Eintracht Frankfurt nach EL-Triumph: Matchwinner, Einnahmen & Transferpläne
Bildquelle: Sven Mandel CC BY-SA 4.0 [CC BY-SA 4.0], via Wikimedia Commons (Bild bearbeitet)
Eintracht Frankfurt hat das Europa-Märchen wahrgemacht und die Europa League gewonnen! In einer magischen Nacht von Sevilla behielten die Hessen im Finale auf dramatische Art und Weise die Oberhand über die Glasgow Rangers. Frankfurt darf sich nicht über reichlich Renommee freuen, auch die Kasse klingelt gewaltig. Sport-90 verrät, wie viel Geld die SGE kassiert und welche Folgen auf dem Transfermarkt zu erwarten sind.
Eintracht Frankfurt hat es tatsächlich geschafft: Europa League Sieger 2022! In einem packenden Finale, in dem sich die Kontrahenten alles abverlangten und sich einen leidenschaftlichen und aufopferungsvollen Kampf lieferten, setzten sich die Hessen gegen die Glasgow Rangers 5:4 im Elfmeterschießen durch. Zuvor hatte es nach 90 Minuten und der Verlängerung 1:1 gestanden. Die Matchwinner waren schnell gefunden.
Trapp & Borré: Eintracht Frankfurt Matchwinner im EL-Finale
Zum einen natürlich Kevin Trapp! Der SGE-Torwart parierte dem vierten Elfmeter der Rangers von Aaron Ramsey - alle anderen Schütze beider Klubs hatten verwandelt. Zudem zeigte Trapp in der 118. Minute eine sensationelle Monster-Parade, als er einen Abschluss von Ryan Kent aus vier Metern abwehrte und die Eintracht somit überhaupt noch in den Elfer-Krimi rettete.
Zum anderen ist Rafael Borré zu nennen. Denn es war der kolumbianische Stürmer, der für die Adler in der 69. Minute den Ausgleich markierte. Borré drückte eine Kostic-Hereingabe aus wenigen Metern über die Maschen zum 1:1 und egalisierte damit die Führung der Schotten durch Joe Aribo (57.). Außerdem verwandelte Rafael Borré den entscheidenden Elfer der Eintracht und schoss Frankfurt damit auf den europäischen Thron.
Europapokalsieg: Eintracht Frankfurt auf Bayerns Spuren
Für Eintracht Frankfurt ist es nach dem Triumph von 1980 im UEFA-Pokal der zweite europäische Titel. 42 Jahre mussten die Hessen darauf warten. Zugleich ist die Eintracht auch die erste deutsche Mannschaft, die sich in der Europa League Siegerliste verewigt. Letztmals hatte mit dem FC Schalke 1997 in diesem Wettbewerb ein deutsches Team triumphiert - allerdings beim Vorgänger-Wettbewerb UEFA-Pokal.
Doch es gibt noch eine weitere Besonderheit. Denn Eintracht Frankfurt ist in diesem Jahrtausend überhaupt erst die zweite Mannschaft aus der Bundesliga, die im Europapokal den Titel holt. Seit der Jahrtausendwende zeichnete sich ausschließlich der FC Bayern München für die deutschen Europapokalsiege verantwortlich. Die Bayern waren dreimal in der Champions League erfolgreich (2001, 2013, 2020).
SGE als verdienter Champion: 13 EL-Spiele ungeschlagen
Und dass die Europa League 2022 mit Eintracht Frankfurt nicht nur einen überraschenden, wie sensationellen, sondern allen voran auch einen verdienten Titelträger hat, steht außer Frage. Denn die Truppe von Cheftrainer Oliver Glasner blieb in allen 13 Spielen des Wettbewerbs ungeschlagen! Insgesamt gab es acht Siege und fünf Remis.
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Zum Vergleich: Die Glasgow Rangers haben - ohne die Finalpleite – fünf Niederlage in der Europa League-Saison 2021/22 kassiert (6 Siege, 2 Unentschieden). Vier davon auswärts. Die Schotten wurden primär durch ihre Heimstärke im legendären Ibrox-Stadium getragen. Konnten aber mit Borussia Dortmund und RB Leipzig zwei Schwergewichte aus der Bundesliga eliminieren. Der 4:2-Erfolg im Signal-Iduna-Park des BVB war übrigens der einzige Auswärtssieg der Rangers.
Barça, Betis, West Ham & Co. Frankfurts EL-Weg zum Triumph
An dieser Stelle sei aber noch einmal kurz an den schweren Weg der Eintracht bis hin zu EL-Finale in Sevilla erinnert. Auf diesem räumten die Hessen so manch namhaften Gegner aus dem Weg. Das fing schon in der Gruppenphase an, in der u.a. der griechische Topklub Olympiakos Piräus auf die Plätze verwiesen und man souverän Gruppenerster wurde.
In der K.o.-Runde machte die Eintracht dann mit Real Betis Sevilla, West Ham United und allen voran Spanien-Gigant FC Barcelona im Viertelfinale kurzen Prozess. Die Einnahme des Barça-Tempels Camp Nou durch die frenetischen und im positiven Sinne verrückten Eintracht-Fans wird noch viele, viele Jahre nachhallen.
Eintracht Frankfurt erstmals in Champions League: Gesetzt in Lostopf 1
In der kommenden Saison darf Eintracht Frankfurt dann auch im Konzert der ganz Großen mitmischen. Denn als amtierender Europa League-Sieger hat sich die SGE automatisch für die Champions League qualifiziert. Zum ersten Mal der Vereinsgeschichte ist Frankfurt in der Königsklasse vertreten. Die Eintracht wird dabei auch in Lostopf 1 und dabei u.a. Real Madrid, Paris Saint-Germain und dem FC Bayern Gesellschaft leisten.
Den Adlerträgern winken die nächsten unvergessliche Europapokal-Abende, da es in der Gruppenphase gegen Teams wie dem FC Chelsea, Juventus Turin oder Barça (alle Topf 2), der SSC Neapel oder Sporting Lissabon (beide Topf 3) oder auch Celtic Glasgow (Topf 4) gehen kann.
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60 Mio. Euro! EL-Triumph lässt SGE-Kasse mächtig klingeln
Die sichere Teilnahme an der Champions League in der kommenden Saison lässt natürlich auch die Kassen der Eintracht mächtig klingeln. Mindestens 15 Millionen Euro sind hier garantiert. Zudem hat die SGE in der Europa League fast 32 Millionen Euro kassiert, die sechs EL-Heimspiele brachten weitere rund 10 Millionen Euro ein. Auch die Teilnahme am europäischen Supercup ist finanziell durchaus attraktiv.
Hier generiert der Klub weitere 3,5 Millionen Euro. Und sollte der europäische Supercup Anfang August 2022, in dem die Eintracht auf den Champions League-Sieger (also Real Madrid oder FC Liverpool) trifft, auch noch gewinnen, gibt es on top eine weitere 3,5 Million. Unterm Strich darf Eintracht Frankfurt mit rund 60 Millionen Euro planen.
Eintracht Frankfurt Transferpläne: Topstars halten oder holen?
Das hat natürlich positive Auswirkungen auf den Eintracht Frankfurt Transfermarkt. Doch verrückte Dinge wird der Europa-League-Champion nicht machen. „Es wird kein Harakiri geben“, erklärte SGE-Präsident Peter Fischer. Neue, kostspielige Superstars werden somit nicht im Deutsche Bank Park aufschlagen. Die Transferpolitik wird beibehalten und so werden weiterhin Spieler die Eintracht Frankfurt Transfergerüchte dominieren, die vornehmlich ablösefrei und für eine überschaubare Ablöse zu haben sind.
Fakt ist, dass es aber noch weitere Eintracht Frankfurt Transfers geben muss und wird. Der Kader muss in der Breite besser aufgestellt werden. Denn durch den Triumph in der Europa League darf das schwache Abschneiden in der Bundesliga (nur Elfter) nicht in Vergessenheit geraten. Doch durch die CL-Teilnahme kann man sich in der Mainmetropole nun Hoffnung machen, Leistungsträger, die mit einem Frankfurt-Abschied geliebäugelt haben, nun doch halten zu können. Das gilt insbesondere für SGE-Stars wie Filip Kostic, Evan N’Dicka oder Daichi Kamada. Zumal die zusätzlichen Millionen Eintracht Frankfurt auch im Vertragspoker nützliche Dienste erweisen.