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Trainerentlassung von Paul Oßwald bei Eintracht Frankfurt 1963/1964

Bildquelle: Herbert Blinkert (l.) und Paul Oßwald (r.) By Property of Herbert Binkert (Privatarchiv Herbert Binkert) CC BY-SA 3.0 [CC BY-SA 3.0], via Wikimedia Commons (Bild bearbeitet)

Obwohl Eintracht Frankfurt in der Premierensaison der Bundesliga 1963/64 sportliche Erfolge feiern konnte und am Ende auf einen starken 3. Platz landete, hatte man sich kurz vor Saisonende von seinem Trainer Paul Oßwald getrennt. Dabei handelte es sich aber nicht um eine klassische Trainerentlassung, vielmehr musste Oßwald krankheitsbedingt zurücktreten.

Als für Eintracht Frankfurt als Gründungsmitglied 1963 das Abenteuer Bundesliga begann, saß Paul Oßwald auf der Trainerbank. Der gelernte Sportlehrer war bereits seit Mai 1958 Trainer der Hessen und konnte mit dem Klub große Erfolge feiern. So wurde die Eintracht unter Oßwald 1959 Deutscher Meister und erreichte mit seiner Mannschaft als erstes deutsche Team überhaupt das Finale eines internationalen Wettbewerbes.

 

Doch im Europacupfinale 1960 hatte Eintracht Frankfurt gegen die übermächtige Truppe von Real Madrid mit ihren beiden Stars Alfredo Di Stefano und Ferenc Pukas keine Chance und mussten sich mit 3:7 geschlagen geben.

Oßwald-Rücktritt nach Herzinfarkt

Paul Oßwald, der für seine Motivationskünste bekannt war und bei seinen Spielern viel Wert auf Disziplin, Trainingseifer sowie eine vernünftige Lebenshaltung legte, war mit Eintracht Frankfurt in der ersten Bundesliga-Spielzeit 1963/64 weiterhin erfolgreich. Über die ganze Saison waren die Hessen im oberen Tabellendrittel angesiedelt und standen nach 30 Spieltagen (es gab nur 16 Mannschaften) auf einem starken 3. Platz.

Doch da saß Trainer Oßwald schon nicht mehr auf der Bank. Zwei Herzinfarkte zwangen den damals 59-Jährigen am 17. April 1964 und drei Spiele vor Saisonende von seinem Posten zurückzutreten. In seinem letzten Spiel als Eintracht-Trainer kam die Eintracht zu einem 1:1-Unentschieden beim TSV 1860 München.

Nachfolger des ersten Bundesligatrainers der Eintracht wurde dessen Assistent Ivica Horvat. Der jugoslawische Nationalspieler war genau wie Oßwald als Spieler für Eintracht Frankfurt aktiv und konnte den Klub als Trainer in den letzten drei Saisonspielen zu drei Siegen führen.

Erfolgloses Trainer-Comeback bei Kickers Offenbach

Vier Jahre nach seinem Herzinfarkt feierte Paul Oßwald sein Comeback als Trainer und heuerte ausgerechnet bei Eintrachts Erzrivalen Kickers Offenbach an. Doch sein Engagement am Bieberer Berg war nicht von Erfolg gekrönt.

Der OFC stieg in der Saison 1968/69 aus der Bundesliga ab und im November 1969 verabschiedete sich Oßwald im Alter von 59 Jahren in den Ruhestand. Paul Oßwald zählt zu den Trainerlegenden von Eintracht Frankfurt und verstarb im November 1993.

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