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Vorschau auf die UCI World Tour 2019 - Neues Ranking-System implentiert

Bildquelle: Contando Estrelas from Vigo, EspaƱa / Spain CC BY-SA 2.0 [CC BY-SA 2.0], via Wikimedia Commons (Bild bearbeitet)

Für Radsport-Fans neigt sich die winterliche Tristesse dem Ende entgegen. In etwas weniger als einer Woche setzt es den Startschuss zur UCI World Tour 2019. Von Januar bis Oktober finden wieder Straßenrennen in der Königsklasse des Radsports statt! Auch wenn das Ganze, eingedenk der winterlichen Verhältnisse auf der Nordhalbkugel, zunächst eher gemächlich in Tritt kommt. So finden im Januar und Februar nur insgesamt drei Veranstaltungen in Australien und Asien statt – auch wenn zwei davon bereits mehrtägige Etappenrennen sind.

Im Folgenden werfen wir einen Blick darauf, was sich im Rennkalender getan hat und welche Reformen bereits die World Tour 2019 beeinflussen. Schließlich hat die UCI pünktlich zur letzten WM einige Beschlüsse gefasst, die teilweise schon zu dieser World Tour wirksam werden. Jedoch werden die meisten Reformen eher sukzessive eingeführt, sodass dieses Jahr keine dramatischen Änderungen anstehen.

Änderungen bei den Terminen und Rennen

38 Rennen und 185 Renntage – das ist die Nettobilanz der UCI World Tour 2019. Der Terminplan ist, bis auf wenige marginale Abweichungen in der Terminierung und bis auf drei Neuerungen, identisch mit jenem der World Tour 2018. Die drei Neuerungen umfassen dabei Folgendes:

Letzter Auftritt von Sky als Sponsor

Die UCI World Tour 2019 wird das letzte Jahr markieren, in dem sich Sky als Hauptsponsor betätigt. Sie wollen sich nach dem Ende der Saison als Hauptsponsor zurückziehen. Auch die Kooperation mit dem britischen Radsportverband soll beendet werden. Eine Nachricht, die im Dezember wie eine Bombe einschlug! Denn Team Sky ist mit einem Jahresbudget von rund 34 Millionen Euro das mit Abstand finanzstärkste Team (und wenig überraschend das sportlich erfolgreichste).

Zwar wird Comcast (die Firma hinter Sky) als neuer Sponsor gehandelt, der wenigstens 70% des Budgets bis 2021 stemmen soll. Aber feststeht das noch nicht. Der Rückzug von Sky ist in zweierlei Hinsicht spannend. Einerseits könnten argwöhnische Naturen vermuten, dass die dopingbezogenen Negativschlagzeilen um zwei der Spitzenfahrer von Team Sky (Bradley Wiggins und vor allem Chris Froome) letzthin doch etwas zu belastend wurden. Vor allem aber bleibt zu hoffen, dass sich der immense Finanzvorteil des Teams relativiert und die bedeutendsten Rennen wieder offener werden. Insbesondere mit Blick auf die großen Touren.

Neues Ranking-System

Eine der zur WM in Innsbruck beschlossenen Reformen, die bereits 2019 greifen soll, betrifft das Ranking. So wird es kein autarkes World Tour Ranking mehr geben. Stattdessen werden in der World Tour eingefahrenen Punkte in der UCI-Weltrangliste berücksichtigt, wo auch die Rennen niederer Kategorien, die nicht Bestandteil der World Tour sind, einfließen sollen. Diese Rennen minderer Kategorien, die nicht auf World Tour Level liegen, sollen ab kommendem Jahr in der UCI Pro Series neu geordnet und vermarktet werden. Es ist jedoch davon auszugehen, dass führende World Tour Fahrer diese Weltrangliste dominieren werden, da in der World Tour naturgemäß die meisten Punkte zu holen sein dürften.

Ferner soll es ein Nationen-Ranking geben. Für dieses werden die acht besten Fahrer einer Nation teamübergreifend berücksichtigt. Ein übergeordnetes, weltweites Team-Ranking wiederum berücksichtigt die jeweils zehn besten Fahrer eines Teams. Das dreigliedrige, wettbewerbsmäßige Ranking, wie man es bisher von der UCI kannte, wird jedoch bei den UCI Continental Circuits (den saisonalen Kontinentalwettbewerben der UCI) weiterhin Anwendung finden. Sprich: Dort werden separate Ranglisten für Fahrer, Teams und Nationalitäten geführt, die in der Weltrangliste keine Berücksichtigung finden und stattdessen ein rein kontinentales Ranking darstellen. Die UCI hofft, den Wettbewerb so anschaulicher und besser vermarktbar zu gestalten.

Was hat sich bei den World Tour Teams getan?

Es treten bei der World Tour 2019 dieselben 18 Teams an wie im vergangenen Jahr. Änderungen gibt es alleine bei der Namensgebung einzelner Teams, weil sich die Sponsoren änderten. So ist BMC Racing nun zum CCC Team geworden. Quick-Step Floors wurde zu Deceuninck-Quick–Step und das holländische Team Lotto-NL-Jumbo ist nun als Team Jumbo-Visma unterwegs. Deutschland ist weiterhin vertreten durch das Team Bora-Hansgrohe und durch Team Sunweb. Die Schweizer sind mit Team Katusha-Alpecin mit von der Partie.

Bei Team Bora-Hansgrohe haben Emanuel Buchmann und Pascal Ackermann verlängert. Ackermann soll mit dem Giro d‘Italia seine erste Grand Tour in Angriff nehmen. Buchmann ist hingegen schon als Fahrer für die Tour de France bestätigt und wird dort eine gute Position im Gesamt Klassement anpeilen. Neben diesen beiden deutschen Spitzenfahrern hat Team Bora-Hansgrohe sich auch die Dienste von Maximilian Schachmann sichern können. Dieser junge deutsche Fahrer ist vergangenes Jahr bei der Deutschland Tour stark in Erscheinung getreten und konnte überdies zwei Etappensiege (beim Giro und bei der Katalonien-Rundfahrt) einfahren. Er gilt als eines der größten Nachwuchstalente im deutschen Radsport! Er fuhr letztes Jahr noch für das dominante Team Quick-Step. Bora-Hansgrohes Peter Sagan wird wohl wieder der Mann für die Eintagesrennen und das grüne Trikot bei den großen Rundfahrten werden.

Auch bei Team Sunweb hat sich ein deutsches Nachwuchstalent nun in die erste Garde gedrängt. Und zwar eins aus dem eigenen Nachwuchs. Max Kanter, der sich im U-23 Bereich als exzellenter Sprinter hervorgetan hat, soll nun bei der World Tour mitmischen. Er soll schon bei der Tour Down Under, die in einigen Tagen ansteht, seinen ersten Auftritt haben. Dort wird auch Bora-Hansgrohes Peter Sagan zu sehen sein.

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