Jasper Stuyven feiert Sieg bei der Deutschland Tour 2019
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Die Deutschland Tour 2019 war als mehrtägiges Radrennen Deutschlands auch in diesem Jahr wieder eine umkämpfte Angelegenheit, zu der sich starke Prominenz eingefunden hatte. Darunter durchaus auch der eine oder andere Tour de France Sieger. Als willkommenes Warm-up vor der Radsport WM zog dieser Radwettkampf über vier Tage durchaus Fahrer von Rang und Namen an.
Deutsche Radsportler, wie Pascal Ackermann, Emanuel Buchmann und Max Schachmann, die jeweils alle drei wohl ihre bislang beste Saison geliefert hatten, befeuerten indes die Hoffnungen, dass dieses Radrennen Deutschland nicht nur als Veranstaltungsort Lob und Anerkennung bescheiden würde.
Pascal Ackermann schlägt am ersten Tag zu
Die erste Etappe, der Deutschland Tour 2019 kam, den Sprintern entgegen. Diese natürlich besonders prominent und publikumswirksam durch den deutschen Radrennfahrer Pascal Ackermann vertreten, der diese Etappe auch sogleich für sich entscheiden konnte. Im reduzierten Massensprint setzte er sich vor Leuten wie Caleb Ewan und Alexander Kristoff durch.
Eine vierköpfige Ausreißergruppe, die ehedem ihr Glück auf der Straße gesucht hatte, konnte da auch nicht wirklich in die Suppe spucken und war frühzeitig gestellt worden. Dabei zerbarst das Feld in mehrere Gruppen, was natürlich der hohen Renndynamik bei einer so kurzen Rundfahrt geschuldet war. Aber auch das nicht unerhebliche Leistungsgefälle zwischen Teams von World Tour Rang und Continental Teams dürfte hier eine Rolle gespielt haben.
Alexander Kristoff demonstriert seine WM-Form
Alexander Kristoff (UAE Team Emirates) erzielte in der zweiten Etappe der Deutschland Tour 2019 in Göttingen einen deutlichen Sieg, als er Sonny Colbrelli (Bahrain-Merida) und Yves Lampaert (Deceuninck-Quickstep) im Massensprint aus technisch schwieriger Ausgangslage überholte. Mit dem Etappensieg und dem Zeitbonus tauschte der Norweger das Punktetrikot gegen das des Gesamtführenden mit Pascal Ackermann, der bei einem hügeligen Abschnitt in Richtung Göttingen den Anschluss verpasste und stolze 16 Minuten verlor!
Kristoff anschließend mit zehn Sekunden auf Colbrelli und zwölf Sekunden auf Lampaert im Gesamt-Klassement. Geprägt wurde der Tag auch von Remco Evenepoel, der für knapp 100 km allein in Front unterwegs gewesen war. Es war Kristoffs erster Sieg seit der Tour de Suisse 2019 und laut eigener Aussage nutzte er die Deutschland Tour, um fit für die bald anstehende Radsport Weltmeisterschaft zu werden.
Asgreen siegt vor Stuyven
Kasper Asgreen (Deceuninck-QuickStep) sicherte den 58. Etappensieg für sein Team in der laufenden Saison in Etappe drei der Deutschland Tour. Er besiegte Jasper Stuyven (Trek-Segafredo) im Sprint Mann gegen Mann. Ferner übernahm er die Gesamtführung. Asgreen hatte zu Stuyven überbrückt, nachdem dieser über den Anstieg der „Hohen Sonne“ aus der Spitzen-Gruppe geflohen war. Das Paar fuhr von da an, gejagt von 14 Fahrern (unter ihnen der deutsche Radsportler Emanuel Buchmann), ins Ziel. Sonny Colbrelli (Bahrain-Merida) setzte sich im Sprint der verbliebenen Verfolger durch und wurde Etappen-Dritter. Stuyven führte nun die Gesamtwertung mit 13 Sekunden Vorsprung vor Colbrelli an.
Die erste Ausreißergruppe des letzten Aktionstages Tages war stark besetzt, sollte aber nicht lange Bestand haben. Kasper Asgreen (Deceuninck-QuickStep), Mads Pedersen (Trek-Segafredo), Jenthe Biermans (Katusha-Alpecin), Magnus Cort (Astana), Nans Peters (AG2R La Mondiale), Kamil Gradek (CCC-Team) und Evgeny Shalunov (Gazprom-RusVelo) versuchten gemeinsam, sich abzusetzen. Da jedoch das Trek-Segafredo Team um Jasper Stuyven das Hauptfeld voranpeitschte, wurde die Lücke nie größer als zwei Minuten. Letztlich wurde der Großteil der Ausreißer inmitten der Etappe wieder gestellt.
Colbrelli sichert sich mit finalem Etappenerfolg knapp die Punktewertung
Cort schob sich am längsten alleine voran, aber auch er wurde vor dem zweiten Anstieg des Tages erwischt. Ben Gastauer (AG2R La Mondiale) gelang dabei eine Konterattacke. Er hielt sich aber auch nicht lange vorne. Joshua Huppertz vom Wildcard Team Lotto-KernHaus führte das Rennen auf die Schlussrunden in Erfurt, wurde aber vor dem letzten Zwischensprint gefangen. Vincenzo Nibali (Bahrain-Merida) und André Greipel (Arkéa-Samsic) griffen auf den letzten Kilometern an. Jedoch konnte auch diese Attacke den finalen Sprint nicht mehr verhindern. Trek-Segafredo startete aus dominanter Position in den Sprint. Aber es war Nibalis Teamkollege Colbrelli, der sich als der schnellste Mann erwies. Nach zwei Podiumsplätzen im Laufe dieser Deutschland Tour konnte er endlich den ersehnten Etappensieg einfahren.
Sonny Colbrelli konnte sich mit seinem Etappenerfolg am letzten Tag noch gerade so die Punktewertung sichern, in der er letztlich nur einen Zähler vor Alexander Kristoff die Deutschland Tour beendete. Die Gesamtführung verfehlte er jedoch um drei Sekunden. Jasper Stuyven, der am letzten Aktionstag als Fünfter ins Ziel gekommen war, wurde indes Gewinner der Deutschland Tour 2019. Pascal Ackermann kam leider nie im Ziel an. Ein Sturz am letzten Tag zwang ihn zur Aufgabe des Rennens. Der beste Jungfahrer wurde der Schweizer Marc Hirschi, der bereits bei der BinckBank Tour 2019 prominent in Erscheinung getreten war. Die Teamwertung für das insgesamt schnellste Team gewann Team Deceuninck - Quick Step. Das bestplatzierte Team aus deutscher Sicht wurde Team Sunweb, die auf Rang vier der Teamwertung endeten.