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Trainerentlassung von Georg Gawliczek beim FC Schalke 04 (1963/1964)

Bildquelle: By Mocky04 CC BY-SA 3.0 [CC BY-SA 3.0], via Wikimedia Commons (Bild bearbeitet)

Als Schalke 04 1963 in die neu gegründete Bundesliga startete, waren die Erwartungen in und um Gelsenkirchen sehr hoch. Das Ziel lautete: Deutsche Meisterschaft! Mit Georg Gawliczek, der bereits seit 1960 als Trainer der Knappen tätig war, hatte man auch einen echten Experten auf der Bank, mit dem das Ziel durchaus zu erreichen schien. Nicht umsonst gehörte Gawliczek vor seinem Engagement bei Schalke dem DFB-Trainergespann und galt als echte Trainer-Koryphäe. Doch nach einer am Ende enttäuschenden Saison kam es zur Trainerentlassung.

Schalke legte zum Auftakt der ersten Bundesligasaison 1963/64 einen furiosen Start hin. Nach fünf Spielen standen 9:1-Punkte zu Buche und auf Schalke herrschte Friede, Freude, Eierkuchen. Die Euphorie war riesengroß und längst sprachen alle schon von der Meisterschaft.

Auch als Schalke nach der Hinrunde mit 20:10 Punkten auf dem 2. Platz lag, war von schlechter Stimmung keine Spur. Zumal Spitzenreiter 1. FC Köln nur vier Punkte Vorsprung hatte. Doch dann kam die Rückrunde und die „Schalker-Welt“ brach zusammen.

Schalke-Absturz in der Rückrunde

Unter ihrem Trainer Georg Gawliczek konnte der FC Schalke 04 nur noch neun Punkte holen und von Ende Januar bis Mitte April kassierte Königsblau zehn Pleiten aus zwölf Spielen. Der Traum von der Meisterschaft war schnell ausgeträumt. Kein Wunder, dass auch Gawliczek immer stärker ins Visier der Kritiker geriet, wobei sich der Trainer den Vorwurf gefallen lassen musste, zu viel Zeit mit seinen Besuchen auf der Rennbahn zu verschwenden, wo er seinem großen Hobby, dem Pferdesport, nachging.

Aber allein dem Schalker-Trainer die Schuld für die Katastrophen-Rückrunde 1964 zu geben, ist definitiv der falsche Ansatz, zumal es auch im Team vom FC Schalke 04 nicht mehr stimmte. Streitigkeiten unter den Spielern sowie Finanzprobleme des Vereins trugen ihren Teil zur sportlichen Talfahrt bei. Zudem fielen wichtige Spieler, wie der Spielmacher Günter Herrmann in eine tiefe Formkrise, aus die sie selbst Coach Gawliczek nicht herausholen konnte.

Gawliczek wechselte 1964 zum Hamburger SV

Und so kam es, wie es kommen musste: Am 25. April 1964 kam es zur Trainerentlassung von Georg Gawliczek, der es in der Premierensaison der Bundesliga auf eine Bilanz von zwölf Siegen, vier Unentschieden und 13 Niederlagen brachte. Nachfolger von Gawliczek und neuer Schalke-Trainer wurde Fritz Langer, der über drei Jahre im Amt blieb. Und Gawliczek? Der hatte bereits im Frühjahr 1964 ein Angebot des Hamburger SV angenommen und heuerte zur Saison 1964/65 bei den Hanseaten an. Seine weiteren Trainerstationen waren beim Karlsruher SC, Tennis Borussia Berlin und Hertha BSC.

Am 4. September 1999 verstarb Gawliczek im Alter von 80 Jahren.

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