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Werner Liebrich beim 1. FC Kaiserslautern entlassen - Gegner der Nazis

Bildquelle: user:kandschwar CC BY-SA 3.0 [CC BY-SA 3.0], via Wikimedia Commons (Bild bearbeitet)

Nach der Trainerentlassung von Günter Brocker am 20. Februar 1965 übernahm Werner Liebrich das Amt. Doch auch der neue Trainer des 1. FC Kaiserslautern konnte sich nicht für eine Weiterbeschäftigung am Betzenberg empfehlen und wurde nach der Saison entlassen.

In der Saison 1964/65 legte der 1. FC Kaiserslautern einen verheißungsvollen Start hin und konnte sich bis zum 10. Spieltag in der Spitzengruppe der Bundesliga halten. Doch danach ging es sportlich bergab und die Roten Teufel wurden in der Tabelle weit nach unten durchgereicht. Folgerichtig wurde der bisherige Trainer Günter Brocker nach dem 22. Spieltag entlassen, nachdem der 1. FCK zwischen dem 13. und 22. Spieltag nur ein Spiel gewinnen konnte. Werner Liebrich übernahm den Trainerposten und der 1. FC Kaiserslautern lag mit 34:38 Punkten auf dem 10. Platz.

Traumeinstand für neuen FCK-Trainer Liebrich

Werner Liebrich war mit dem 1. FC Kaiserslautern sehr vertraut und hat seine ganze Karriere zwischen 1945 bis 1962 das Trikot der Roten Teufel getragen. Nun hatte er als Interimstrainer den Auftrag, die Pfälzer in der Tabelle weiter nach oben zu führen. Und offenbar hatte der Trainerwechsel seine Wirkung nicht verfehlt, konnte Lautern doch gleich das erste Spiel unter dem neuen Trainer gewinnen. Am 23. Spieltag gab es einen wichtigen 2:0-Erfolg im Kellerduell gegen Borussia Neunkirchen. Liebrich feierte einen Einstand nach Maß und die Fans den ersten Sieg nach zwei Monaten.

Aber lange konnte sich Werner Liebrich nicht in der Sonne des Erfolgs baden. Von den verbleibenden neun Spielen der Saison 1964/65 gewann der 1. FC Kaiserslautern lediglich drei Partien (gegen den Hamburger SV, Eintracht Braunschweig und Eintracht Frankfurt). Der Rest ging verloren und die Lauterer rutschten weiter in den Tabellenkeller. Am Ende reichte es für den 13. Platz und der 1. FCK beendete die Spielzeit 1964/65 mit 25:35 Punkten. Die Bilanz des neuen Trainers Liebrich fiel ebenfalls bescheiden aus. Vier von zehn Spielen wurden gewonnen, in allen anderen ging man als Verlierer vom Feld.

Somit war für Werner Liebrich das Kapitel als Trainer des 1. FC Kaiserslautern beendet und der Verein verpflichtete Gyula Lorant als neuen Coach für die kommende Saison. 1971 übernahm Liebrich, der in der Zwischenzeit nicht mehr als Trainer arbeitete, die Trainingsleitung bei den Amateuren des 1. FCK.

Als Spieler war Werner Liebrich erfolgreicher, denn 1954 gehörte er zu den Helden, die sensationell die Weltmeisterschaft in der Schweiz gewinnen konnten. Insgesamt kam Liebrich auf 16 Einsätze im Dress der deutschen Nationalmannschaft. Privat lief nicht alles so hervorragend, wie er es später in seiner Spielerkarriere erleben sollte.

Sein Vater Ernst Karl wurde von den Nazis verfolgt und zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. Das Delikt: Er war Kommunist! Für Werner Liebrich und seine Brüder sowie für seine Mutter war das Leben von nun an kein Zuckerschlecken mehr. Sie lebten in Armut und waren auf Hilfe durch die Verwandtschaft und durch den Bekanntenkreis angewiesen.

Familie Liebrich war ein Gegner der NS-Diktatur

Von der allgemeinen Bevölkerung wurden sie geächtet behandelt worden. Die Familie Liebrich galt als Außenseiter. Zugleich ist der Familie anzurechnen, dass sie die Einzigen waren, die sich nachweislich gegen die Nazi-Diktatur auflehnten. Dieses beispiellose Verhalten wurde 1965 durch die Stadt Kaiserslautern gewürdigt. Man benannte eine Straße nach Werner Liebrich, die am Nachwuchszentrum des 1. FC Kaiserslautern liegt.

Mitbekommen hat Werner Liebrich diese Ehre leider nicht mehr, denn 10 Jahre zuvor starb „de Rod“ am 20.03.1995, wie man ihn Kaiserslautern nannte, an den Folgen einer Herzoperation. Werner Liebrich war zuvor bis 1956 verbeamteter Postbeamte und eröffnete später noch eine Lotto-Annahmestelle in Kaiserslautern. Diese befand sich in der Eisenbahnstraße. Der Rekordspieler in der Oberliga Südwest trug ausschließlich den 1. FC Kaiserslautern in seiner Brust. Er war ein Sohn der Stadt und starb mit 68 Jahren viel zu früh!

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