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Mathieu van der Poel gewinnt die Tour of Britain 2019

Bildquelle: Jérémy-Günther-Heinz Jähnick / Denain - Grand Prix de Denain, 24 mars 2019 (G19) / Wikimedia Commons CC BY-SA 3.0 [CC BY-SA 3.0], via Wikimedia Commons (Bild bearbeitet)

Rory Townsend und Jonathan McEvoy waren die ersten Angreifer am ersten Aktionstag der Tour of Britain 2019. Der Radwettkampf im Rang eines HC Rennens (höchste Kategorie bei den Kontinentalrennen im UCI Radsport) startete erstmals auf schottischem Boden startete. Die Beiden wurden zunächst rasch zurückgebracht. Townsend steckte jedoch nicht so schnell auf und griff abermals an. Der 24-jährige Ire schaffte es schließlich und wurde Teil einer Ausreißergruppe mit Gediminas Bagdonas, James Fouché, Jake Scott und Dries De Bondt. Die Fünf konnten sich jedoch nie weiter als rund zwei Minuten absetzen.

Scott holte bei der diesjährigen Tour durch Großbritannien als Erster die maximale Punktausbeute bei den Zwischenbesteigungen, während Bagdonas nach einer Weile die Segel streichen musste und auf das Hauptfeld wartete. Fouché, Scott und De Bondt waren die letzten Angreifer, die noch sechs Kilometer vor dem Ziel eingeholt wurden. Im Sprint setzte sich Jumbo-Vismas Dylan Groenewegen auf der Zielgeraden von Kirkcudbright durch und übernahm folglich als Erster die Gesamtführung.

Matteo Trentin übernimmt die Führung

Gediminas Bagdonas war in Etappe zwei der erste Angreifer. Pete Williams und Sam Jenner gesellten sich zu ihm und es stellte sich so die Ausreißergruppe des Tages heraus. Die Führung des Trios überstieg jedoch nie drei Minuten, da Jumbo-Visma den größten Teil der Arbeit im Hauptfeld erledigte. Mathieu van der Poel und Frederik Frison griffen bei Scott's View an, um zu den Führenden aufzuschließen. Das Feld war jedoch nicht gewillt, diese Konstellation lange zuzulassen und holte die nun mehr fünf Ausreißer zurück, bevor Pavel Sivakov (INEOS) auf dem Aufstieg nach Dingleton zuschlug.

Während sich Dylan Groenewegen im Peloton abmühte und den Anschluss verlor, wurde auch der INEOS-Youngster wieder gestellt. Die erste Haupt-Gruppe setzte ihre unerbittliche Tempoarbeit fort, um zu verhindern, dass Groenewegen wieder Anschluss fand. Auch Mark Cavendish gehörte zu den Abgeschlagenen. Die Sprinter waren am Leiden! Alex Downsett griff in den letzten Kilometern an, bevor er nahe dem Ziel gestellt wurde. Matteo Trentin schlug Jasper De Buyst und Mike Teunissen im Sprint, um in Führung zu gehen, da der Italiener und diesjährige Tour de France Etappensieger zum zweiten Mal in Folge einen Zeitbonus einsacken konnte.

Dylan Groenewegen sichert sich zweiten Etappenerfolg

Nach einem schnellen Auftakt am dritten Aktionstag mit vielen Attacken waren sechs Fahrer bei Kilometer neun in Front. Rob Scott, Jake Scott (Führender in der Bergwertung), Rory Townsend, Harry Tanfield, Christophe Noppe und Dries De Bondt erarbeiteten sich einen Vorsprung von ungefähr vier Minuten. Jake Scott erhöhte seinen Vorsprung in der Bergwertung beim Ford Common-Aufstieg um weitere vier Punkte, während Noppe bei der Weetwood Bank vor ihm die Spitze des Aufstiegs erreichte. Doch beim letzten kategorisierten Aufstieg sorgte Scott dafür, dass er der König der Berge blieb.

Die abtrünnigen Sechs wurden letztlich in den Schluss-Kilometern gestellt, bevor Dylan Groenewegen seinen Landsmann Mathieu van der Poel im darauffolgenden Massensprint schlagen konnte. Matteo Trentin überquerte die Ziellinie als Fünfter und bewahrte sich seine Gesamtführung.

Mathieu van der Poel reißt die Führung an sich

Dylan van Baarle öffnete nach zehn gefahrenen Kilometern in Etappe vier eine Lücke und Axel Domont gesellte sich zu ihm, während Eddie Dunbar auf den unteren Hängen von Snods Edge ebenfalls überbrückte. Mit zwei INEOS-Fahrern an Bord vergrößerte sich der Vorsprung auf mehr als drei Minuten. Dunbar fiel 65 Kilometer vor dem Ziel jedoch zurück. Auch Domont konnte Van Baarles Tempo im Aufstieg nicht folgen. Der Niederländer selbst wurde beim Gawthorp-Aufstieg bei 36 noch zu fahrenden Kilometern geschluckt. Eine Gruppe von fünfzehn Fahrern war nun vorne, bevor weitere Fahrer wieder Anschluss fanden. Alle Favoriten waren darunter.

Tony Gallopin schlug 16 Kilometer vor der Ziellinie zu. Ben Hermans und James Shaw folgten ihm, um zu dritt eine Lücke von 25 Sekunden zu eröffnen. Die Drei nahmen die Beast Banks mit diesem kleinen Vorsprung in Angriff. Doch dann schuf Mathieu van der Poel Tatsachen! Er trug eine starke Attacke vor und überholte die drei Fahrer. Sofort öffnete er eine Lücke von wenigen Metern, schraubte sich kraftvoll auf seinem Rennfahrrad vorbei und gewann das Rennen mit drei Sekunden Vorsprung. Kombiniert mit dem Zeitbonus von zehn Sekunden ersetzte van der Poel Matteo Trentin als Gesamtführenden des Rennens.

 

 

Trentin meldet sich zurück

Mathieu van der Poel griff als Gesamtführender höchstselbst früh in Etappe Numero fünf an, was vom Feld natürlich nicht lange toleriert wurde. Jake Scott (der nach wie vor die Bergwertung anführte) ging mit Rob Scott, Matthew Bostock und Emil Vinjebo auf und davon. Die Ausreißer fuhren mit maximal drei Minuten vor dem Hauptfeld. Bostock und Vinjebo waren die letzten Radrennfahrer, die schließlich eingeholt wurden. Die beiden Scotts waren zuvor gestürzt und hatten sich folglich wieder einholen lassen.

Angriffe von Frederik Frison, Gianni Moscon und Tiesj Benoot auf Flaybrick Hill wurden umgehend zugefahren, bevor Groenewegen im darauffolgenden Massensprint zum dritten Etappensieg fuhr. Matt Walls und Matteo Trentin überquerten als Zweiter und Dritter die Ziellinie. Der Italiener kehrte dank eines Zeitbonus von vier Sekunden in die Spitzenposition im Gesamt-Klassement zurück.

Nils Politt sichert sich einen Rang in den Top 10

Das Einzelzeitfahren am Folgetag war die wohl taktisch wichtigste Angelegenheit, da hier durchaus auch größere Zeitabstände geschaffen werden konnten. Schnellster man des Tages war Edoardo Affini. Jedoch gelang es Mathieu van der Poel, der nur zwölf Sekunden langsamer war und Tages- Fünfter wurde, wieder die Gesamtführung zu übernehmen. Der deutsche Radrennfahrer Nils Politt arbeitete sich im Gesamt-Klassement derweil auf Rang fünf vor.

Etappe Nummer sieben sah einen hektischen Rennbeginn. Viel Bewegung in den ersten 19 Kilometern. Auch Mathieu van der Poel versucht wieder eine Attacke. Das Peloton kurz vor dem ersten Zwischensprint wieder zusammen. Eben diesen nahmen die Top 3 in Angriff, um die Zeitgratifikationen unter sich auszumachen. Van der Poel war dabei vor De Buyst und Trentin. Der Niederländer erhöhte seinen Vorsprung im Klassement mit dieser Aktion auf 8 Sekunden.

Nach fast einer Stunde bei halsbrecherischen Geschwindigkeiten schufen Tony Gallopin, Remy Mertz, Jon Dibben und Alex Colman eine Lücke von 30 Sekunden. Für einen Moment sah es erfolgreich aus, aber die Ausreißergruppe der vier wurden im Keim erstickt. Dylan van Baarle und Cameron Meyer entkamen schließlich und schufen drei Minuten Vorsprung. Wieder war van Baarle der letzte Angreifer, der in der letzten Runde gefangen wurde, bevor es zum Aufstieg zur Ziellinie ging. Van der Poel beschleunigte mit Trentin am Hinterrad. Als er seinen Sprint eröffnete, fiel der Italiener zurück und der Niederländer gewann das Rennen. Er erweiterte seinen Vorsprung auf 12 Sekunden. Der deutsche Radsportler Nils Politt behauptete derweil Rang Nummer fünf im Gesamt-Klassement.

Mathieu van der Poel macht den Deckel drauf

Am achten und letzten Aktionstag meldeten sich Matt Holmes, Gabriel Cullaigh und Emil Vinjebo als Ausreißer und führten bis zu drei Minuten vor dem Peloton. Dort kam Unruhe hinein, als das Hauptfeld durch Windstaffeln gespalten wurde. Mathieu van der Poel und der dreifache Etappensieger Dylan Groenewegen verpassten dabei den Zug. Das erhöhte Tempo führt dazu, dass Holmes, Cullaigh und Vinjebo von der ersten Gruppe von ungefähr 30 Fahrern erwischt wurden. Sie erreichte den malerischen Ramsbottom Rake 45 Sekunden vor der zweiten Gruppe um den Gesamtführenden.

Andrey Amador gelang es zwischenzeitig, sich aus der Führungsgruppe abzusetzen, bevor er bei 38 verbleibenden Kilometern zurückgebracht wurde. Nach einer Phase mit weiterhin anhaltenden Angriffen sprangen Michal Golas, Larry Warbasse und Mark Christian frei, konnten aber ebenfalls nicht dauerhaft entkommen. Dahinter schlossen sich die beiden Hauptgruppen wieder zusammen. Das Rennen und somit die Tour of Britain 2019 endeten in Deansgate, als Mathieu van der Poel Cees Bol und Matteo Trentin im Schlussspurt hinter sich ließ. Der Niederländer gewinnt das Gesamt-Klassement und errang, sowie sein Landsmann Dylan Groenewegen, drei Etappensiege. Matteo Trentin wurde Zweiter und Jasper De Buys endete auf dem dritten Platz. Nils Politt blieb zeitgleich mit Gianni Moscon auf Rang fünf.

Radsport Nachrichten, Tour of Britain 2019
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