Union Berlin fehlt die Durchschlagskraft – Neuer Stürmer dringend gesucht
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Die Misere im Angriffsspiel des 1. FC Union Berlin hört nicht auf. Mit nur neun Treffern nach 11 Spieltagen liegt man bei dieser Statistik auf dem Vorletzten Platz der Bundesliga. Nur Aufsteiger FC St. Pauli hat mit sieben Treffern weniger ins Schwarze getroffen als die Eisernen. Der 10. Platz kann nicht über die Probleme im Sturm hinwegtäuschen.
Zwar sammelte das Team von Trainer Bo Svensson bereits 16 Punkte, aber ebenso oft musste Frederik Rönnow bereits hinter sich greifen. Hinter dem FC Bayern München und dem in Leipzig ansässigen Brause-Konstrukt bildet man allerdings gleichzeitig die beste Defensive der Liga. Svensson schaffte es, die Abwehr zu stabilisieren, nur nach vorne geht kaum etwas.
Union Berlin fehlt ein Knipser
Von den neun bisher erzielten Toren konnte sich bisher lediglich Benedict Hollerbach einen Stürmertreffer auf den Zettel schreiben. Zwar traf der 23-jährige in dieser Saison bereits zweimal, doch im Spiel gegen den FC St. Pauli war er als Linksaußen auf dem Spielbogen notiert. Anders in der Partie gegen Eintracht Frankfurt am 8. Spieltag als er mit seinem Treffer das 1:1 retten konnte und als Mittelstürmer notiert wurde.
Eine ähnliche Situation erlebte auch Yorbe Vertessen, der beim 2:1-Erfolg gegen Borussia Dortmund traf. Der Belgier stand als linker Flügelstürmer, statt als klassischer Neuner auf dem Platz. Die restlichen sieben Buden erzielten andere Spieler des Klubs. Soll heißen: Union Berlin fehlt definitiv ein Knipser im Sturmzentrum.
Seit vier Spielen ohne Treffer
In der Sommerpause war Jordan eigentlich ein Verkaufskandidat, doch sein Leihklub Borussia Mönchengladbach winkte am Ende ab und so blieb der Mittelstürmer an der Alten Försterei. Unter Bo Svensson kommt der ehemalige US-Nationalspieler trotz dicker Torflaute dennoch in der Bundesliga, aber auch im DFB-Pokal in ausnahmslos allen Spielen zum Einsatz.
Der 28-jährige wirkt dennoch wie ein Fremdkörper, auch wenn er die Bälle in der Sturmspitze festmachen und verteilen soll und dies recht gut anstellt. Ein Stürmer wird dennoch an seinen Toren gemessen und da steht eine dicke Null auf seinem Konto. Dass der FC Union nun schon seit vier Pflichtspielen überhaupt auf einen Treffer wartet, zeigt deutlich auf, wie ungefährlich man vor dem gegnerischen Tor agiert.
Kevin Volland pendelt zwischen Bank und Tribüne
Fraglich ist zudem, wie es mit Kevin Volland weitergehen wird. Nachdem sich der Stürmer nach seiner Knie-OP zurückgekämpft hat, wartet der einstige DFB-Star auf sein Comeback auf dem Platz. Rein theoretisch hätte der 32-jährige gegen Holstein Kiel wieder auf dem Platz stehen können, doch zu einem Joker-Einsatz kam es nicht. Schlimmer noch: auch gegen den SC Freiburg stand er zwar im Kader, wurde aber nicht eingesetzt. Volland pendelt zwischen Bank und Tribüne.
Einzig gegen Arminia Bielefeld durfte er für 13 Minuten ran. Zu wenig für den einstigen deutschen Nationalspieler. Gut möglich, dass sich die Wege spätestens im Sommer wieder trennen werden. Welchen Plan Bo Svensson verfolgt, ist für einige Union-Fans nicht nachvollziehbar. Auf der einen Seite lässt der Däne Jordan regelmäßig von der Leine und auf der anderen Seite bekommen die Neuzugänge Ivan Prtajin und Andrej Ilic bisher keine Chance, sich in der Bundesliga zu beweisen. Ilic fällt derzeit aus. Wann mit seiner Rückkehr zu rechnen ist, steht in den Sternen. Und auch wenn der Serbe ins Training der Eisernen zurückkehrt, dürfte er nur wenig Chancen auf Einsatzzeiten haben.
Horst Heldt ist gefordert
Manager Horst Heldt wird im Winter einiges zu tun haben, denn ein neuer Stürmer wird dringend gesucht. Unklar ist allerdings auch, wen er auf dem Zettel haben könnte. Die letzten Union Berlin Transfergerüchte befassten sich eher mit Abwehr- und Mittelfeldspielern, statt mit Stürmern, die sogar als Soforthilfe nach Köpenick wechseln könnten.
Ohne einen neuen Stürmer, der weiß, wo die Kiste steht, könnte es in der Rückrunde schwierig werden, sich von den Abstiegsrängen fernzuhalten. Die kommenden Gegner sind zudem auch nicht ohne, denn Union Berlin empfängt am Samstag Bayer Leverkusen, ehe es nächste Woche Freitag zum VfB Stuttgart geht. Es dürfte also spannend werden, wie sich der FCU bis zum Öffnen des Transfermarkts in der Liga schlagen wird. Definitiv braucht der Verein einen Knipser für die Rückrunde.