Robin Gosens sehnt sich nach Italien – Jordan wohl vor Aus bei Bor. M´Gladbach
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Das Saisonende naht mit großen Schritten. Klar ist auch, dass es beim 1. FC Union Berlin wohl erneut einen Kaderumbruch geben wird, aber das ist man als Union-Fan bereits gewohnt. Manager Oliver Ruhnert wird die Aufgabe zuteil, es ein wenig besser zu machen als im vergangenen Sommer.
Einige Spieler hat man leihweise an die Alte Försterei locken können, die wohl ab der nächsten Spielzeit nicht mehr in Köpenick aufschlagen werden. Eine ganz heiße Aktie könnte Robin Gosens spielen, denn der 29-jährige schwärmt ganz offen über die italienische Serie A.
Gosens mit Entwicklung bei Union Berlin unzufrieden
Im Sommer verpflichtete ihn der Verein für rund 13 Millionen Euro und lockte ihn somit gleichzeitig auch von Inter Mailand weg. Ein riesiger Coup für den FCU, der plötzlich einen deutschen Nationalspieler in seinen Reihen begrüßen konnte. Ausgestattet wurde der gebürtige Emmericher mit einem Arbeitspapier, welches bis zum Sommer 2028 Gültigkeit besitzt.
Doch schon nach nur einem Jahr, könnten sich die Wege zwischen beiden Parteien wieder trennen. Gosens hatte sich sein Engagement an der Wuhle anders vorgestellt: „Wir hatten unterschiedliche Erwartungen, der erste Gedanke für mich ist jetzt, Zufriedenheit zu erlangen“. Es klingt sehr nach einem Abschied. Allerdings schränkt er die Wahl seines zukünftigen Arbeitgebers selbst ein, denn für ihn kommt nur ein Wechsel nach Italien infrage.
Der Traum von Italien lebt
Im Interview mit der „Gazzetta dello Sport“ befeuert er die Union Berlin Transfergerüchte höchstpersönlich an: „Natürlich vermisse ich Italien. Es ist magisch, dort zu leben. Ich habe tolle Erinnerungen sowohl an Bergamo, wo ich mein Herz gelassen habe, als auch an Mailand. […] Wenn ich mich entscheide, den Verein zu wechseln, werde ich das nur für einen italienischen Verein tun.“
Sollte also ein Klub aus der Serie A bei ihm anklopfen, wird er sich das Angebot auf jeden Fall anhören. Klar ist jedoch auch, dass Union Berlin am längeren Hebel sitzt. Zumindest lässt sich nach Informationen von Sport-90 die Ablöse frei verhandeln. Gosens, der aktuell einen Marktwert von rund 12 Millionen Euro aufweist, wäre also nicht unbedingt günstig zu haben sein.
Gladbach will Jordan nicht verpflichten
Anders sieht die Situation aktuell bei Jordan aus, der bis zum Saisonende noch an Borussia Mönchengladbach verliehen ist. Der Franco-Amerikaner könnte rein theoretisch auch in der kommenden Spielzeit das Trikot der Fohlen tragen. Jedoch sollen sich die Gladbacher Verantwortlichen laut „BILD“ einig sein, die Kaufoption in Höhe von 3 Millionen Euro nicht zu ziehen.
Einig sei man, dass der Mittelstürmer Fähigkeiten mitbringt, die laut VfL-Manager Roland Virkus „so kein zweites Mal“ im Kader vorhanden wären. Und auch Trainer Gerardo Seoane stimmt der Einschätzung zu. Auf der anderen Seite sei das Angriffsspiel mit Jordan zu ausrechenbar und zu statisch. Hinzukommt seine Verletzungsanfälligkeit. Gleichzeitig möchte man dem eigenen Top-Talent Shio Fukuda mehr Spielzeit zugestehen. Die Zeit für Jordan dürfte also bei den Fohlen abgelaufen sein.
Aaronson für den FCU nicht zu bezahlen
Interessant wird zu beobachten sein, wie Union-Trainer Nenad Bjelica in der neuen Saison mit Jordan plant. Sollte man den ehemaligen US-Nationalspieler verkaufen, würde Union Berlin mehr als die 3 Millionen Euro aus der Kaufoption erhalten, wenn er in Gladbach bleiben würde. In dieser Spielzeit kommt Jordan übrigens auf 22 Einsätze in der Bundesliga (5 Tore / 4 Vorlagen) und auch im DFB-Pokal traf er zweimal. Werte, die auf jeden Fall solide sind.
Ein weiterer Spieler, der in den letzten Wochen immer besser ins Rollen kam, ist Brenden Aaronson. War er in den Monaten zuvor noch ein Fremdkörper auf dem Platz, so fand er sich immer besser zurecht und so erzielte er beim Rückspiel gegen die TSG Hoffenheim den Siegtreffer und auch gegen Werder Bremen konnte er kurz darauf nachlegen.
Leeds United erwartet Aaronson zurück
Der US-Amerikaner ist jedoch nur von Leeds United ausgeliehen. Sein Marktwert hatte durch den katastrophalen Saisonstart, die in der Trainerentlassung von Urs Fischer endete, rund 11 Millionen Euro an Marktwert verloren. Dieser steht mittlerweile bei 14 Millionen Euro. Im Sommer geht es erstmal zurück auf die Insel und ob er wiederkommt, dürfte sehr fraglich sein.
Günstig dürfte der Mittelfeldspieler nicht sein, denn bei Leeds United steht er noch bis zum Sommer 2027 unter Vertrag. Schätzungsweise 15-20 Millionen Euro müsste der 1. FC Union Berlin für Brenden Aaronson auf den Tisch legen. Zu viel für die Eisernen, die in der nächsten Saison sehr wahrscheinlich international nicht vertreten sein werden. Tendenz: Aaronson verabschiedet sich im Sommer.
Aljoscha Kemlein startet beim FC St. Pauli durch
Eine positive Entwicklung kann man indes bei Aljoscha Kemlein verfolgen. Der 19-jährige wurde im Winter leihweise bis Saisonende an den FC St. Pauli verliehen, wo er Spielpraxis erhalten sollte. Der Plan ging aus Union-Sicht komplett auf, denn das Eigengewächs durfte in allen bisherigen Partien seines neuen Arbeitgebers mitwirken. Die ersten vier Spiele sogar über die vollen 90 Minuten.
Kemlein wird vorzugsweise auf der Sechs eingesetzt und glänzte bisher mit 2 Torvorlagen, die er beim 3:2-Sieg gegen Greuther Fürth beisteuerte. Er ist beim Tabellenführer der 2. Liga kaum noch aus der Startelf wegzudenken. Von 11 Partien, startete er 8 Mal von Beginn an. Das wird man in Köpenick mit Wohlwollen zur Kenntnis nehmen.
Marktwert Kemleins mehr als verdoppelt
Positiver Nebeneffekt: Aljoscha Kemlein steigerte seit seinem Wechsel im Winter steigerte er seinen Marktwert um 1,2 Millionen Euro auf nunmehr 2 Millionen Euro. Mit seinen Leistungen dürfte er vor allem in der nächsten Saison eine echte Alternative für Nenad Bjelica sein.
Es scheint fast so, als stünde der 19-jährige U20-Nationalspieler vor dem Durchbruch im Profifußball. Der FC St. Pauli soll dem Vernehmen nach keine Kaufoption besitzen, sodass Kemlein im Sommer an die alte Wirkungsstätte zurückkehren wird. Sollte der Kiez-Klub am Ende doch Interesse an einem Transfer haben, ginge der Millionen-Poker in der Sommerpause los.