Deutsche Weltmeister nach Herkunft: NRW & Gelsenkirchen als absolute Hotspots
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1954, 1974, 1990 und 2014: Na klar, in diesen Jahren wurde Deutschland Weltmeister! Mit vier Sternen auf der Brust zählt die DFB-Auswahl zu den erfolgreichsten Nationalmannschaften der Historie. Doch wo haben die deutschen Weltmeister ihre Wurzeln? Welche Bundesländer und Städte brachten die meisten Titelträger hervor? Der WM-Geburtsort-Hotspot liegt im Pott!
Viermal wurde Deutschland bislang Fußball-Weltmeister. Und insgesamt 87 deutsche Nationalspieler dürfen sich bislang als Weltmeister betiteln, wobei kein Spieler zweimal Weltmeister wurde. Bei den ersten drei gewonnenen WM-Titeln 1954, 1974 und 1990 umfasste das DFB-Aufgebot je 22 Spieler, beim WM-Triumph 2014 in Brasilien standen 23 Akteure im DFB-Kader.
NRW klar vor Bayern auf Platz 1: Bundesländer mit meisten Weltmeistern
Doch aus welchen Bundesländern stammen eigentlich die meisten unserer WM-Helden? Die Wiege der Weltmeister lautet: Nordrhein-Westfalen! Insgesamt 29 spätere Weltmeister wurden in diesem Bundesland geboren. Damit stammt jeder Dritte aller 87 deutschen WM-Gewinner aus NRW! Zwar ist Nordrhein-Westfalen das Bundesland mit den meisten Einwohnern in Deutschland und hat mit dem Ruhrgebiet eine absolute Fußball-Hochburg, sodass das Ergebnis nicht völlig überraschend kommt. Wenngleich ein Anteil von 33 Prozent schon enorm ist.
Zumal im Bundesländer-Ranking der deutschen Weltmeister Bayern mit großem Abstand und 19 Weltmeister auf Rang zwei folgt. Im Umkehrschluss bedeutet das, dass Nordrhein-Westfalen und Bayern zusammen 48 der 87 Weltmeister zum „Vorschein“ brachte. Deutlich mehr als die Hälfte (55 Prozent) der deutschen Titelträger stammen somit aus den beiden bevölkerungsreichsten Bundesländern. Dahinter reihen sich Rheinland-Pfalz (11 Weltmeister) und Hessen (9) in der Statistik ein. Es folgen Baden-Württemberg (5), Berlin (4) und Niedersachsen (2), die ebenfalls mindestens zwei Weltmeister beherbergen.
Gelsenkirchen: Hier wurden die meisten Weltmeister geboren
Richtig spannend wird es beim Blick auf die Geburtsorte unserer Weltmeister. Denn hier grüßt das fußballverrückte Gelsenkirchen vom 1. Platz. Nicht weniger als sechs Titelträger kamen in der Stadt aus dem Revier des FC Schalke zur Welt. Das Sextett wird von den beiden 2014er Weltmeistern Manuel Neuer und Mesut Özil sowie Olaf Thon (Weltmeister 1990), Norbert Nigbur (1974), Heinrich Kwiatkowski und Bernhard Klodt (beide 1954) gebildet.
Sollte Deutschland in Katar triumphieren, würde sich mit Ilkay Gündogan ein weiterer Gelsenkirchener-Jung dazugesellen. Wenngleich die DFB-Elf bei den Bookies nicht sonderlich hoch im Kurs steht. Wer übrigens mit seiner Sport-Expertise Geld verdienen will, sollte es mit Sportwetten für Fußball und andere Sportarten versuchen.
München, Gladbach, Lautern und Berlin mit Titelträger-Quartett
Aber auch andere Städte haben einen erhöhten weltmeisterlichen Touch. Allen voran Berlin, München, Mönchengladbach und Kaiserslautern, die sich jeweils mit vier ortsansässigen Weltmeistern schmücken dürfen. Zugegeben: München (u.a. Fußballlegenden wie Franz Beckenbauer, Georg Schwarzenbeck, Philipp Lahm) dank des FC Bayern, Gladbach dank Borussia Mönchengladbach (u.a. Günter Netzer, Jupp Heynckes) und auch Kaiserslautern (u.a. Fritz Walter, Werner Kohlmeyer) mit seinem 1. FCK haben jeweils große Traditionsvereine, die zum Zeitpunkt der einzelnen deutschen WM-Erfolge auch reichlich WM-Fahrer stellten.
Doch, dass gleich vier gebürtige Berliner Weltmeister wurden, ist überraschend. Noch bemerkenswerter, dass beim deutschen WM-Triumph 1990 in Italien mit Guido Buchwald, Thomas Häßler und Pierre Littbarski gleich ein Berliner-Trio dabei war. Vierter Berliner Weltmeister ist Jérôme Boateng (2014). Allerdings stand keiner der Berliner-Fraktion zum Zeitpunkt des WM-Erfolgs bei Hertha BSC oder einem anderen Hautstadtklub unter Vertrag, sondern waren für den VfB Stuttgart (Buchwald), 1. FC Köln (Häßler, Littbarski) oder FC Bayern (Boateng) aktiv.
Kolbermoor: Die höchste Weltmeister-Dichte dank Schweini & Breitner
Wer die größte Weltmeister-Dichte in den deutschen Städten sucht, wird wohl im beschaulichen Kolbermoor fündig. Denn in dieser kleinen, verschlafenen „19.000-Seelen-Gemeinde“ im Landkreis Rosenheim erblickten gleich zwei prominente Fußballer das Licht der Welt, die Legendenstatus erreichten und den begehrten WM-Pokal in den Himmel strecken durften.
Gemeint sind Paul Breiter und Bastian Schweinsteiger. Sowohl Stürmer Breitner beim deutschen Titelgewinn 1974 als auch Mittelfeldstratege Schweinsteiger 2014 waren beim jeweiligen WM-Triumph absolute Schlüsselspieler und hatten maßgeblichen Anteil am Erfolg.
FC Bayern stellt meiste Weltmeister - Überraschung auf Platz zwei
Abschließend noch ein Blick auf die Klubs, die die meisten Weltmeister stellen. Hier belegt erwartungsgemäß der deutsche Branchenprimus Bayern München mit 24 Spielern klar den Spitzenplatz. Allein beim WM-Erfolg 2014 tummelten sich sieben Bayern-Akteure im Kader der deutschen Nationalmannschaft. Und dahinter? Vielleicht Borussia Dortmund? Der FC Schalke? Gladbach oder Kaiserslautern?
Mitnichten! Die zweitbeste deutsche Mannschaft in diesem WM-Ranking ist der 1. FC Köln. Stolze neun Spieler waren zum Zeitpunkt der gewonnenen Weltmeisterschaft bei den Domstädtern aktiv. Neben FC-Ikonen wie Häßler oder Littbarski gehören auch Wolfgang Overath und Bodo Illgner dazu. Der BVB mit sieben Spielern vervollständigt das Podium.