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Saison 1973/74: Trainerentlassung von Volker Kottmann bei Fortuna Köln

Bildquelle: Raimond Spekking CC BY-SA 4.0 [CC BY-SA 4.0], via Wikimedia Commons (Bild bearbeitet)

Seine bislang einzige Saison in der Bundesliga erlebte der SC Fortuna Köln 1973/74. Eine ereignisreiche Spielzeit für die Rheinländer, in der drei Trainer auf der Bank saßen und die in einem dramatischen Abstieg mündete. Die Hinrunde wurde Fortuna Köln noch von Volker Kottmann betreut, der allerdings in der Winterpause wegen Erfolglosigkeit gefeuert wurde. Sport-90 blickt auf die Trainerentlassung von Kottmann bei Fortuna Köln zurück.

Am 13. Mai 1973 war es endlich soweit: Fortuna Köln hatte - auch dank der finanziellen Unterstützung seines Präsidenten Jean Löring - den erstmaligen Aufstieg in die Bundesliga eingetütet und in der Kölner Südstadt herrschte grenzenloser Jubel. Nachdem der SC Fortuna in der zweitklassigen Regionalliga Süd Zweiter wurde, konnten die Kölner in der folgenden Aufstiegsrunde die Konkurrenz um den FC St. Pauli, Mainz 05, Karlsruher SC und Blau-Weiß 90 Berlin hinter sich lassen.

Kottmann trainierte 1. FC Köln & Fortuna Köln innerhalb eines Jahres

Aufstiegstrainer war Volker Kottmann. Kottmann übernahm erst Anfang 1973 das Zepter bei den Rot-Weißen, nachdem er zuvor beim großen Stadtrivalen 1. FC Köln lange Zeit dem Trainerstab angehörte und die Geißböcke im Dezember 1972 sogar als Interimstrainer betreute. Der 1. FC Köln zählte damals zu den Schwergewichten der Bundesliga, nun führte Kottmann die Fortuna auf Anhieb ins deutsche Fußball-Oberhaus.

Vor seinen Tätigkeiten bei den beiden Kölner Klubs war Volker Kottmann, ein ehemals erfolgreicher Hürdenläufer, bei Alemannia Aachen als Übungsleiter in der zweiten Saisonhälfte 1970/71 aktiv, mit denen er in der Regionalliga (damals 2. Liga) spielte. Nun startete Kottmann zusammen mit der Fortuna aus Köln das Bundesliga-Abenteuer, welches für den Trainer aber bereits nach sechs Monaten frühzeitig endete.

1973: Nur 3 Siege in Hinrunde - Aufsteiger Fortuna Köln feuert Kottmann

Denn nach der Hinrunde musste Volker Kottmann Ende 1973 seinen Hut nehmen. Die Trainerentlassung von Kottmann bei Fortuna Köln war der sportlichen Erfolglosigkeit geschuldet. Denn in den 17 Ligaspielen bis zur Winterpause konnte Kottmann lediglich drei Siege einfahren. Denen standen sieben Niederlagen sowie sieben Unentschieden gegenüber.

Mit 13:21 Punkten überwinterten die Südstädter in der Bundesliga Tabelle der Saison 1973/74 aber immerhin noch knapp über der Abstiegszone. Sie waren 16., hatten aber nur einen Zähler Vorsprung auf die Abstiegsplätze, auf denen Hannover 96 und der MSV Duisburg lagen. In der Bundesliga ging es allerdings extrem eng zur Sache. So hatte Fortuna Köln auch nur vier Punkte weniger als Mitaufsteiger Rot-Weiss Essen, der nach 17 Partien von einem starken 9. Rang grüßte.

Auftaktpleiten gegen Top-Klubs - 1. BL-Sieg für Fortuna Köln in Essen

Aussichtslos war die Lage für die Rot-Weißen nach der Halbserie bei Weitem nicht. Zwar war der Aufsteiger direkt mit zwei Niederlagen in seine Bundesliga-Debütsaison gestartet, die setzte es allerdings gegen die Topklubs Borussia Mönchengladbach (1:3) und Bayern München (0:3).

Anschließend blieb die Kottmann-Elf in fünf Ligaspielen ungeschlagen und konnte mit dem 2:0-Auswärtssieg bei RW Essen im Rahmen des 4. Spieltags am 25. August 1973 seinen allerersten Sieg in der Bundesliga feiern. Während dieser Serie ging es mit dem Bundesliga-Neuling aus Köln in der Tabelle hoch bis auf Rang sieben (nach dem 7. Spieltag).

 

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Fortuna-Trainer Volker Kottmann: Durststrecke nach Höhenflug

Auf den kleinen Höhenflug folgte jedoch ein Tief. In den vier Partien vom 8. bis 11. Spieltag sprang nur ein Pünktchen heraus (2:2 gegen Mitabstiegskonkurrent Hannover 96). Dafür setzte es auch drei Niederlagen - darunter eine 0:2-Heimschlappe im Stadtduell gegen den 1. FC Köln Mitte Oktober. Für die Südstädter aus Köln ging es im Tableau südwärts, bis runter auf den 17. Platz und die Zweifel an Trainer Volker Kottmann wurden größer.

Auf die Derbypleite gab Fortuna Köln mit dem 3:1-Triumph im Kellerduell beim MSV Duisburg die richtige Antwort. Der zweite Saisonsieg und erste Triumph nach sieben Spielen sollte aber nicht mehr als ein kleines Strohfeuer sein.

Kottmann nach Pokal-Aus entlassen – Nie wieder Bundesliga-Trainer

Fortuna-Trainer Kottmann konnte seine Elf, für die es einzig um den Klassenerhalt ging, nicht mehr in erfolgreiche Gewässer führen. Nach vier sieglosen Auftritten inklusive heftiger 0:4-Abreibung beim kriselnden Hamburger SV wurde die Luft für Volker Kottmann immer dünner. Selbst mit einem 2:1-Sieg im letzten Spiel der Hinrunde gegen die Kickers Offenbach konnte Kottmann seinen Job nicht retten und es kam zur Trainerentlassung.

Dazu trug vor allem auch das Aus im DFB-Pokal Ende Dezember gegen Hannover 96, die in der Bundesliga ebenfalls von großen Abstiegssorgen geplagt waren. Nachdem es im Hinspiel keinen Sieger gab (0:0), mussten sich die Fortunen im Rückspiel in Hannover 0:2 geschlagen geben. Nach dieser Pleite wurde Volker Kottmann bei Fortuna Köln entlassen, der danach nie wieder einen Bundesligisten trainierte und dessen nächste und letzte Trainerstation auf Profiebene der FC Augsburg war.

Fortuna Köln: Präsident Löring & Olympiasieger als Kottmann-Nachfolger

Nach der Trennung von Kottmann übernahm bei Fortuna Köln Präsident Jean Löring höchstpersönlich das Amt des Interimstrainer. Mit herzlich wenig Erfolg. Nach der Winterpause setzte es unter Lörings Regie binnen 19 Tagen drei heftige Klatschen gegen Gladbach (3:5), Bayern (1:5) und Düsseldorf (1:5) mit 15 Gegentoren!

Danach wurde mit Willi Holdorf ein vielseitiger Sportexperte als neuer Fortuna Köln Trainer installiert, der 1964 Olympiasieger im Zehnkampf wurde. Das Experiment mit dem unerfahrenen Fußballtrainer scheiterte jedoch. Obwohl der SC Fortuna unter Holdorf immerhin fünf seiner sieben Heimspiele siegreich gestaltete, ging es für die Kölner nur ein Jahr nach dem Aufstieg wieder runter in die 2. Liga. Allerdings denkbar knapp. Als Tabellen-17. Waren die Kölner punktgleich mit dem 16. Wuppertaler SV, hatten aber das um zehn Treffer schlechtere Torverhältnis.

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