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Saison 1967/68: Trainerentlassung von Gyula Lorant beim MSV Duisburg

Bildquelle: FOTO:FORTEPAN / ERKY-NAGY TIBOR CC BY-SA 3.0 [CC BY-SA 3.0], via Wikimedia Commons (Bild bearbeitet)

Vor der Saison 1967/68 übernahm Gyula Lorant als neuer Trainer das Zepter beim MSV Duisburg. Doch sein Engagement bei den Zebras glich nur einem kurzen Seitensprung, denn schon nach der Spielzeit trennten sich die Wege von Lorant und dem MSV.

Der MSV Duisburg startete in die Saison 1967/68 mit einem prominenten Trainer auf der Bank. Dem Klub gelang es, Gyula Lorant vom 1. FC Kaiserslautern loszueisen, die der Ungar zuvor in der Bundesliga auf den 5. Platz führte. Ähnliche Erfolge versprach man sich in Duisburg, wo Lorant Nachfolger des zuvor entlassenden Herrmann Eppenhoff wurde.

MSV-Trainer Lorant feierte überzeugenden Einstand

MSV-Trainer Lorant erwischte mit seinem neuen Arbeitgeber einen sehr gelungenen Start in die neue Bundesliga-Saison. Zum Auftakt gab es ein 2:2-Unentschieden gegen Revier-Rivale Borussia Dortmund, bevor die Zebras mit drei Siegen in Folge auf den 4. Platz galoppierten. Nach einigen Aufs und Abs beendete die Lorant-Elf auch auf diesem Platz die Hinrunde und mit 20:14 Punkten hatte man genau die gleiche Bilanz wie Borussia Mönchengladbach, 1860 München und Bayern München auf dem Konto. Lediglich der 1. FC Nürnberg (27:7) war der Konkurrenz schon ein bisschen enteilt.

MSV hielt trotz Krise an Lorant fest

In der Rückrunde lief es für Gyula Lorant und den MSV Duisburg aber dann lange Zeit nicht mehr so rund. Nach fünf sieglosen Spielen zwischen dem 20. bis 24. Spieltag – darunter vier Niederlagen – wurden die Blau-Weißen in der Tabelle bis auf den 13. Platz durchgereicht. Von dieser Formkrise ließen sich die Vereinsoberen aber nicht sonderlich beirren und eine Entlassung von Lorant stand nicht zur Diskussion.

Eine gute Entscheidung, denn ab dem 25. Spieltag ging es mit dem MSV Duisburg in der Saison 67/68 wieder bergauf. Der Klub verlor bis zum Saisonende nur noch ein einziges Spiel, wobei die 1:4-Pleite am 30. Spieltag gegen den späteren Deutschen Meister 1. FC Nürnberg nicht unbedingt überraschend kam.

 

 

Lorant kehrte MSV Duisburg den Rücken

Lorant führte die Zebras letztendlich auf einen guten 7. Platz (36:32) und in Duisburg hätte man sicher gerne mit dem ungarischen Trainer weiter zusammengearbeitet. Doch Lorant gab seinen Trainerposten beim MSV auf und kehrte 1969 zu seinem Ex-Klub 1. FC Kaiserslautern zurück. Neuer Trainer und somit Nachfolger von Lorant beim MSV Duisburg wurde Robert Gebhardt. Für Gebhardt, der als Spieler für den 1. FC Nürnberg aktiv war, war es die erste Trainerstation in der Bundesliga.

Gyula Lorant hingegen wechselte aber nicht sofort zum 1. FC Kaiserslautern zurück, wo er noch immer sehr beliebt war, sondern wurde zunächst Trainer bei Tasmania Berlin. In der Saison 1969/70 war es dann soweit und er kehrte zurück an den Betzenberg. Dort blieb er zwei Jahre, ehe er seine Trainerkarriere beim 1. FC Köln fortsetzte. Seine weiteren Stationen waren PAOK Saloniki, Eintracht Frankfurt, Bayern München, FC Schalke 04 und zum Abschluss erneut bei PAOK Saloniki.

Markante Sprüche zu Zeiten Lorants

Legendär dürften auch seine Sprüche gewesen sein. Vor allem Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt blieb ein Zitat noch lange in Erinnerung, welches er der „Süddeutschen Zeitung“ verriet: „Wegen Gyula Lorant hätte ich beinahe aufgehört. Er hat mir mal erklärt, dass man einen herausgesprungenen Meniskus am besten mit der Eckfahne wieder reinhaut.“ Aber auch dieser Spruch dürfte einigen Fußball-Fans in Erinnerung geblieben sein: „Der Ball ist rund. Wäre er eckig, wäre er ja ein Würfel.“ Gyula Lorant trug sein Herz auf der Zunge, was auch dieses Zitat widerspiegelt: „Bundesligaspiele sind keine russische Wahlen, bei denen immer gewonnen wird.“

Am 31. Mai 1981 sollten seine Sprüche ein jähes Ende nehmen! Der damals 58-jährige erlitt auf der Trainerbank im Spiel zwischen PAOK Saloniki und Olympiakos Piräus einen Herzinfarkt, mit dem niemand rechnete. Am gleichen Abend die erschütternde Nachricht – Gyula Lorant ist tot. Der Trainer überlebte die Folgen der Herzattacke nicht. Mit nur 58 Jahren schied der Ungar aus dem Leben und hinterließ viel Trauer in der Familie, Verwandten- und Freundeskreis.

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