesamtwertung und 1 Etappe Giro d'Abruzzo 2001
  • Giro del Veneto 2002
  • Gesamtwertung und 1 Etappe Ligurien-Rundfahrt 2003
  • Brixia Tour 2004
  • Gesamtwertung und 1 Etappe Baskenland-Rundfahrt 2005
  • Gesamtwertung UCI Pro Tour 2005
  • Gesamtwertung und zwei Etappen Giro d'Italia 2007
  • Gesamtwertung und 1 Etappe Settimana Ciclistica Lombarda 2008
  • Mannschaftszeitfahren Settimana Ciclistica Lombarda 2009

Es gab weitere kleine Erfolge von Danilo Di Luca zwischen den Jahren 1999 und 2012. Dies ist nur eine kleine Übersicht seiner wichtigsten Erfolge auf dem Radsattel.

 

 

Höhepunkte des Killers

Den größten Erfolg seiner Karriere konnte Di Luca sicherlich mit dem Sieg der Gesamtwertung des Giro d'Italia im Jahre 2007 sein Eigen nennen. Bei den weiteren großen Touren gelang es ihm, Etappen zu gewinnen, doch einen 1. Platz gab es nicht noch mal. Bei kleineren Touren fuhr er jedoch regelmäßig Erfolge auf dem Rad ein.

Aufgrund seiner zweifachen Sperren während seiner Karrieren gibt es in seiner Vita stets einige Jahre, in denen er logischerweise keine Erfolge verbuchen konnte. So ist zwischen 2010-2011 eine Spanne, in der er keinen Titel vorweisen kann. Erst 2012, kurz vor seiner lebenslangen Sperre für den Radsport gab es nochmals kleinere Erfolge, wie eine Etappe bei der Österreich-Rundfahrt. Sein Charakter und seine Einstellung zum Thema Doping haben ihm weitere große Titel vereitelt und zudem war Di Luca als sprunghafter Fahrer bekannt.

7 Teams für den Italiener verhinderten Konstanz in seiner Karriere

Manchen Fahrern gelingt es im Laufe ihrer Karriere, das perfekte Team für sich zu finden, um dort Wurzeln zu schlagen und die Basis für große Erfolge zu bauen. Di Luca gelang dies nicht. In seiner Karriere stand er bei 7 Teams unter Vertrag, was auch damit zu tun hatte, dass er wegen des Dopings kein großes Ansehen mehr genoss, als seine Karriere voranschritt.

Nach seiner größeren Sperre 2010, die für 2 Jahre galt, feierte er 2011 bei Katusha Team sein Comeback im Radsport. Fortan blieb er jedoch immer nur 1 Jahr bei seinen weiteren Teams und schaffte es auch nicht mehr, an alte Erfolge anzuschließen. Stattdessen folgte 2013 der nächste Doping-Fall und als Wiederholungstäter bestrafte man ihn dieses Mal mit einer Sperre, die für sein gesamtes Leben gelten sollte.

Der Killer hat seine Karriere gekillt

Zwar kann Danilo Di Luca auf einige gute Erfolge in seiner Karriere zurückschauen, darunter vor allem der Gewinn der Gesamtwertung der Giro d'Italia, aber insgesamt ist seine Karriere von all den Doping-Sperren mehr als überschattet. Ihn selbst wird es aufgrund seiner offenen Einstellung zum Doping keinesfalls stören, aber die Fangemeinde des Radsports hat Danilo Di Luca nicht gut in Erinnerung.

Mit seinen Doping-Skandalen sorgte er mit dafür, dass der Radsport jahrelange Imageprobleme in der Öffentlichkeit hatte und nicht mehr als Sport ernstgenommen wurde. Zudem war er kein einfacher Charakter, was ihm nicht unbedingt den Preis als Fanliebling einbrachte. Auch in Italien wird sein Name trotz großer Erfolge gerne unter den Teppich gekehrt, wenn es um erfolgreiche Radprofis aus Italien in den 2000er Jahren geht.


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