Bayer Leverkusen macht Gruppensieg perfekt - Frankfurt verzockt Achtelfinalticket
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Bayer Leverkusen steht sicher im Achtelfinale der Europa League. Die Werkself triumphierte dank zweier Treffer in der Schlussphase mit 3:2 gegen Celtic Glasgow und steht damit vorzeitig als Gruppensieger fest. Eintracht Frankfurt musste sich derweil mit einem Last-Minute-Remis gegen Royal Antwerpen begnügen. Zwar lösten die Hessen damit das Ticket zur K.o.-Phase. Doch erst am letzten Spieltag entscheidet sich, ob Frankfurt den Umweg über die Playoffs gehen muss.
Bayer Leverkusen kann endgültig für das Europa League Achtelfinale planen. Vor 19.830 Zuschauern in der BayArena siegten die Rheinländer verdient mit 3:2 gegen Celtic Glasgow. Nachdem es zunächst nach einer einseitigen Angelegenheit aussah, musste Bayer 04 gegen die effizienten Schotten in der Schlussphase noch eine Aufholjagd hinlegen. Mann des Spiels war Robert Andrich, der sich gleich zweimal in die Torschützenliste eintragen konnte.
Bayer Leverkusen macht es unnötig spannend
Es war eine eigenartige Partie, die sich in Leverkusen abspielte. Denn die ersten 40 Minuten offenbarten fast schon einen Klassenunterschied. Bayer Leverkusen war klar Chef im Ring, zeigte eine konzentrierte und überzeugende Leistung, während Celtic Glasgow an Harmlosigkeit kaum zu übertreffen.
Folgerichtig gingen die Hausherren durch Andrich (16.) in Front. Der Mittelfeldspieler, im Sommer von Union Berlin nach Leverkusen gewechselt, wuchtet eine Ecke von Florian Wirtz in die Maschen. Danach ließ es die Auswahl von Gerardo Seoane etwas ruhiger angehen und schien auch von den harmlosen Gästen, die aus dem Spiel überhaupt nichts zustande brachten, nichts befürchten zu müssen. Doch ein von Bayer-Keeper Lukas Hradecky verschuldeter Elfmeter bescherte Celtic aus dem Nichts den Ausgleich. Josip Juranovic (40.) verwandelt souverän.
Eiskalt: Celtic Glasgow stellt Partie auf den Kopf
Zu Beginn der zweiten Hälfte fand Celtic Glasgow besser ins Spiel. Die „Bhoys“ waren ballsicherer, selbstbewusster und zudem eiskalt. Denn mit dem zweiten Schuss auf Tor der Leverkusener stellten die Gäste von der Insel den Spielverlauf auf den Kopf. Aus rund elf Metern netzte Jota zur 2:1-Gästeführung ein.
Bayer Leverkusen befand sich plötzlich im Rückstand und hatte am zweiten Gegentreffer durchaus zu knabbern. Doch der Werksklub fand noch kurzer Schwächephase wieder in die Spur und blieb geduldig. In den letzten zehn Minuten war es dann vor allem der individuellen Klasse der Seoane-Elf geschuldet, dass die 3 Punkte in der BayArena bleiben.
Erst Andrich, dann Diaby: Bayer Leverkusen schlägt in Schlussphase zurück
Erst war es wieder Robert Andrich (82.), der bereits mit seinem dritten Treffer im laufenden Wettbewerb den 2:2-Ausgleich besorgte. Nach Vorarbeit von Wirtz und Nadiem Amiri bugsierte Andrich das Leder aus etwa acht Metern per Direktabnahme ins Gehäuse. Nur fünf Minuten später machte Moussa Diaby den Bayer-Doppelschlag perfekt. Der Franzose traf sehenswert nach Heber-Vorlager von Wirtz die Kugel aus 15 Metern volley zum verdienten Sieg.
Bayer Leverkusen (13 Punkte) ist somit nicht vom Spitzenplatz der Gruppe G zu verdrängen. Auch der 2. Platz ist bereits vor dem letzten Spieltag fest vergeben. Betis Sevilla, die das direkte Duell mit Leverkusen verloren haben, gewann sein Heimspiel gegen den weiterhin punktlosen ungarischen Vertreter Ferencváros Budapest mit 2:0. Betis kann sich über die Playoff-Runde für das Europa League Achtelfinale qualifizieren.
Eintracht Frankfurt muss nach wildem Remis gegen Antwerpen noch zittern
Eintracht Frankfurt hat hingegen den vorzeitigen Einzug in die Runde der letzten 16 verzockt. Gegen Tabellenschlusslicht Royal Antwerpen kam die SGE zu einem wilden 2:2-Unentschieden. Ein durchaus glücklicher Punktgewinn für die Adler, da Gonçalo Paciência erst in der Nachspielzeit den Endstand markierte.
Zwar konnte Eintracht Frankfurt mit nun 11 Zählern auf dem Konto die Tabellenführung in der Gruppe D vor Olympiakos Piräus (9) behaupten. Doch am letzten Spieltag ist noch einmal zittern angesagt. Ein Punkt muss die Eintracht bei Fenerbahce Istanbul entführen, um den Gruppensieg perfekt zu machen. Doch sollten die Griechen in Antwerpen gewinnen und Frankfurt gleichzeitig bei Fener verlieren, müssten die Hessen den Umweg über die Zwischenrunde gehen, wo ein Gruppendritter der Champions League wartet.
Kamada bringt SGE in Front - Royal Antwerpen schockt Frankfurt
Dabei lief für Eintracht Frankfurt gegen Royal Antwerpen zunächst alles nach Plan. Daichi Kamada (13.) besorgte frühzeitig das 1:0 und insgesamt hatte man im heimischen Deutsche-Bank-Park das Geschehen im Griff. Doch die Belgier kamen nach einer Ecke zum Ausgleich. Ein Schuss von Radja Nainggolan (33.) wurde gleich zweimal abgefälscht und schlug im SGE-Kasten ein.
Im zweiten Durchgang wurde es dann richtig spannend. Frankfurt hatte in der 71. Minute Glück, dass Ritchie De Laet bei seinem Treffer hauchdünn im Abseits stand und der Gästetreffer nach VAR-Kontrolle nicht zählte. Doch kurz vor Schluss schienen die Belgier tatsächlich den Lucky-Punch zu setzen. Mbawana Samatta (88.) war nach einem Konter zur Stelle - 2:1 für Royal Antwerpen.
Last-Minute-Experten schlagen wieder zu: Paciência trifft in der Nachspielzeit
Doch Eintracht Frankfurt erwies mal wieder seinem Namen als Last-Minute-Experten alle Ehre. Trainer Oliver Glasner wechselte für die letzten Minuten neben Sebastian Rode auch noch Gonçalo Paciência ein - und hatte damit ein goldenes Händchen. Denn in der vierten Minute der Nachspielzeit rettete Joker Paciência seinen Farben noch das Remis.
Eine Flanke von Filip Kostic drückte der portugiesische Stürmer aus mittiger Position auf Höhe des Elfmeterpunktes bockstark ein. Gästekeeper Butez streckte sich vergeblich und Frankfurt konnte noch das ganze späte 2:2 bejubeln.