Frankfurt erreicht Halbfinale der Europa League und trifft auf Chelsea
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Die Europa-Party von Eintracht Frankfurt geht weiter! Die SGE bezwang Benfica Lissabon im Viertelfinal-Rückspiel, der Europa League verdient, aber etwas glücklich nach intensiven 90 Minuten mit 2:0 und steht damit sensationell im Halbfinale. Dort wartet der FC Chelsea! Auch der FC Arsenal und FC Valencia erreichen die Vorschlussrunde.
Die Aufholjagd von Eintracht Frankfurt ist geglückt: Am Donnerstagabend machte die Hütter-Elf dank eines 2:0-Heimsieges gegen Benfica Lissabon die 2:4-Hinspielpleite aus der Vorwoche wett und steht erstmals seit 39 Jahren wieder in einem Europapokal-Halbfinale. Die Tore für die SGE vor toller Kulisse in der Commerzbank-Arena erzielten Filip Kostic (37.) und Sebastian Rode (67.). Glück für die SGE: Der Kostic-Treffer hätte aufgrund einer klaren Abseitsstellung nicht zählen dürfen.
Aber dennoch war das Weiterkommen der Frankfurter, die als einziger Bundesligist noch auf internationaler Bühne mitmischen, hochverdient. Die Adler überzeugten mit purer Willenskraft, einer geschlossenen Mannschaftsleistung und ansehnlichem Fußball. „Wir waren immer da, haben uns reingeworfen, hatten einen Fuß dazwischen, haben eine unglaubliche Mentalität gezeigt“, erklärte Sportvorstand Fredi Bobic nach der Partie bei RTL, die die Europa League free TV Übertragung gewährleisten.
Kostic trifft aus klarer Abseitsposition - Benfica-Coach fliegt
Eintracht Frankfurt übernahm mit dem Anpfiff die Kontrolle, startete aber keinen Sturmlauf. Dennoch setzte Kostic (8.) die erste Duftmarke, dessen Schuss aber zu harmlos und unplatziert war. Ansonsten waren Torraumszenen zunächst Mangelware und beide Teams verteidigten konzentriert. Dennoch klingelte es noch vor dem Seitenwechsel.
Mijat Gacinovic scheiterte mit seinem Schussversuch zwar erst am Pfosten, doch den Abpraller beförderte Kostic eiskalt in die Maschen zur verdienten Führung. Der Treffer hätte allerdings nicht zählen dürfen, stand der Serbe beim Abstauber doch deutlich und rund ein Meter im Abseits. Glück für die Eintracht. Zumal auch der Videobeweis, in der diesjährigen Europa League erst im Finale in Baku (29.5.) eingesetzt wird. Die portugiesischen Gäste beschwerten sich massiv, woraufhin Benfica-Trainer Bruno Lage auf die Tribüne verwiesen wurde.
Die zweite Hälfte startete mit einer Angriffswelle Benficas und eine Hereingabe von Youngster Joao Felix, der im Hinspiel der Eintracht drei Treffer einschenkte, hätte Falette fast ins eigene Tor befördert (47.). Kurz darauf war SGE-Keeper Kevin Trapp bei einem Seferovic-Kopfball zur Stelle (52.). Die Intensität auf dem Platz wuchs minütlich und mittlerweile agierten beide Mannschaften auf Augenhöhe. Benfica drängte auf den Ausgleich, aber auch die Frankfurter tauchten immer wieder gefährlich vor dem Tor auf.
Rode mutiert zum Torjäger - Pfosten rettet Eintracht Frankfurt
In der 67. Minute mutierte dann Sebastian Rode zum Torjäger. Einen Querpass von Rebic jagte der Mittelfeldkämpfer mit viel Übersicht und im Fallen von der Strafraumgrenze gekonnt ins rechte Eck zum 2:0. Doch Benfica Lissabon war noch nicht geschlagen und hätte dem Vierten der Bundesliga auf der Zielgeraden fast noch das Halbfinal-Ticket entrissen. Doch Eduardo Salvio scheiterte in der 85. Minute am Pfosten. In den letzten Minuten kämpften die Hessen leidenschaftlich und verteidigten den Vorsprung bis zum Schlusspfiff. Danach kannte der Jubel in der Mainmetropole keine Grenzen mehr.
FC Chelsea gerät nach furiosem Blitzstart ins Wanken
Gegner im Halbfinale der Fußball Euroleague von Eintracht Frankfurt ist der FC Chelsea. Die Blues gewannen beim Torfestival gegen Slavia Prag mit 4:3 (Hinspiel 1:0). An der heimischen Stamford Bridge überrollten die Londoner die Gäste aus Tschechien in der Anfangsphase und lagen nach 17 Minuten bereits komfortabel mit 3:0 in Front. Pedro (5.), Simon Deli per Slapstick-Eigentor (10.) und Olivier Giroud (17.) waren zur Stelle. Slavia war angesichts der Chelsea-Blitzstarts einem Schleudertrauma nahe, konnte aber in der 26. Minute durch Tomas Soucek (26.) den Anschlusstreffer bejubeln. Doch quasi im Gegenzug bugsierte erneut Pedro das Leder mit einer guten Portion Glück über die Linie.
Nach dem Wechsel drehte Slavia Prag aber mächtig auf und bewies enorme Moral und großes Kämpferherz. Petr Sevcik brachte seine Farben mit zwei sehenswerten Distanztreffern wieder ins Spiel und die Prager sollten den FC Chelsea noch einmal kurz ins Wanken bringen. Zu mehr sollte es für die wackeren Osteuropäer nicht reichen, die sich aber mit erhobenen Hauptes aus der Europa League verabschiedeten.
FC Arsenal gewinnt auch in Neapel
Im zweiten Halbfinale stehen sich der FC Arsenal und FC Valencia gegenüber. Die Gunners konnten auch ihr Rückspiel beim SSC Neapel mit 1:0 siegreich gestalten, nachdem es in der Vorwoche einen 2:0-Erfolg gab.
Dabei waren zunächst die Italiener am Drücker, hatten aber Pech, dass der reguläre Treffer von Arkadiusz Milik (24.) nicht gezählt wurde. Napoli schnupperte stark am Führungstreffer, ehe Arsenal eiskalt zuschlug. Alexandre Lacazette (36.) traf mit einem Freistoßschlenzer aus rund 25 Metern. Von diesem Schock sollten sich der Serie A-Klub nicht mehr erholen, der den Hausherren zugleich alle Hoffnung nahm. So hatte der FC Arsenal keine Mühe, den Sieg einzufahren und die Vormachtstellung der Premier League in Europa zu untermauern.
Schließlich stehen gleich vier englische Teams (Arsenal, Chelsea, Tottenham Hotspur, FC Liverpool) – davon drei aus London – in den Vorschlussrunden der Champions League und Europa League Das rein spanische Duell zwischen dem FC Valencia und FC Villarreal endete 2:0. Die Fledermäuse gingen nach dem 3:1-Hinspielsieg mit einem beruhigenden Polster ins Re-Match und früh durch Toni Lato in Führung. Den Schlusspunkt hinter eine zähe Angelegenheit bei strömenden Regen setzte Parejo im zweiten Durchgang.