Eiskalt und abgezockt: Aaron Ramsey wird bestbezahlter britischer Profi
Bildquelle: Ronnie Macdonald from Chelmsford, United Kingdom CC BY-SA 2.0 [CC BY-SA 2.0], via Wikimedia Commons (Bild bearbeitet)
Nach elf Jahren beim FC Arsenal London zieht es den ehemaligen Kapitän der walisischen Nationalmannschaft im Sommer 2019 nach Turin zum Serie-A-Dauersieger Juventus Turin. Während die Londoner wegen des aktuellen, auslaufenden Vertrages beim Wechsel leer ausgehen, bekommt Ramsey bald ein Euro-Gehalt in mittlerer sechsstelliger Höhe – pro Woche!
Der bestbezahlte britische Fußballer ist – Stand Februar 2019 – ab der Saison 2019/20 ein Waliser. Doch hört er nicht etwa auf den Namen Gareth Bale, der derzeit mit den Königlichen in Madrid allmählich wieder auf Kurs zu kommen scheint. Es ist vielmehr dessen Nationalmannschaftskollege Aaron Ramsey, der zuletzt elf Jahre lang doch deutlich weniger erfolgreich und spektakulär beim FC Arsenal gekickt hat. Bei einem Team, das jüngst den Sprung in die Champions League um satte 13 Punkte verpasst hatte und das als aktueller Premier League Fünfter erneut hart zu kämpfen hat.
Wegfall der Ablösesumme sorgt für dickes Gehalt
Laut BBC soll er alsbald 456.000 Euro pro Woche erhalten, laut Guardian „nur“ 342.000. Was aber genau befördert den 28-jährigen Mittelfeldspieler auf die künftige Poleposition der britischen Top-Verdiener? Der Status des uneingeschränkten Topstars ist es offensichtlich nicht. Wenngleich er ein starker Fußballer ist – davon gibt es viele. Wohl aber hat sich Ramsey mit seinem Verhandlungspoker in eine günstige Situation gehievt. Nach einigem Hin und Her brachen noch im alten Jahr der FC Arsenal und er weitere Gespräche um eine Vertragsverlängerung ab.
Daher läuft die Zeit des derzeitigen Kontraktes rasant gen Ende. Die Aussicht, heutzutage einen Spieler von internationalem Top-Format ohne Ablösesumme zu bekommen, sorgte für eher weniger geteilte Aufmerksamkeit bei den besten Adressen des europäischen Fußballs – nicht nur bei Juventus. Ergo: Es wurde an Ablöse gespart, dafür an Gehalt draufgepackt. Turin bot wohl am meisten. Auch Barcelona, München und Paris sollen Interesse ob des vermeintlichen Transferschnäppchens gezeigt haben.
Der ehemalige Leihspieler auf einmal bei einem der Größten aller Zeiten
Das Rennen hat letztlich der italienische Serienmeister gemacht. Ein enorm großer Name für die sportliche Vita eines Aaron Ramseys, der in seiner Karriere beim FC Arsenal unter anderem auch an die zum jeweiligen Zeitpunkt zweitklassigen Vereine Nottingham Forest und Cardiff City ausgeliehen worden war.
Im Vergleich: Die letzten sieben italienischen Meisterschaften gingen allesamt an Juventus Turin, insgesamt hat es die „Alte Dame“ damit auf 34 gebracht. Der 35. scheint in diesem Jahr nur mehr Formsache zu sein. Indes: Der letzte Champions-League-Titel datiert aus dem Jahre 1996. Das soll sich ändern.
Erfahrung vor Jugend: Ramsey passt in Juves Struktur
Ob Ramsey tatsächlich dem Anforderungsprofil dafür genügt, wird sich wohl erst zeigen. In die altbewährte Struktur Turins, sich einen Kader zusammenzustellen, passt er in jedem Fall. Zwar hat Ramsey seinen fußballerischen Zenit wohl mit 28 noch nicht überschritten. Doch als blühendes Jungtalent gilt er sicher auch nicht mehr. Sein neuer Teamkollege Christiano Ronaldo etwa hat gerade seinen 34 Geburtstag gefeiert und ist einer von vielen Gründen, warum der Kader von Juventus in Italien nicht nur der erfolgreichste ist, sondern auch der durchschnittlich älteste.
Für Sami Khedira und Emre Can wird es noch enger
Und im Mittelfeld sicher einer der dichtesten – zumindest in Italien. Neben dem Uruguayer Rodrigo Bentancur, dem Franzosen Blaise Matuidi und dem Bosnier Miralem Pjanic haben die beiden DFB-Akteure Sami Khedira und Emre Can sowieso schon heftig zu schuften, um auf Einsatzzeiten zu kommen. Aaron Ramsey sorgt im nur für drei Mittelfeldspieler ausgelegten System für noch dichteres Gerangel. Und anhand der Weltklasse von Spielern wie eben Ronaldo, Paulo Dybala oder auch Mario Mandzukic in vorderster Front ist nicht davon auszugehen, dass zugunsten des Mittelfelds in näherer Zukunft an Offensivpower auf dem Rasen gespart wird.
Wer weiß? Vielleicht wird Aaron Ramsey schon bald einen weiteren Rekord halten: für den weltweit bestbezahlten Spieler pro Einsatzminute.