Bayer Leverkusen entgeht Debakel - Frankfurt auf Kurs - Harmloses Barça muss zittern
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Reichlich Dusel und ein überragender Lukas Hradecky bewahrten Bayer Leverkusen bei der 2:3-Pleite in Bergamo vor einem Debakel. So können die Rheinländer auf das Erreichen des Viertelfinals der Europa League hoffen. Der FC Barcelona enttäuschte derweil gegen Galatasaray, während sich Eintracht Frankfurt gegen Betis Sevilla eine ideale Ausgangslage verschaffte.
Im Achtelfinal-Hinspiel der Europa League hätte Bayer Leverkusen bei Atalanta Bergamo böse unter die Räder kommen können. Dass es am Ende „nur“ eine 2:3-Schlappe setzte, die alle Hoffnungen auf ein Weiterkommen am Leben erhält, ist allein Lukas Hradecky zu verdanken. Bayers finnischer Torwart zeigte insgesamt acht starke Paraden und verhinderte so eine deutlich höhere Pleite, über die sich bei der Werkself hätte keiner beschweren können.
Bayer erwischt optimalen Start - Bergamo-Doppelpack in 113 Sekunden
Dabei erwischte die Bayer-Elf in Bergamo einen Traumstart. Erst traf Charles Aránguiz mit einem Freistoß nur den Pfosten (9.), doch in der elften Minute markierte der chilenische Mittelfeldkämpfer nach Vorlage von Florian Wirtz die Gästeführung. Doch die Italiener schlugen zurück und machten innerhalb von 113 Sekunden aus dem 0:1 ein 2:1.
Zweimal leistete sich Leverkusen einen Ballverlust im Mittelfeld, den erst Ruslan Malinovskyi (23.) und kurz danach Luis Muriel (25.) eiskalt bestraften. Bis zur Pause blieben die Hausherren aus der Serie A das bessere Team und kamen ein ums andere Mal gefährlich vor das Bayer-Gehäuse.
Moussa Diaby trifft aus dem Nichts - Leverkusen darf hoffen
Die zweite Hälfte begann furios. Die Bayer-Defensive schien gedanklich noch in der Kabine zu sein und so hatte Muriel (49.) keine Mühe, nach Vorarbeit seines Sturmkollegen Malinovskyi auf 3:1 für die Norditaliener zu stellen. Atalanta Bergamo blieb in der Folge seinem Offensivmodus treu, fand aber immer wieder in Hradecky seinen Meister und ging fahrlässig mit den Chancen um.
Das sollte sich rächen. Denn aus heiterem Himmel erzielte Moussa Diaby (63.) den Anschlusstreffer. Der französische Flügelflitzer setzte sich gegen zwei Gegenspieler durch und traf mit einem flachen Linksschuss. Es blieb bei der aus Leverkusener Sicht schmeichelhaften 2:3-Niederlage, sodass der Werksklub am kommenden Donnerstag in der heimischen Bay-Arena doch noch den Sprung ins Europa League Viertelfinale klarmachen kann.
Müde Nullnummer: Träger FC Barcelona enttäuscht gegen Galatasaray
Der FC Barcelona kam derweil im heimischen Camp Nou nicht über eine magere Nullnummer gegen Galatasaray Istanbul hinaus. Die Katalanen, die nach zuletzt vier Pflichtspielsiegen im Aufwind waren, müssen sich nun ordentlich strecken, um nächste Woche bei den Türken das Viertelfinalticket zu ergattern. Und dabei eine deutliche Leistungssteigerung zeigen. Denn gegen Gala enttäuschte Barça auf ganzer Spur.
Es war ein gänzlich ideenloser und uninspirierter Auftritt, den die Katalanen vor heimischer Kulisse hinlegten. Die träge Xavi-Elf, die weitestgehend in Bestbesetzung agierte, biss sich an der kompakten Defensive der Gäste aus der Süper Lig die Zähne aus. Die beste Möglichkeit für den FC Barcelona hatte Jordi Alba (63.), dessen Volley-Geschoss haarscharf am Pfosten vorbeischrammte.
Munir trifft: Rekordsieger FC Sevilla feiert verdienten Sieg gegen West Ham
Die Europa-League-Experten des FC Sevilla befinden sich hingegen auf einem guten Weg Richtung Viertelfinale. Der Rekordchampion, der die Europa League Siegerliste mit sechs Titeln anführt (inkl. 2 UEFA-Cup-Gewinne), behielt am Donnerstagabend mit 1:0 die Oberhand über West Ham United. Das Tor des Tages steuerte Munir El Haddadi (60.) nach dem Wechsel bei.
Unterm Strich ein verdienter Erfolg der Spanier, die insgesamt das dominierende Team waren. Für den gastierenden Vertreter aus der Premier League ließ Nikola Vlasic in der ersten Hälfte aus kurzer Distanz eine hochkarätige Gelegenheit liegen, ansonsten brachten die Hammers nicht viel zustande. In der Schlussphase drängte der FC Sevilla auf den zweiten Treffer, während West Ham keinerlei Akzente mehr setzen konnte.
Glasgow Rangers auf Viertelfinal-Kurs - Nübel verliert mit Monaco
Die Glasgow Rangers stehen derweil mit anderthalb Beinen in der Runde der letzten Acht. Die Schotten, die in der vorherigen Playoff-Runde Borussia Dortmund zur Strecke brachten, machten im heimischen Ibrox Stadium mit Roter Stern Belgrad kurzen Prozess. Am Ende siegten die Rangers hochverdient mit 3:0. James Tavernier (11.) und Alfredo Morelos (15.) stellten frühzeitig die Weichen auf Sieg, nach dem Pausentee markierte der deutsche Fußballlegionär Leon Balogun (51.) den 3:0-Endstand.
Einem anderen Fußalllegionär droht hingegen das Aus in der Europa League. Torwart Alexander Nübel verlor mit seiner AS Monaco das Achtelfinal-Hinspiel bei Sporting Braga mit 0:2. Die Leihgabe des FC Bayern musste kurz nach dem An- und unmittelbar vor dem Abpfiff hinter sich greifen. Abel Ruíz (3.) brachte die portugiesischen Hausherren früh in Front, ehe Vitinha (89.) den späten Schlusspunkt zum 2:0 setzte.
Eintracht Frankfurt gewinnt bei Betis Sevilla „nur“ 2:1
Eintracht Frankfurt hat sich bereits am Mittwochabend eine sehr gute Ausgangslage für das Weiterkommen erarbeitet. Die Adlerträger feierten einen verdienten 3:1-Auswärtssieg bei Betis Sevilla und siegten als erste deutsche Mannschaft bei den Andalusiern. Filip Kostic (14.) markierte mit der ersten Möglichkeit und einer Mischung aus Flanke und Torschuss die sehenswerte Gästeführung. Nachdem Nabil Fekir (30.) für die spanischen Hausherren remisierte, glückte der SGE durch Daichi Kamada (32.) nach starker Vorarbeit von Jesper Lindstrøm die schnelle Antwort und erneute Führung.
In der zweiten Hälfte ließ die Eintracht aber gleich mehrere gute Möglichkeiten ungenutzt, den Sieg noch höher zu gestalten. Die beste Einschussmöglichkeit vergab der unglückliche Rafael Borré (52.), der mit einem kläglichen Foulelfmeter an Claudio Bravo scheiterte. Auch in der 65. Minute scheiterte der kolumbianische SGE-Stürmer am aufmerksamen Betis-Keeper. Die mangelnde Effizienz war jedoch der einzige Vorwurf, den sich die Glasner-Elf gefallen lassen musste. Insbesondere defensiv zeigten die Frankfurter eine ansprechende und reife Leistung.