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Radsport: Martin verpasst Gesamtsieg bei Tour de Suisse - Costa jubelt

Tony Martin hat den sicher geglaubten Gesamtsieg bei der Tour de Suisse doch noch verpasst. Auf der Schlussetappe nach Saas-Fee wurde der Deutsche von Rui Costa abgefangen, der somit zum dritten Mal in Folge die Tour de Suisse gewinnen kann. Für Martin reichte es am Ende „nur“ zu einem undankbaren 4. Platz.

Die 9. und letzte Etappe der TdS hatte eine faustdicke Überraschung zu bieten. Auf den 156,5 Kilometern von Martigny nach Saas-Fee entriss Rui Costa Tony Martin das Gelbe Trikot. Der Portugiese behielt in einem spannenden Finish gegen Matthias Frank und Bauke Mollema die Oberhand und machte seinen Titel-Hattrick bei der Schweizer Rundfahrt perfekt.

Am Ende machte Costa 2:18 Minuten auf Martin gut und setzte sich nach insgesamt 33:08:35 Stunden an die Spitze der Gesamtwertung. Martin (+ 1:13) reichte es in der Endabrechnung nur noch für den 4. Platz, da sich noch Frank (+ 0:33) und Mollema (0:50) dazwischen schoben und ihn vom Podest verdrängten.

Martin führte seit dem Auftakt-Zeitfahren das Klassement an, doch das aus seinen Hauptkonkurrenten bestehende Trio um Rui Costa, Mollema und Frank schlossen sich auf der Schlussetappe zu einer Allianz zusammen und bliesen 48 Kilometer vor dem Ziel zur Attacke. In einer 16-Mann starken Fluchtgruppe machte das Trio Sekunde um Sekunde gut und der Vorsprung von Martin vom Team Omega-Quickstep schmolz kontinuierlich. Der Deutsche fuhr im Hauptfeld, aber es fehlten die Helfer, die für ihn das Tempo machten. So musste Martin alleine ohne Teamkollegen die kräftezehrende Führungsarbeit übernehmen.

Tony Martin gibt den Sieg aus den Händen

Der Cottbusser gab sich aber noch nicht geschlagen und konnte im Wissen, dass ihm sein bisher größter Triumph seiner Karriere langsam aber sicher durch die Finger glitt, auf dem relativ moderaten Schlussanstieg den Rückstand auf die Ausreißer noch einmal auf unter zwei Minuten verkürzen. So blieb das Radrennen lange Zeit spannend, doch vorne leisteten die Helfer ganze Arbeit und konnten das packende Fernduell zu ihren Gunsten entscheiden. Diese waren zu einem früheren Zeitpunkt der Etappe ausgerissen und hatten auf ihre Team-Kapitäne gewartet. Eine offenbar von langer Hand geplante Taktik der Teams Belkin und IAM.

Der 29-jährige Tony Martin wäre nach Hennes Junkermann (1959, 1962) und Jan Ullrich (2004) erst der dritte Deutsche gewesen, der die Tour de Suisse gewinnt. Aber nach acht Tagen in Gelb sollte es nicht sein und somit bleibt der Gesamtsieg bei Paris – Nizza aus dem Jahre 2011 sein bislang größter Rundfahrt-Erfolg.

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