Die rassistischsten Momente in der WWE-Geschichte
Bildquelle: Mark Hodgins CC BY 2.0 [CC BY 2.0], via Wikimedia Commons (Bild bearbeitet)
World Wrestling Entertainment ist dafür bekannt, allerlei Storys im Rahmen einer Wrestling-Fehde zu erzählen. Manche von ihnen sind gut, andere eher suboptimal geraten. Und manche sind einfach nur da, um in die Tonne gekloppt zu werden. Das gilt insbesondere für die nicht gerade geringe Anzahl an rassistischen Storylines, die WWE im Laufe der Jahre in Umlauf gebracht hat. Einige davon sind kreative, nennen wir es Ideen, von Vince McMahon persönlich und sind in unserer modernen Zeit nicht mehr vertretbar.
Zur Recherche dieses Artikels haben wir uns einige der rassistischsten Storylines in der WWE-Geschichte noch einmal angeschaut und konnten dabei nur mit dem Kopf schütteln. Nun haben wir fünf rassistische Momente herausgesucht, die die WWE heute wohl nicht mehr bringen würde und auch mit einem massiven Gegenwind aus der Fan-Community zu rechnen hätte. Beginnen wir mit der fragwürdigen Reise durch die Missgriffe der WWE-Storylines.
Jinder Mahal lässt verlauten: Alle Japaner sehen genau gleich aus
Gut, wir beginnen mit dem ersten Beispiel und blicken dafür zurück auf die umstrittene Champion-Zeit von Jinder Mahal. Der indische Superstar wurde recht überraschend zum Top-Champ der Promotion, nachdem er Randy Orton besiegte. Somit schaffte Jinder Mahal den direkten Sprung vom Mid-Carder zum Main-Eventer und das nur, weil WWE in Indien einen größeren Markt eröffnen wollte. Die Idee ging nach hinten los, denn Jinder Mahal gilt bis heute als einer der schlechtesten Champions in der Geschichte der Company. Leider blieb vor allem eine Promo mit ihm in Erinnerung, die einige fragwürdige Inhalte aufwies und mit Shinsuke Nakamura im Zusammenhang stand.
Mahal und Nakamura hatten damals eine Fehde um den Titel und diese war an sich gar nicht so schlecht. In einer Ausgabe von SmackDown hielt Mahal dann eine Promo, bei welcher er seinen Konkurrenten auf das Übelste rassistisch beleidigte. So machte sich Mahal nicht nur über Nakamuras Akzent lustig, sondern er sagte auch, dass alle Menschen aus Japan genau gleich aussehen würden. Die Fans in der Halle vor Ort und auch jene vor den TV-Geräten nahmen diese Promo nicht gut auf und sie ist ein echter Schandfleck der WWE-Geschichte.
Kurt Angle sagt, dass er kein Fan von schwarzen Menschen ist
Beim New Years Revolution PPV im Jahr 2006 gab es einige spannende Highlights. So tauschte Edge zum Beispiel seinen Money in the Bank Koffer ein, um den angeschlagenen John Cena nach dessen Elimination Chamber Match den Titel abzunehmen. Dies war der große Durchbruch in Edges Solo-Karriere bei WWE und dieser Aspekt ist für viele Fans bis heute sehr erinnerungswürdig. Was man an diesem 2006er PPV jedoch gerne vergessen würde, ist die Promo von Kurt Angle. Dieser wurde Backstage interviewt und haute an der Seite seines Managers Daivari einige schräge Sachen heraus.
Angle erklärte, dass er hoffe, die USA würden den Krieg im Irak verlieren. Außerdem sagte er, dass Frankreich seiner Meinung nach das großartigste Land auf der Welt sei. Und weiter meinte er, dass er kein großer Fan von schwarzen Menschen sei. Als letztes sagte er noch, dass er, wenn er eine Zeitreise unternehmen könnte, am liebsten Jesus in seinem Wrestling-Move zum Aufgeben bringen würde. Natürlich waren diese Sprüche nicht die wirkliche Meinung von Kurt Angle, sondern sie sollten ihn bei den Fans lediglich unbeliebt machen. Die Sache mit Frankreich kann man noch stehen lassen, doch die anderen Aussagen gehen schlichtweg über eine gesunde Moral hinaus und haben auch im Wrestling nichts zu suchen.
Als JBL nach illegalen Einwanderern suchte
Es war in der Tat eine Sternstunde des Wrestlings, als … nein, war es nicht. Nach WrestleMania 20 suchte WWE nach dem Ausscheiden einiger großer Namen einen neuen Big-Star. Die Wahl fiel auf JBL, der zuvor insbesondere als Tag Team Wrestler Karriere machte. Er übernahm nun die Rolle eines egoistischen und teils sehr beleidigenden Geschäftsmannes, der kein Geheimnis daraus machte, etwas Besseres zu sein. Er sah sich als Spitze der Nahrungskette an und verabscheute jeden, der sich ihm nicht unterordnete. So weit ist das für ein Wrestling-Gimmick auch alles in Ordnung.
Als es zu einer Fehde mit Eddie Guerrero um den Titel kam, erhitzten sich die Gemüter etwas. Denn die Rolle von JBL entwickelte sich dahingehend, dass man sie vermehrt, ausländerfeindlich darstellte. Er war gegen jeden Ausländer, der über die Grenze der USA kam. Ein Segment, in welchem JBL an der Grenze zwischen Texas und Mexiko auf die Jagd nach illegalen Einwanderern ging, war einfach zu viel. Denn während des Segments hielt er eine Familie auf und verjagte sie aus den USA. Keine gute Kreativarbeit seitens World Wrestling Entertainment und definitiv rassistisch.
Als Mr. McMahon das N-Wort live im Fernsehen benutzte, um hip zu wirken
Bei der Survivor Series im Jahr 2005 kam es zu einem mehr als unglücklichen Vorfall. John Cena war damals der Champion und erfuhr aufgrund seines Gimmicks eine Mischung aus Top-Fanunterstützung und massenhaften Buh-Rufen. Das Gimmick von Cena kam aber insbesondere bei den jüngeren WWE-Fans sehr gut an. Cena traf bei dem genannten PPV Backstage auf Vince McMahon, welcher bei der angesagten Jugendsprache mithalten wollte. Und so verabschiedete er Cena mit dem N-Wort, ehe er ihn stehen ließ.
Daraufhin lief McMahon an Booker T und Sharmell vorbei, welche entsetzt über das Wort waren. Booker ließ dann noch seinen bekannten Spruch "He didn't just say that" fallen ließ. Es war im Grunde genommen nicht nur eine schlechte Idee, sondern es wirkte auch sehr geschmacklos, selbst für die damalige Zeit. Heute würde eine solche Promo bei dem in den USA wieder vermehrt auflebenden Rassismus natürlich gar nicht mehr gehen. Doch nun kommen wir zu einem vielleicht noch schlimmeren Beispiel in der WWE-Geschichte.
Das Kerwin White Gimmick von Chavo Guerrero
Chavo Guerrero macht heute kein Geheimnis daraus, dass er nie ein Fan des Kerwin White Gimmicks war und er im Grunde keine Wahl hatte, als die Rolle zu spielen. Doch was steckt dahinter? Im Grunde genommen sollte er seine familiäre Herkunft verraten und bildete den Durchschnitts-Weißen ab. Das Ziel der Idee war es, die Latinos dazu zu bringen, Kerwin White zu hassen, da dieser seine Abstammung verriet und die Menschen mit weißer Hautfarbe sollten die Rolle hassen, weil sie sich über eben diese Personen lustig machte.
Man ahnt bereits: Sehr viel Potenzial für Ärger und es ist kein Wunder, dass dieses Gimmick von Beginn an zum Scheitern verurteilt war, da es auf den puren Rassismus aufbaute. Früher war das politische Klima laut Chavo Guerrero zwar anders als heute, aber das Gimmick war schon damals ein absolutes No-Go. Nicht jedoch in den Augen von Vince McMahon. Glücklicherweise bringt WWE solche Ideen heute kaum noch unter, denn ja, das politische Klima und auch das gesellschaftliche Denken im Zusammenhang solcher Themen haben sich stark gewandelt.