Miguel Ángel López gewinnt die Katalonien-Rundfahrt 2019 - Bericht und Infos
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Aus der Rubrik Radsport News: Belgiens Thomas De Gendt war an Tag eins der Headliner unter den Ausreißern. Gougeard, Madrazo, Duijn, Cuadros und Maté begleiteten den flämischen Einzelkämpfer, der für seine offensive Fahrweise bekannt ist. De Gendt häufiger in Ausreißergruppen unterwegs als viele andere Fahrer. Die sechs Ausreißer erreichten einen maximalen Vorsprung von fünf Minuten.
Allerdings verringerte sich der Abstand am dritten Aufstieg unter drei Minuten. Die vordere Gruppe zerbrach. De Gendt ging schließlich alleine auf den vorletzten Aufstieg, den Coll Formic. Er kam mehr als drei Minuten vor dem Peloton oben an, ehe er seine Führung auf mehr als vier Minuten ausbaute. De Gendt setzte sich schließlich alleine durch.
Deutschlands Max Schachmann griff in den letzten Kilometern an und wurde Zweiter, während Bole den Feldsprint vor Matthews gewann.
Die zweite Etappe führte über drei Zwischensteigerungen bis zum Sprint in Sant Feliu de Guíxols. Jonas Gregaard, Josef Cerny und Marco Minnaard waren die abtrünnigen Jungs des Tages. Das Trio erreichte einen Vorsprung von bis zu sieben Minuten, bevor das Peloton begann, sie einzuholen. Chris Froome landete innerhalb der letzten 35 Kilometer unsanft auf dem Asphalt. Er verlor Zeit und war aus dem Kampf um das Gesamt-Klassement ausgeschlossen.
Cerny ließ die anderen beiden Angreifer am letzten Anstieg des Tages zurück. Allerdings wurden alle drei später wieder eingesackt. Das Finale war technisch und anspruchsvoll. Impey eröffnete den Sprint, aber Matthews überholte ihn und hielt Valverde bequem zurück. Der Australier gewann sein erstes Saisonrennen, nachdem er kürzlich in Paris-Nizza gestürzt gewesen war. De Gendt blieb insgesamt in Führung.
López profitiert von den entscheidenden Königsetappen
Die dritte Etappe des Volta a Catalunya war ein 179 Kilometer langes Bergrennen zwischen Sant Feliu de Guíxols und dem Skigebiet Vallter 2000. Der letzte Anstieg betrug zwölf Kilometer, während sich die durchschnittliche Steigung auf 7,3% belief. Adam Yates übertrumpfte Egan Bernal, Dan Martin, Nairo Quintana und Miguel Ángel López in dieser ersten von zwei aufeinanderfolgenden Königsetappen. Der Brite gewann am Ende der 11,2 Kilometer langen Steigung und kam als Erster bei dieser Bergankunft an. Gesamtführender bleibt jedoch immer noch Thomas De Gendt. Er lag noch knapp eine halbe Minute vor dem Etappensieger.
Die vierte Etappe der Katalonien-Rundfahrt 2019 war ein Rennen durch die Pyrenäen. Sie sollte sich als entscheidend erweisen. Nach 150 Kilometern und vier gewaltigen Anstiegen endete sie im Skigebiet La Molina. Das Feld war noch am oberen Ende des Coll de Coubet gebündelt. Der in dieser Phase noch führende Thomas De Gendt kassierte abermals Punkte für die Bergwertung, bevor eine Flucht von 24 Fahrern Tatsachen schaffte. An Bord befanden sich Antonio Nibali, Caruso, Jesus Herrada, Bevin, Carthy, Storer, Matthews, Gallopin, Ciccone, Verona, Soler, Dombrowski, Martin, Mülhberger, Max Schachmann, Grmay, Impey, Reichenbach, Navarro, Moinard, Villella und Knox.
Die Führungsgruppe vergrößerte die Lücke am Port de la Creueta auf über fünf Minuten. Mühlberger, Bevin und Verona griffen an und waren als erste Fahrer über den Gipfel. Die Drei wurden von den Verfolgern beim ersten Anstieg nach La Molina zurückgebracht. Soler konnte sich absetzen und Mühlberger kam hinzu. Sie erreichten das Skigebiet 1:30 Minuten vor ihren ehemaligen Begleitern, während das Peloton eine Minute weiter hinten lag. Soler und Mühlberger erreichten den vorletzten Aufstieg nach La Molina mit einem stabilen Abstand zur Hauptgruppe. Leader De Gendt musste nun auch abreißen lassen, während die Verfolger hinter Soler und Mühlberger geschluckt wurden.
Miguel Angel López griff an! Bernal und Quintana gingen mit, bevor auch Adam Yates wieder Kontakt aufnahm. Doch ein weiterer Angriff von López öffnete eine richtige Lücke! Er ließ auch Soler und Mühlberger innerhalb der letzten 5 Kilometer hinter sich. In der Zwischenzeit kehrte Kruijswijk zur Yates-Gruppe zurück. Yates und Bernal versuchten abermals, den Abstand zu überbrücken. Aber López war zu stark! Er fuhr alleine in die letzten Kilometer und über die Ziellinie. Die Yates und Bernal-Combo schloss zwar noch zu Mühlberger und Soler auf. Ihnen fehlte jedoch die Kraft, die beiden Langzeit-Ausreißer zu überholen und Zeitboni zu gewinnen. Sehr zu Freude von Miguel Angel López, der nun das Gesamt-Klassement anführte.
Schachmann besorgt ersten deutschen World Tour Sieg für 2019
In der fünften Etappe verzockten sich die Teams der Sprinter, denn der antizipierte Massensprint sollte nicht zum Sieg führen. Zu sehr hatte man im Feld eine Ausreißergruppe bestehend aus Maximilian Schachmann, Bert-Jan Lindeman, Tejay van Garderen und Andrey Amador unterschätzt. Immerhin ein Gespann aus Fahrern, die allesamt schon Etappen bei den Grand Tours gewinnen konnten. Erst 30 Kilometer vor dem Ziel gab das Feld richtig Galle. Der Vorsprung (1:49) schmolz jedoch nur sehr langsam dahin. Schachmann attackierte bei noch elf verbliebenen Kilometern, Lindemann versuchte mitzugehen – jedoch erfolglos. Immer noch eine knappe Minute auf das Feld! Bereits bei neun Kilometern vor dem Ziel waren die drei ehemaligen Weggefährten von Schachmann gestellt, doch er fuhr immer noch 40 Sekunden voraus. Schachmann verteidigte seinen Vorsprung eisern! Und Schachmann sollte es nach Hause bringen! Alleine fuhr er über das Ziel und besorgte den ersten deutschen Sieg bei der diesjährigen UCI World Tour!
Die sechste Etappe der Volta a Catalunya war zwar alles andere als flach, doch das Rennen endete mit einer Reihe von lediglich kleineren Anstiegen bei einer nur leichten Steigung bei der Zielgeraden. Josef Cerny, Geoffrey Bouchard und Mikel Iturria gingen weg und Oscar Riesebeek und Floris De Tier überbrückten, um diese fünfköpfige Ausreißergruppe zu komplettieren. Sie schufen eine maximale Lücke von fast drei Minuten. Doch zwölf Kilometer vor der Linie wurden sie gestellt. Bora-Hansgrohes Formolo entkam drei Kilometer vor dem Ziel und Miguel Angel López ging mit. Aber 1,5 Kilometer vor dem Ziel wurden sie zurückgebracht. Im anschließenden Massensprint siegte Matthews vor Deutschlands Phil Bauhaus. Ein ganz knappes Finish, bei dem es nur um Millimeter ging!
Miguel Angel López verteidigt seinen Vorsprung und siegt
Die Katalonien-Rundfahrt 2019 endete traditionell mit einem Rennen am Alto de Montjuïc in Barcelona. Der zweitplatzierte Adam Yates griff tapfer an, um den Führenden Miguel Ángel López unter Druck zu setzen, doch er wurde innerhalb der letzten drei Kilometer eingefangen. Thomas De Gendt leitet die Ausreißergruppe des Tages mit Carlos Verona, James Knox, Davide Formolo, Alexis Gougeard, Alexandr Riabushenko, Danilo Wyss, Patrick Bevin, Jesús Herrada, Fernando Barcelò und Nick Van der Lijke. Die Elf holten sich einen Vorsprung von vier Minuten, während De Gendt am Coll de la Creu d'Ordal seine Führung um die Bergwertung endgültig festigte.
Die Lücke sank auf zwei Minuten, als die Hauptgruppe die Rennstrecke von Barcelona erreichte. Davide Formolo ging solo los. Derweil zwang ein Unfall Marc Soler und Romain Bardet zur Aufgabe. Formolo konnte trotz der sich aggressiv bekämpfenden Klassement-Fahrer hinter ihm noch in Front bleiben und fuhr als Erster über die Ziellinie. Zweiter wurde Enric Mas und dritter Max Schachmann, der noch mal spät attackierte und somit zum dritten Mal bei dieser Katalonien-Rundfahrt auf dem Podium stand.
Miguel Ángel López gewann die Katalonien-Rundfahrt 2019 vor Adam Yates und Egen Bernal. Die Bergwertung sicherte sich Thomas de Gendt. Die Teamwertung ging an Movistar. Die Punktewertung sicherte sich Australiens Michael Matthews, der nur einen Punkt vor Maximilian Schachmann lag. López wurde außerdem auch bestplatzierter Jungfahrer.