Gladbach fliegt dramatisch raus - Frankfurt zittert sich trotz Pleite weiter - Wolfsburg siegt
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Borussia Mönchengladbach streicht völlig unerwartet die Segel in der Europa League. Im Gruppen-Endspiel gegen Istanbul Basaksehir ereilt lange Zeit überlegene Fohlen ganz spät der Schock. Auch für Eintracht Frankfurt setzte es Heimpleite. Die SGE blamierte sich gegen Vitoria Guimarães mit 2:3, zitterte sich dank Arsenals Schützenhilfe weiter. Immerhin konnte der VfL Wolfsburg die deutsche Fahne hochhalten und mit einem B-Team die Gruppenphase siegreich beenden.
Borussia Mönchengladbach hat sich völlig überraschend aus der Europa League verabschiedet. Der Bundesliga-Spitzenreiter kassierte im Vorrunden-Finale gegen Istanbul Basaksehir in letzter Minute eine peinliche 1:2-Heimpleite. Dabei hätte den Fohlen bereits ein Punktgewinn gereicht, um das fest eingeplante Überwintern auf europäischer Bühne festzuzurren.
Sommer patzt und erweckt Basaksehir zum Leben
Gegen die Gäste aus der Türkei hatte Gladbach, bei denen Trainer Marco Rose einige Stammkräfte schonte, zunächst alles im Griff. Marcus Thuram (32.) erzielte nach Lainer-Flanke die verdiente Führung, das harmlose Basaksehir trat bis dahin offensiv kaum in Erscheinung. Doch kurz vor der Pause bringt Yann Sommer den Tabellenvierten der türkischen Süper Lig wieder ins Spiel, als sich der Keeper einen folgenschweren Patzer leistete. Einen 30-Meter-Distanzschuss von Kahveci bekam der Schweizer nicht richtig zu fassen und das Leder kullerte über die Linie. Der glückliche Ausgleich fiel aus dem Nichts und sollte Basaksehir neues Leben einhauchen.
Die Gäste agierten nach dem Wechsel mutiger, während die Borussia immer fahriger wurde und sich das Leben durch viele Ungenauigkeiten selbst schwer machte. Nach einer knappen Stunde Stand die Partie aufs Messer Schneide und beide Teams kamen zu guten Gelegenheiten. In der 90. Minute dann der Schock für den VfL: Crivelli trifft zum 2:1-Siegtreffer! Zwar hatte Thuram anschließend noch die große Chance zum Ausgleich, scheiterte aber mit seinem Kopfball am Pfosten.
Mit einem Unentschieden wäre Borussia Mönchengladbach sogar Gruppensieger geworden, da die AS Rom im Parallelspiel nicht über ein 2:2 gegen den Wolfsberger AC hinauskam. Doch so ziehen Istanbul Basaksehir als Erster und die Roma als Zweiter in die Runde der besten 32.
Glück für Frankfurt: Arsenal schießt SGE in Zwischenrunde
Auch Eintracht Frankfurt kassierte am letzten Europa League Spieltag eine völlig überraschende 2:3-Heimpleite gegen Vitoria Guimarães, ist aber trotzdem weiter. Zu verdanken war es dem FC Arsenal, der zeitgleich bei Standard Lüttich nach 0:2-Rückstand mit einem Doppelschlag in der Schlussphase noch einen Punkt holte und damit der Eintracht Schützenhilfe leistete. Im Falle eines Lüttich-Sieges wäre die SGE rausgeflogen. So konnte Frankfurt aber den 2. Platz in der Gruppe F mit reichlich Dusel verteidigen und den Gunners in das Sechzehntelfinale folgen.
Schlusslicht Guimarães, das schon vor der finalen Spielrunde sicher ausgeschieden war, erwischte in der Commerzbank-Arena einen Traumstart. In der 8. Minute stellte Rochinha nach einem Konter auf 1:0 für die Gäste aus Portugal. Dem Treffer war allerdings ein klares Foul an Sebastian Rode vorausgegangen. Dennoch: Eintracht Frankfurt berappelte sich und konnte die Partie noch im ersten Durchgang drehen. Erst traf Danny da Costa per Kopf nach einem bösen Patzer von Gäste-Schlussmann Miguel Silva aus 20 Metern (31.) - ein echtes Slapstick-Tor. Kurz darauf war Daichi Kamada per Abstauber zur Stelle (38.).
Doch Frankfurt ließ sich den Sieg noch in der Schlussphase aus der Hand reißen. Al Musrati (85.) und Marcus Edwards (87.) schnüren für Vitoria Guimarães den Doppelpack, der den Portugiesen den ersten Sieg der Gruppenphase bescherte und die Adler noch einmal richtig zittern ließ.
Wolfsburger B-Team bezwingt St. Etienne
Für den einzigen deutschen Sieg zeichnete sich am Donnerstagabend der VfL Wolfsburg verantwortlich. Mit einem schmucklosen, aber verdienten 1:0 setzte sich die Niedersachsen vor heimischer Kulisse gegen die AS St. Etienne durch. Da die Wolfsburger schon zuvor die Qualifikation für die Europa League Zwischenrunde sicher hatten, schmiss Trainer Oliver Glasner ordentlich die Rotationsmaschine an und schonte etliche Leistungsträger für das sonntägige Kräftemessen mit Gladbach in der Bundesliga.
Der VW-Klub machte gegen biedere Franzosen nicht mehr als nötig. Das Tor des Tages für die B-Elf des VfL erziele der Brasilianer Otavio (52.) nach dem Wechsel. Ansonsten bekamen die gerade einmal knapp 11.000 Zuschauer in der VW-Arena über weite Strecken Fußball-Magerkost geboten. Zumal auch St. Etienne, für die das Weiterkommen ohnehin außer Reichweite war, auf mehrere Stammkräfte verzichtete.
Doch zum Gruppensieg in der Staffel I hat es für den VfL Wolfsburg nicht gereicht. Den sicherte sich der KAA Gent, der einen 2:1-Heimsieg gegen den ukrainischen Vertreter PFK Oleksandrija bejubelte. Somit könnten es die Wölfe in der K.o.-Runde mit einem schweren Kaliber der Marke Manchester United, Inter Mailand oder Ajax Amsterdam zu tun bekommen. Die Europa League Auslosung für das Sechzehntelfinale findet am Montag statt.