Boxen: Vincent Feigenbutz gegen Sieger Felix Sturm vs. Fedor Tschudinow
Einiges hat sich getan, seitdem Vincent Feigenbutz mächtig auf den Putz gehauen hat. Die letzten 19 Fights konnte der gebürtige Karlsruher allesamt für sich entscheiden und nun scheint es so, dass er nach den ganz großen Titeln im Supermittelgewicht greifen möchte.
Seine Konkurrenz sieht sein Vorhaben eher skeptisch, wenn nicht sogar als unrealistisch an. Vor allem Felix Sturm dürfte nicht begeistert sein, wenn er sich die Aussagen von Feigenbutz genauer vornimmt. „Erst wird mein Gegner am Samstag liegen! Dann schicke ich Sturm und Abraham in Rente und räume im Supermittelgewicht auf. Ich will alle Gürtel der vier großen Weltverbände holen.“ ließ der K.o.-Schläger aus Karlsruhe verlauten.
Worte, die den viermaligen Boxweltmeister im Mittelgewicht Felix Sturm nicht im geringsten imponieren. Zur BILD äußerte sich Sturm wie folgt: „Der hat doch bisher nur Schrott geboxt, keinen Mann aus den Top-Ranglisten. Er hat nur durch sein großes Maul auf sich aufmerksam gemacht und benutzt unsere Namen, um bekannt zu werden.“ Allerdings folgt auch noch das Duell Felix Sturm vs. Fedor Tschudinow. Sollte Sturm das Rückmatch gewinnen, dann muss er gegen "Prince Vince" in den Ring, sofern er sein Duell am morgigen Samstagabend für sich entscheidet.
Und auch Arthur Abraham mischt sich in diesem Verbalaustausch ein: „Feigenbutz ist ein Nichts. Er soll endlich vernünftige Gegner schlagen, bevor er das Maul aufreißt.“ Markige Worte des 35-jährigen WBO-Weltmeisters im Supermittelgewicht. Aber der gebürtige Armenier hat nicht ganz unrecht, denn „Prince Vince“ Feigenbutz hat bisher keinen Boxer aus den oberen Regionen der Top-Ranglisten geboxt.
Am Samstag tritt der 20-jährige Karlsruher zum ersten Mal bei Sat.1 als Hauptkämpfer in den Ring. Sein Gegner stammt aus Italien und heißt Giovanni De Carolis! Eben jener De Carolis hatte bereits im Oktober 2013 Bekanntschaft mit Arthur Abraham gemacht, allerdings verlor er den Kampf um den WBO Inter-Continental-Titel einstimmig nach Punkten.
Abraham sah bei dem Kampf nicht sonderlich gut aus, konnte aber den Sieg für sich verbuchen und stieg gut 5 Monate später gegen Robert Stieglitz in den Ring. Diesen Fight gewann Abraham und wurde somit erneut WBO-Weltmeister im Supermittelgewicht. Nun will Vincent Feigenbutz sowohl Abraham als auch Sturm vor die Fäuste bekommen.
Nach Kampf gegen De Carolis - Feigenbutz will Abraham & Sturm in Rente schicken
Dabei stört es ihn wenig, dass Weltmeister Abraham im gleichen Boxstall zu Hause ist. Gibt es etwa Zoff im eigenen Haus? Trainer Ulli Wegner hält große Stücke auf den 20-jährigen und prophezeit ihm eine goldene Zukunft. Arthur Abraham ist mit seinen 35 Jahren nicht mehr der Jüngste und muss sich nach jedem Kampf hinterfragen, ob es für einen weiteren Fight reicht. Wie dem auch sei, denn sollte Feigenbutz seinen Kampf am Samstag gegen Giovanni De Carolis für sich entscheiden, dann wird er den Sieger des Duells Felix Sturm vs. Fedor Tschudinow vor die Fäuste bekommen.
Der Russe überraschte beim ersten Aufeinandertreffen das Publikum in Frankfurt am Main, denn er besiegte Felix Sturm mit 2:1-Richterstimmen und wurde somit neuer WBA-Weltmeister im Supermittelgewicht. Für Felix Sturm dürfte dieser Kampf gelegen kommen, denn es ist der zweite Anlauf, um zum fünften Mal Weltmeister zu werden.
Sturm zum 5. Mal Weltmeister?
Dies gelang vor ihm kein anderer deutscher Boxer. Sollte Felix Sturm den 28-jährigen Russen im Rückkampf besiegen, dann steht mit Vincent Feigenbutz das aktuell größte deutsche Talent des Boxens gegenüber. Spätestens dann wird sich zeigen, ob Sturm seinen Worten Taten folgen lässt oder ob „Prince Vince“ Felix Sturm in Rente schicken wird und selbst Weltmeister wird.
So oder so geht es für Feigenbutz steil bergauf, denn auch gegen einen Fedor Tschudinow wird sich der Karlsruher sicherlich nicht verstecken. Ob Arthur Abraham sich auf einen Kampf gegen den Jungspund einlässt, wird sich mit der Zeit zeigen.
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By Auto1234 (Own work) [CC BY-SA 3.0], via Wikimedia Commons (Bild bearbeitet)