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Tennis: Djokovic, Thiem und Osaka obenauf in Tokio und Peking

Bildquelle: Andrew Campbell CC BY-SA 2.0 [CC BY-SA 2.0], via Wikimedia Commons (Bild bearbeitet)

Der Serbe Novak Djokovic hat beim ATP 500 in Tokio eindrucksvoll untermauert, weshalb er zu den überragenden Tennisprofis auf dem Planeten gehört – und nicht zufällig der Spitzenreiter der Weltrangliste der Herren ist. In einem einseitigen Finale gegen den Australier John Millman ließ der „Djoker“ beim 6:3 und 6:2 in etwas mehr als einer Stunde Bruttospielzeit nichts anbrennen. Erwartet enger ging es im Finale des ATP 500 in Peking zur Sache: Der Österreicher Dominic Thiem drehte das Match nach einem Satzrückstand gegen den Griechen Stefanos Tsitsipas und qualifizierte sich als fünfter Spieler für das große ATP-Finale in London Mitte November.

Thiems Pendant in Peking war in vielerlei Hinsicht Naomi Osaka (Japan), die sich ihrerseits mit der erfolgreichen Titelverteidigung als fünfte Spielerin für die WTA Finals ab dem 28. Oktober im chinesischen Shenzhen qualifizierte. Eine beeindruckende Leistungssteigerung im Finale gegen die Nummer 1 der Weltrangliste der Damen, Ashleigh Barty (Australien), war der Grundstein zum zweiten Turniersieg nach jenem in ihrer Heimatstadt Osaka. Mit 3:6, 6:3 und 6:2 ließ Naomi Osaka zudem ihrem Coup im Halbfinale gegen die US-Open-Siegerin Bianca Andreescu (Kanada) einen weiteren folgen und erhob ihrerseits Ansprüche auf die Nummer 1 im Damentennis, die sie eben an die Finalgegnerin Barty im Laufe einiger eher durchwachsener Tennismonate verloren hatte.

Millman ohne den Hauch einer Chance auf seinen ersten ATP-Titel

So stark der Australier John Millman insgesamt in der Tenniswoche von Tokio auch ausgesehen, Qualifikationsmatches überstanden, Matchbälle abgewehrt und Rückstände wettgemacht hatte, so chancenlos war er im Finale gegen Novak Djokovic. 3:6 und 2:6 lautete der Endstand, spätestens, nachdem Millman trotz einer 40:15-Führung auch im zweiten Durchgang das erste Mal ein eigenes Aufschlagspiel verloren hatte, war es um den 30-Jährigen geschehen. Der konnte sich dennoch damit trösten, gleich einen regelrechten Satz auf Rang 58 in der Weltrangliste gemacht zu haben, wenngleich ihm noch immer der erste persönliche Titel auf der ATP-Tour verwehrt blieb. Ganz anders Djokovic: Der gewann zum ersten Mal das Turnier in Tokio, sicherte sich seinen vierten Titel in diesem Jahr und seinen 76. auf der Tour.

Davon ist der Österreicher Dominic Thiem noch weit entfernt. Das dürfte ihm indes nach dem 3:6, 6:4 und 6:1 im Finale von Peking gegen den Griechen Stefanos Tsitsipas reichlich egal gewesen sein – zumal sich Thiem via ATP Race für das Jahresfinale in London qualifiziert hat. Gegner Tsitsipas steht dabei immerhin kurz davor. Mindestens so kurz, wie er vor dem Titelgewinn in der chinesischen Hauptstadt gestanden hatte, nachdem er zunächst im Halbfinale Alexander Zverev (Deutschland) herausgeworfen und im Endspiel den ersten Durchgang gewonnen hatte. Der Youngster bewies einmal mehr, dass er zu den besten Hartplatzspielern der Welt gehört.

Zverev muss in Shanghai nachlegen, um WM-Titel verteidigen zu dürfen

Für die deutsche Nummer 1 Alexander Zverev war die sportliche Reise in Peking nach einer starken Woche mit dem 6:7 und 4:6 gegen den jungen Tsitsipas im Halbfinale beendet. Knackpunkt war dabei das Auslassen gleich dreier Satzbälle im ersten Durchgang, nachdem der Hamburger mit 6:3 im Tiebreak geführt hatte. Ärgerlich für ihn nicht zuletzt, weil damit das Ticket zu den ATP Finals in London weiter am seidenen Faden hängt. Aktuell befindet sich der 22-Jährige auf dem gerade eben ausreichenden achten Rang im ATP Race 2019. Doch unter anderem zwei weitere Mastersturniere bis England haben jede Menge Punkte im Gepäck, um das Klassement noch einmal durcheinanderzuwirbeln.

 

 

Eines der beiden hat gerade in Shanghai begonnen, in dem der an Fünf gesetzte Zverev nach einer freien ersten Runde nun im zweiten Turnierabschnitt auf den Qualifikanten und französischen Tennisveteranen Jeremy Chardy trifft. Liegt der aussichtsreich auf Rang sechs positionierte Stefanos Tsitsipas auf dem Weg nach London bestens im Rennen, so ist der Kampf um die beiden verbleibenden Plätze offen und reichlich umkämpft. Allein fünf Spieler neben dem bereits in Shanghai ausgeschiedenen Diego Schwartzman (Argentinien) liegen mit Zverev quasi gleichauf. Mehr als ein weiteres halbes Dutzend kann mit einem dicken Run in dieser Woche einen großen Sprung am kompletten Pulk vorbei machen. Zverev muss also in Shanghai und den Wochen danach selbst satt punkten, um überhaupt die Chance zu bekommen, seinen WM-Titel vom vergangenen Herbst zu verteidigen.

Naomi Osaka mit klasse Service-Quoten zurück unter den Allerbesten

Nachdem sich die junge Japanerin Naomi Osaka infolge ihrer Triumphe bei den US Open 2018 und den Australien Open 2019 selbst ein sportliches Sparflammenleben verordnet und dafür zu einem großen Teil 2019 eine saftige Quittung von der Konkurrenz präsentiert bekommen hatte, ist sie gen Saisonfinale wieder unter den Allerbesten zurück. Nach ihrem Heimturnier in Osaka hat sie nun auch in Peking gewonnen. Dabei schlug sie die US-Open-Siegerin Bianca Andreescu (Kanada) im Halbfinale ebenso knapp wie im Finale die Weltranglisten-Erste Ashleigh Barty (Australien).

Nachdem sie ihrer eigenen Aussage zufolge im verlorenen ersten Satz noch zu emotional agiert hatte, wirkte Osaka gegen Barty hoch konzentriert und zog ihrer Kontrahentin vor allem mit ihrem brillanten Service den Zahn. 80 Prozent der Punkte, in denen Osakas erster Aufschlag ins Feld kam, gewann die Japanerin. Das war der Schlüssel zum Erfolg beim 3:6, 6:3 und 6:2 für die aktuelle Nummer 3 der Welt.

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