Boxen: Arthur Abraham verteidigt WBO-Titel gegen Sjekloca
Zwei Monate, nachdem er sich den WM-Gürtel im Supermittelgewicht nach Version der WBO von Robert Stieglitz geholt hatte, trat Arthur Abraham am Samstagabend bereits zu seiner ersten Titelverteidigung an, die der 34 Jahre alte Deutsch-Armenier im Berliner Velodrom gegen Nikola Sjekloca aus Montenegro am Ende erfolgreich gestalten konnte.
Vor 5.500 Zuschauern feierte Abraham nach zwölf Runden einstimmig nach Punkten (116:113, 116:112, 119:110) den 40. Sieg im 44. Kampf als Profi, hatte dabei aber einige Mühe, was allerdings nicht in erster Linie mit seinem Rivalen, sondern mit einer Verletzung zu tun hatte.
Wie Arthur Abraham erst nach dem Fight noch im Ring verriet, hat er sich bei der Vorbereitung auf den Kampf zwei Finger der rechten Hand gebrochen und konnte deshalb mit rechts nicht schlagen. Weil die rechte eigentlich seine Schlaghand ist, muss der Sieg über den im Vorfeld sehr selbstbewusst aufgetretenen Sjekloca umso höher bewertet werden. Sjekloca räumte im Anschluss an den Kampf auch ein, dass seine Niederlage in Ordnung geht: "Der Gegner war besser als ich. Seine Führhand war besser. Er hat verdient gewonnen."
Absolut überzeugend geriet Abrahams Sieg gegen seinen ein Jahr älteren Kontrahenten, der im 28. Kampf erst die zweite Niederlage hinnehmen musste, nicht. Vor allem zu Beginn präsentierte sich der Titelverteidiger ungewohnt verhalten und musste nach der zweiten Runde von seinem Trainer Ulli Wegner lautstark zu mehr Initiative aufgefordert werden. Anschließend löste sich Abraham vermehrt aus der Doppeldeckung und übernahm das Kommando, ehe er sich mit fortlaufender Zeit wieder mehr zurückzog und sich über die Zeit rettete. Damit bleibt er WBO-Weltmeister im Supermittelgewicht.
Vereinigungskampf mit IBF-Weltmeister Felix Sturm?
Abraham, der sich nach der kürzesten Wettkampfpause seiner Karriere von nur 61 Tagen diesmal eine etwas längere Auszeit gönnen will, richtete den Blick nach seiner Titelverteidigung auch schon wieder in die Zukunft. In diesem Jahr plant der Berliner noch zwei weitere Kämpfe und hofft auf einen spektakulären Vereinigungskampf mit IBF-Weltmeister Felix Sturm im Berliner Olympiastadion. Voraussetzung dafür ist aber zunächst, dass Sturm seinen Titel am 31. Mai gegen Sami Soliman verteidigen kann. Ist dies der Fall, ist nicht ausgeschlossen, dass es im Herbst zu einem innerdeutschen Mega-Fight kommt.