Tennis: Ein letztes Wimbledon-Hurra für Roger Federer?
Bildquelle: Phil Whitehouse from London, United Kingdom CC BY-SA 2.0 [CC BY-SA 2.0], via Wikimedia Commons (Bild bearbeitet)
Nach 18 Grand Slam-Titeln in seiner Karriere darf es gerne noch einer mehr sein für Roger Federer. Wenn er ab dem 3. Juli in Wimbledon aufschlägt, geht es für ihn persönlich um viel. Sieben Mal triumphierte der Schweizer bereits in Süd-London. Ganz allgemein handelt es sich in 2017 um das Jahr der großen Comebacks. Wie in den alten Zeiten holten sich Federer und sein Rivale sowie Freund Rafael Nadal die ersten beiden großen Turniere des Jahres. Kann jemand anderes in diese wiederbelebte Phalanx einbrechen?
Beim Blick auf die Quoten möchte man geneigt sein, ja zu sagen. Andy Murray ist zumindest bei den Buchmachern der Favorit, kommt auf eine Quote von 3.75 (Stand 16. Juni). Roger Federer ist jedoch direkt hinter ihm platziert, gefolgt von Rafael Nadal und dem schwächelnden Serben Novak Djokovic.
Der Brite Murray ist der Titelverteidiger, doch sein Turnierverlauf war vergleichsweise einfach einzustufen. Nadal war gar nicht am Start, Federer nicht in Top-Form und Djokovic in der dritten Runde raus. Dies führte zum recht klaren Dreisatz-Finale gegen den Kanadier Milos Raonic.
Andere Voraussetzungen 2017
Zweifellos wird es für den Lokalmatador Andy Murray dieses Mal nicht ganz so einfach. Das liegt natürlich insbesondere an Federer und Nadal, also genau den Spielern, die sich 2008 das vielleicht größte Finale aller Zeiten lieferten. Je nachdem, wie es die Auslosung möchte, ist dieses Endspiel auch neun Jahre später wieder möglich. Federer kommt durch das Auslassen des Sandbelags deutlich ausgeruhter nach London, musste aber zuletzt eine überraschende Niederlage in der Vorbereitung einstecken. Der 35-jährige unterlag Tommy Haas beim ATP-Turnier in Stuttgart in drei Sätzen.
Auch wenn es sich dabei statistisch gesehen um die überraschendste Niederlage Federers seit über 18 Jahren handelte, sollte nicht zu viel in dieses Resultat hinein interpretiert werden. Es handelte sich letztlich um das erste Tennisspiel seit circa zwei Monaten, zudem zum ersten Mal in der Saison auf Rasen. Eine Generalprobe vor Wimbledon bleibt dem Schweizer noch und diese findet wiederum in Deutschland statt.
Die Gerry Weber Open in Halle sind seit Jahren fest im Kalender von FedEx verankert, so auch 2017. Vom 19. bis zum 26. Juni geht es dort gar um den insgesamt neunten Turniersieg des Schweizers. Mit einem guten Gefühl möchte er dann anschließend nach Großbritannien anreisen. Zum letzten großen Wurf?