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Union Berlin stutzt Störche die Flügel - Kiel-Coach Tim Walter ein schlechter Verlierer?

Bildquelle: Matthias Hermann CC BY-SA 3.0 [CC BY-SA 3.0], via Wikimedia Commons (Bild bearbeitet)

Zum Auftakt des 24. Spieltages trennten sich Holstein Kiel und der 1. FC Union Berlin mit 0:2. Im Kampf um den Aufstieg in die Bundesliga gehen die Berliner also als Gewinner vom Platz. Holstein Kiel kann in der 2. Liga einfach nicht gegen die Köpenicker gewinnen. Union-Trainer Urs Fischer war mit dem Spiel seiner Mannschaft zufrieden, auch wenn es gerade in der 2. Halbzeit keine schöne Partie war.

Egal, Mund abwischen und weitermachen. Die wichtigen drei Punkte haben die Berliner gewonnen, während Holstein Kiel nun auf die nächste Chance warten muss. Dabei hatte Kiel durchaus Möglichkeiten gehabt, die Partie für sich zu entscheiden, allerdings nutzte man die Chancen nicht. Die Eisernen spielten es cleverer und reifer ab als die Störche. Trainer Tim Walter war schon direkt nach dem Spiel sichtlich angefressen.

Tim Walter spricht Unionern das Fußballspielen ab

Noch auf dem Platz sprach Tim Walter den Berliner ab, Fußball spielen zu können. Er monierte im Interview mit Sky, dass die Unioner ständig auf dem Rasen lagen, Zeitspiele verursachten und dadurch auch den Spielfluss verhinderten. Eine Meinung, die der Kieler Trainer exklusiv hat. Dem 1. FC Union Berlin die eigenen Fähigkeiten abzusprechen ist kein feiner Zug. Zugegeben, das Spiel war teils zerfahren. Zahlreiche Fehlpässe hüben wie drüben und auch ein Schiedsrichter, der kuriose Entscheidungen traf, dürfte allerdings auf beiden Seiten verwundert haben.

Tim Walter hatte dazu auch auf der Pressekonferenz eine sehr engstirnige Meinung zum Besten gegeben: „Ich glaube, ich kann mit meiner Mannschaft zufrieden sein, weil sie versucht Fußball zu spielen. Ich betone Fußball. Wenn man das Spiel betrachtet, müssen wir nach 15 Minuten einen Elfmeter bekommen. Aber daran liegt es nicht, weil wir aus den Dingen, die wir gut gemacht haben, zu wenig Kapital geschlagen haben.“

Unerwähnt darf aber auch nicht bleiben, dass sein Spieler Meffert nach einem sehr harten Foul an Felix Kroos ohne Karte davonkam und auch das Frustfoul von Mühling in der 84. lediglich mit einer Gelben Karte geahndet wurde. Es wäre nicht verwunderlich gewesen, wenn die Mannschaft von Tim Walter in Unterzahl das Spiel hätte beenden müssen.

Der Coach der Störche zeigte sich jedoch als schlechter Verlierer. Dies war schon im Hinspiel aufgefallen, als die Eisernen ebenfalls Holstein Kiel in der Alten Försterei mit 2:0 besiegten. Walter kann schlecht verlieren, was für seinen Ehrgeiz spricht, allerdings sollte sein Ehrgeiz nicht so weit gehen, dass er die gegnerische Mannschaft so dermaßen schlechtredet, obwohl man selbst weder im Hin- noch im Rückspiel in der Lage war, ein Tor zu erzielen.

 

20:7 Torschüsse für die Eisernen - Kiel nutzt Chancen nicht

Die restliche Pressekonferenz hätte man auch ohne den Störche-Coach Tim Walter abhalten können, da die anwesenden Pressevertreter lediglich Union-Trainer Urs Fischer zum Spiel befragten. Dies wurde immer wieder, wie im Video zu sehen, mit Kopfschütteln und süffisantem leisem Gelächter von Walter kommentiert. Schade, denn der Verein gibt in der Öffentlichkeit ein sehr sympathisches Bild ab, während Tim Walter genau das Gegenteil repräsentiert.

Der 1. FC Union Berlin bleibt jedenfalls in der 2. Liga weiterhin gegen Holstein Kiel ungeschlagen. Dem 4:3 im August 2017 folgte im Rückspiel der Saison 2017/18 ein Unentschieden bei den Störchen. In dieser Saison gewann man das Hinspiel in Berlin und gestern Abend zum Auftakt des 24. Spieltages konnte man die Auswärtspartie mit 2:0 für sich entscheiden. Mit dem Erfolg in Kiel steht man vorübergehend auf Platz 2 der Tabelle.

Kroos nutzt Chance - Andersson macht den Deckel drauf

Pos Team Sp. Tore Diff. Pkt.
1 1. FC Köln 24 59:30 29 48
2 Hamburger SV 24 32:26 6 47
3 1. FC Union Berlin 24 39:21 18 44
4 FC St. Pauli 24 38:32 6 43
5 Holstein Kiel 24 44:33 11 39
6 1. FC Heidenheim 1846 24 38:30 8 39
7 SC Paderborn 07 24 54:37 17 38
8 Jahn Regensburg 24 37:35 2 36
9 VfL Bochum 24 35:36 -1 31

Tabelle - 24. Spieltag - 2. Bundesliga 2018/19

Durch die Treffer von Felix Kroos (27.) und Sebastian Andersson (90. +1) träumen die Eisernen weiterhin vom Aufstieg. Entgegen der Aussage des Kieler Trainers können sich die Statistiken durchaus sehen lassen. Zwar hatten die Kieler 61% Ballbesitz, aber gaben auch nur 7 Torschüsse auf das Gehäuse von Rafal Gikiewicz ab. Zum Vergleich: Die Köpenicker zielten 20 Mal aufs Kieler Tor. Fußball ist Ergebnissport und da nützt es nichts, wenn man aus dem Ballbesitz heraus für zu wenig Torgefahr sorgt.

Der 1. FC Union Berlin darf sich nun entspannt zurücklehnen und schauen, was die Konkurrenz an diesem Spieltag treibt. Der 1. FC Köln muss am Sonntag bei Ingolstadt antreten, während der Hamburger SV am Montag zuhause gegen Greuther Fürth punkten muss.

2. Liga
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