Fritz Langner und seine Trainerentlassung beim SV Werder Bremen 1968/69
Bildquelle: Cigarettenfabrik Müller & Co. aus Dresden [Public domain] CC BY-SA 0 [CC BY-SA 0], via Wikimedia Commons (Bild bearbeitet)
Zwei Jahre lang war Fritz Langner Bundesligatrainer vom SV Werder Bremen, bevor sich am Ende der Saison 1968/69 die Wege trennten und es den erfahrenen Übungsleiter in den Süden der Republik zog. Unter Langner ging es mit den Grün-Weißen hoch und runter.
Anfang September 1967 beerbte Fritz Langner Günter Brocker als Trainer von Werder Bremen, nachdem dieser einen klassischen Fehlstart mit den Hanseaten hinlegte und die erste drei Spiele verlor. Der erfahrene Langner, der einen Ruf als harter Zuchtmeister genoss, hat Werder Bremen schnell wieder in die Erfolgsspur geführt und wurde mit dem Verein in der Saison 1967/68 Vizemeister. Nur der von Max Merkel trainierte 1. FC Nürnberg hatte am Ende der Saison mehr Punkte auf dem Konto. Angesichts des Erfolges waren in Bremen die Hoffnungen gereift, dass Langner den SVW dauerhaft in der Spitzengruppe der Bundesliga etablieren konnte. Doch dem war nicht so.
Für Werder-Trainer Langner reichte es nur zum 9. Platz
In seine zweite Saison als Werder Bremen Trainer lief es zu Beginn der Spielzeit 1968/69 für Fritz Langner erstmals richtig schlecht. Einem Auftaktsieg gegen Hannover 96 folgten sechs Pleiten in den nächsten sieben Spielen und Werder steckte im Tabellenkeller fest. Doch im weiteren Verlauf einer extrem spannenden und ausgeglichenen Bundesliga-Saison konnten sich die Norddeutschen langsam aber sicher in der Tabelle nach oben kämpfen, was durch einen 5. Platz in der Rückrunden-Tabelle untermauert wird.
Dennoch fehlte es der Langner-Elf an Konstanz, um letztlich eine bessere Endplatzierung als Rang neun zu erreichen. Vor allem in der Fremde hagelte es für Werder Bremen viele Pleiten – insgesamt elf Stück. Die Heimbilanz sah da schon deutlich besser aus: zwölf Siege, zwei Unentschieden, drei Niederlagen!
Trainerwechsel bei Werder Bremen: Rebell folgte auf Langner
Für Werder Bremen war die Saison 1968/69 unter Trainer Fritz Langner in der Bundesliga alles andere als erfolgreich. Und auch der damals 56-Jährige schien von seinem Trainerjob in Bremen genug zu haben und so verabschiedete er sich in Richtung Süden und übernahm den TSV 1860 München, wo er den glücklosen Hans Pilz als Cheftrainer beerbte.
Aber Fritz Langner hatte offenbar einen Narren an Werder gefressen und umgekehrt genauso. Denn im Laufe seiner weiteren Trainerlaufbahn betreute er die Grün-Weißen noch zweimal (1971/72, 1979/80), wobei es sich aber um jeweils kurzfristige Engagements handelte. Als Nachfolger von Langner und somit neuer Werder-Trainer zur Saison 1969/70 verpflichtete Bremen Fritz Rebell.
Wechsel zu 1860 München während des Spiels ausgehandelt
Der Wechsel auf die Trainerbank des TSV 1860 München verlief jedoch kurioser als man meinen würde, denn die neue Trainerstelle tütete Fritz Langner während des Bundesligaspiels zwischen seiner Bremer Mannschaft und die von Borussia Mönchengladbach ein.
Bevor das Match abgepfiffen wurde verließ er die Szenerie, um mit dem TSV 1860 München über seinen zukünftigen Job bei den Münchener Löwen zu sprechen. Ein absolute irres Ding, wenn man es so bezeichnen darf, denn zur heutigen Zeit wäre dieses Verhalten absolut undenkbar.
„Ihr Fünf spielt jetzt vier gegen drei“
Sein Wechsel zum TSV 1860 München war jedoch nicht von Erfolg gekrönt, denn bereits am 12.11.1969 entließ man ihn bereits wieder. Es dauerte mehr als ein halbes Jahr, ehe Fritz Langner eine neue Trainerstelle fand. Der VfL Osnabrück sollte der nächste Klub sein. Nach einer Saison folgte die Trainerentlassung. Danach ging es zum 1. FC Nürnberg, erneut zum SV Werder Bremen, SSV Hagen, Erkenschwick und zu guter Letzt war es abermals der SV Werder Bremen, wo er auch seine Trainerkarriere im Sommer 1980 beendete.
Fritz Langner war auch für seine Sprüche teils legendär. So sagte er einst bei einer Trainingseinheit als Trainer vom FC Schalke 04 Folgendes: „Ihr Fünf spielt jetzt vier gegen drei.“ Auf der anderen Seite war er aber auch sehr beliebt, was auch Rudi Assauer damals anmerkte: „Fritz war einer der härtesten Trainer, die es gab. Er legte viel Wert auf Laufarbeit und Disziplin. Aber er hatte auch viel Ahnung vom Fußball – und war ein unheimlicher Kumpel-Typ.“ Fritz Langner ist im Übrigen 85 Jahre alt geworden. Er verstarb am 25.01.1998 und dürfte noch heute vielen Fans und Wegbestreitern bestens in Erinnerung geblieben sein!