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Bayern mit glanzlosem Pflichtsieg - Leverkusen patzt - BVB verpasst Sieg über Barca

Bildquelle: Zellreder CC BY-SA 3.0 [CC BY-SA 3.0], via Wikimedia Commons (Bild bearbeitet)

Der FC Bayern ist mit einem Pflichtsieg in die Gruppenphase der Champions League gestartet, wusste beim 3:0 gegen Roter Stern Belgrad aber nur selten zu überzeugen. Einen echten Fehlstart legte derweil Bayer Leverkusen gegen Lokomotive Moskau hin, denen die Werkself nach einem Fehlerfestival mit 1:2 unterlegen war. Bereits am Dienstag verpasste der BVB einen möglichen Auftaktsieg im Duell mit dem FC Barcelona, während RB Leipzig ideal aus dem Startblock kam.

Bayern München hat seine eindrucksvolle Start-Serie in der Königsklasse ausgebaut: Mit dem 3:0-Erfolg gegen Roter Stern Belgrad hat der deutsche Rekordmeister zum 16. Mal in Folge sein erstes Gruppenspiel erfolgreich gestaltet und blieb dabei zum 14. Mal ohne Gegentor. Die Treffer für die klar überlegene Kovac-Elf erzielten Kingsley Coman (34.) vor der Pause, ehe Robert Lewandowski (80.) und Thomas Müller (90.+1) erst in der Schlussphase für klare Verhältnisse in der Allianz-Arena sorgten.

Coutinho stark - Chancenverwertung schwach

Das Ergebnis hätte deutlich höher ausfallen können, jedoch ging der FC Bayern phasenweise sehr sorglos mit seiner Chancenverwertung um. Ohnehin wirkte der gesamte Auftritt über weite Strecken recht bieder, vor allem im zweiten Durchgang, wo die extrem defensiv agierenden Gäste aus Serbien durch ihren deutschen Spielmacher Marko Marin fast den Ausgleich markiert hätten. Dennoch: Die Münchner waren gegen den sehr tief stehenden Außenseiter klar besser und hatten in Philippe Coutinho ihren auffälligsten Akteur. Der Spielmacher war Dreh- und Angelpunkt des Bayern-Spiels und ließ immer wieder seine Torgefahr aufblitzen.

Beim befreienden Führungstreffer hatte mit Ivan Perisic ein weiterer Bayern-Neuzugang seine Finger im Spiel. Dessen punktgenau Flanke vollstreckte Kingsley Coman per Flugeinlage. Bis dato war es eine einseitige Partie. Nach der Pause waren die Hausherren weiter drückend überlegen, ließen aber die letzte Entschlossenheit vermissen. So blieb es unnötig spannend, auch weil einige hochkarätige Chancen nicht genutzt wurden. Die Vorentscheidung besorgte Robert Lewandowski nach einem Fehler der Belgrader Abwehr, bevor der eingewechselte Thomas Müller nach einer sehenswerten Freistoß-Finte von Thiago per Direktabnahme zum 3:0-Endstand traf.

Damit hat der FC Bayern München auch gleich die Führung in seiner Champions League Gruppe übernommen und profitierte vom Ausrutscher der Tottenham Hotspur. Der Vorjahresfinalist verspielte beim 2:2 bei Olympiakos Piräus eine zwischenzeitliche Zwei-Tore-Führung.

Fehlstart: Lok bestraft Fehlerfestival von Bayer Leverkusen

Bayer Leverkusen legte bei seinem Comeback in die Königsklasse eine echte Bruchlandung hin und musste sich gegen den vermeintlich leichtesten Gruppengegner Lokomotive Moskau vor heimischer Kulisse mit 1:2 geschlagen geben. Da die kommenden Gegner in der Staffel Juventus Turin und Atletico Madrid, die sich im Parallelspiel 2:2 trennten, heißen, muss Bayer nach dem 1. Spieltag sogar schon um Rang drei und somit ein Überwintern in der Europa League fürchten.

Der Auftritt der Bosz-Auswahl war gekennzeichnet von Pleiten, Pech und Pannen und insbesondere in den ersten 45 Minuten sehr enttäuschend. Die Gegentreffer fielen jeweils nach groben individuellen Patzern: Erst vertändelte Leon Bailey nach einem Einwurf den Ball, was Grzegorz Krychowiak (16.) mit dem Führungstreffer für den russischen Vizemeister bestrafte. Beim zweiten Gegentor patzte Bayer-Keeper Lukas Hradecky gewaltig, der den Ball unbedrängt in die Füße von Dmitri Barinow (37.) spielte, der per Direktabnahme aus 25 Metern ins leere Tor traf! Selbst das zwischenzeitliche 1:1 durch ein Eigentor von Rio-Weltmeister Benedikt Höwedes (25.) half Bayer nichts.

 

 

Am Ende sollten Lok Moskau mickrige 22 Prozent Ballbesitz (!) reichen, um die drei Punkte aus der BayArena zu entführen. Für die Russen war es der erste Auswärtssieg in der Champions League seit knapp 17 Jahren! Bayer Leverkusen kontrollierte zwar das Geschehen von Beginn an, wusste aber nur selten etwas mit dem Ballbesitz anzufangen. Im zweiten Durchgang wurden die Offensivaktion der Rheinländer zwar zwingender und gefährlicher, aber eventuell waren die Abschlüsse wie von Kevin Volland (60., 64.) und Kai Havertz (72.) zu unpräzise oder der finale Pass kam nicht an.

Sieg verpasst: BVB verzweifelt an Barca-Keeper ter Stegen

Am Dienstag verpasste Borussia Dortmund im Kracher gegen den FC Barcelona einen Sieg und musste sich mit einem 0:0 begnügen. Zum schwarz-gelben Albtraum mutierte dabei Barca-Keeper Marc-Andre ter Stegen. Der DFB-Keeper rettete den Katalanen mit reihenweisen Glanzparaden den glücklichen Punktgewinn. Vor allem Marco Reus verzweifelte immer wieder an seinem Nationalmannschaftskollegen. So auch in der 55. Minute, als ter Stegen einen nicht optimal geschossenen Elfmeter des BVB-Kapitän parierte.

Insgesamt bewahrte der 27-Jährige den FC Barcelona mit fünf herausragenden Paraden vor einer Pleite. Vier alleine gegen Reus. Zudem hatte Dortmund beim Lattenknaller von Julian Brandt (77.) das Pech auf seiner Seite. Und Barca? Die verbuchten zwar mehr Spielanteile, blieben aber insgesamt zu harmlos. Auch weil Mats Hummels eine glänzende Leistung ablieferte und in der Abwehr alles abräumte. Dennoch überwiegt in Dortmund der Ärger über den verpassten Sieg.

Kleiner Trost: In der „Todesgruppe F“ kam Inter Mailand gegen den Underdog Slavia Prag nicht über ein 1:1 hinaus, wobei Nicolo Barella erst in der Nachspielzeit für die Nerazzurri traf.

Timo Werner beschert RB Leipzig Traumstart

Über einen echten Traumstart in die Gruppenphase der Champions League darf sich indes RB Leipzig freuen, die zum Auftakt bei Benfica Lissabon mit 2:1 siegten. Zum Matchwinner avancierte Timo Werner, der binnen zehn Minuten einen Doppelpack schnürte (69./79.) und damit in seinem siebten Spiel der Königsklasse seine Torausbeute auf fünf Treffer hochschraubte. In der Schlussphase mussten die Roten Bullen aber noch einmal zittern, nachdem Haris Seferovic für die Portugiesen den Anschlusstreffer markierte (84.).

Doch am Ende konnte der Tabellenführer der Bundesliga nach ansehnlichen und temporeichen 90 Minuten einen verdienten Sieg bejubeln und Neu-Trainer Julian Nagelsmann in seinem siebten CL-Spiel den ersten Dreier schenken.

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