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Survivor Series 2018 - Ergebnisse und Bericht zum PPV-Event der WWE

Bildquelle: Miguel Discart CC BY-SA 2.0 [CC BY-SA 2.0], via Flickr.com (Bild bearbeitet)

Mit Survivor Series 2018 stieg das zweitälteste PPV-Format der WWE im Los Angeles Staples Center. Das übergeordnete Thema war dabei die Rivalität zwischen den beiden Brands: Smackdown und RAW. Die diversen Champions beider Brands würden hier direkt gegeneinander antreten. Außerdem zwei traditionelle Fünf-gegen-Fünf Survivor Series Eliminierungs-Matches (einmal die Frauen, einmal die Männer).

Das Format insofern spannend, weil hier immer wider mal Paarungen geboten werden, die sonst aufgrund der selbst auferlegten Brand Extension der WWE immer mal wieder gerne auf sich warten lassen. Das Highlight hierbei sicherlich das Aufeinandertreffen zweier Fan-Lieblinge: Seth Rollins gegen Shinsuke Nakamura!

RAW geht in sogleich deutlich Führung

Los ging es mit dem Survivor Series Match der Damen. Das Smackdown Team der Frauen bestand aus Mandy Rose, Carmella, Sonya Deville, Asuka und Team Captain Naomi. Die RAW-Auswahl bestand aus Mickie James, Tamina, Nia Jax, Sasha Banks, Bayley und Team Captain Alexa Bliss. Alex Bliss allerdings nur Ringside. Naomi und Tamina starteten im Ring. Und sogleich ging es los mit einem wilden Brawl in der Mitte, der beide Teams umfasste. Naomi in der Folge schnell eliminiert, ebenso Tamina direkt im Anschluss durch Carmella, die dies zum Anlass für eine Tanzeinlage nahm. Es gab schon früh Spannungen in beiden Teams. RAWs Mickie James und kurz danach Smackdowns Carmella wurden eliminiert. Insbesondere Mandy Rose heftig von den Kommentatoren gehyped, nur damit diese dann gegen Sasha Banks abklopft.

Die ganze Zeit über massive Heat für Nia Jax, weil sie für den Ausfall von Fan Darling Becky Lynch verantwortlich war. Bayley und Sonya Deville wurden beide gleichzeitig eliminiert, weil ausgezählt. Dadurch stand Asuka alleine gegen Banks und Jax. Auch letztes Jahr war Asuka die letzte stehende Smackdown Wrestlerin. Nach einem wilden und sehenswerten Kampf mit Sasha Banks griff Nia Jax unverhofft ein. Mit einem Schubser vom Ecke beförderte Nia Jax ihre Teamkollegin Sasha Banks direkt in den Asuka Lock. Nur damit sie selber den Sieg gegen eine schwer angeschlagene Asuka besorgen konnte. Das Schöne dabei: endlich mal ein Heel, wo die Fans buhen! Dass man das noch erleben darf.

Seth Rollins siegt gegen Nakamura

Anschließend kam der Leckerbissen der Matchcard: Intercontinental Champ Seth Rollins gegen US Champion Shinsuke Nakamura. Und das Match hielt, was die Namen versprachen. Erfreulicherweise widerstand die WWE auch dem Impuls, das Match durch Dean Ambrose beeinflussen zu lassen, um dessen Fehde mit Rollins weiterzuspinnen. Es fing Verhalten an. Nakamura mit den Kopfspielen, für die er bekannt ist. Doch das etwas, was auch ein Seth Rollins kann, wenn es darauf ankommt. Das Match steigerte sich nach und nach. Es erinnerte im Aufbau stark an ein japanisches Strong Style Match, wo der Spannungsbogen erst langsam und dann immer schneller gespannt wird. Sehr erfreulich zu sehen. Denn beim akrobatisch zwar bewundernswerten aber psychologisch oft ziemlich sinnlosen Spot Wrestling, was sonst meist als “tolle Technik“ feilgeboten wird, geht leider oft die Kunst Flöten, die sich beim Wrestling zwischen den Moves abspielt. In diesem Sinne war das hier auch das beste Match.

Anschließend wurde ein recht kurzweiliges, aber auch belanglos gebooktes Tag Team Match eingeschoben. The Bar (Cesaro und Sheamus) mit Big Show als Begleitung gegen AOP, die Drake Maverick als Manager dabei hatten. Ein nettes Powerhouse Tag Match. Maverick griff einmal entscheiden ein, als er den Fuß eines seiner Schützlinge aufs Ringseil, nachdem dieser den Rouge Kick einstecken musste und im Begriff war, gepinnt zu werden. Als Maverick anschließend von Cesaro um den Ring gejagt wurde, fand dieser sich in den Pranken von Big Show wieder, woraufhin er sich vor Angst in die Hose pisste. Kein Scherz. Die allgemeine Erheiterung darüber nutzten AOP um eine Double Team power Bomb gegen Sheamus anzubringen. Und schon stand es 3-0 für RAW. Das war so einer der Momente, wo man als Wrestling Fan eher ungern gefragt wird, was man sich da eigentlich anguckt.

Ebenfalls schnell vorbei, aber dafür mit weit weniger Schamfaktor, war das Match zwischen Mustafa Ali und Buddy Murphy um die Cruiserweight Championship Match. Dieses Match war neutral mit Blick auf den Wettbewerb zwischen Smackdown und RAW, da die beiden involvierten Wrestler weder Vertreter des einen noch des anderen Brands waren. Ali, mit dem besseren Start für sich, konnte die ersten High Impact Moves, die in dieser Gewichtsklasse in Massen kommen, für sich verbuchen. Murphy der Heel in dem Match. Er bediente sich entsprechender Manöver, um wieder ins Match zu finden. So schubste er Ali vom Ringeck nach außen. Ali mit klasse Selling. Murphy sichtbar größer und stärker. Mustafa Ali wurde von einer Rückenverletzung geplagt, die in diesem Match immer wieder zum Faktor und zum logischen Ziel von Murphy wurde. Das Match war die meiste Zeit aber offen und ein absolutes Spotfest. Murphy immer wieder mit großer Schadenswirkung, indem er Ali mehr als einmal unsanft aus dem Ring beförderte. Draußen setzte es dann aber eine sehenswerte Spanish Fly vom Ansagertisch gegen Buddy Murphy! Das Match wurde schließlich entschieden, als Buddy Murphy ein Knie gegen Ali landete, als dieser vom Top Rope angerauscht kam. Danach setzte Murphy noch den Murphy's Law drauf und sicherte sich den Sieg. Nettes Highflyer Match, das von guten Spots und gutem Selling von Ali lebte.

RAWs Dominanz setzt sich fort

Anschließend stand das 5-on-5 Tage Survivor Series Match der Männer an. Team RAW bestand aus Bobby Lashley, Finn Balor, Dolph Ziggler, Drew McIntyre und Braun Strowman. Außerdem Baron Corbin als "Team Captain", was aber (wie schon im Fall von Alexa Bliss vorher) ohne Konsequenz war, da er ohnehin nur Ringside war und nicht selber aktiv am Match teilnahm. Das Team Smackdown bestand aus Jeff Hardy, Rey Mysterio, Samoa Joe, Shane McMahon und Team Captain The Miz. Gewichtsvorteil definitiv beim Team RAW. McIntyre und Strowman schon früh mit Uneinigkeit darüber, wer starten sollte. Samoa Joe wurde mehr oder minder sofort eliminiert, was zurecht Bullshit Chants vom Publikum erntete. Gerade ihn hier so schwach zu verkaufen, war ziemlich lächerlich. Möglicherweise war aber auch eine Verletzung im Spiel. Danach wurde Ziggler eingewechselt, der es mit Shane McMahon zu tun bekam. Ziggler natürlich wild darauf, seine unverhoffte Niederlage im Crown Jewel Finale zu rächen. McMahon musste auch von The Miz gerettet werden, als er fast von Ziggler eliminiert wurde. Nun das reguläre Finale vom Crown Jewel im Ring. Oder auch nicht. Denn Strowman wechselte sich selber ein, nur damit McIntyre es ihm gleich tat, womit der Streit zwischen den beiden vollkommen eskalierte. Daraus resultierend eine wilde Schlägerei im Ring. Smackdown, in dieser Phase dominanter, nutzten ihre Überlegenheit, um Strowman zu bearbeiten. Der Gipfel dabei war Shane McMahon, der vom Top Rope nach außen sprang, um Strowman mittels Flying Elbow durch den Ansager-Tisch zu zimmern.

Danach ging es mit The Miz und McIntyre im Ring weiter. Doch wieder Animositäten, diesmal mit seinem Teamkollegen wider Willen Finn Balor, der sich selber einwechseln musste. Balor brachte anschließend Team RAW wieder zurück in die Spur, hatte sich allerdings mit McIntyre einen Feind in der eigenen Ecke gemacht. Balor wurde dann von Rey Mysterio eliminiert, was McIntyre zum Anlass nahm, um Balor unsanft aus dem Ring zu entfernen. Mysterio anschließend gegen Lashley im Ring. Danach wechselte die Action zu Ziggler und Hardy. In dieser Phase einige Beinahe-Eliminierungen. Ziggler wurde schließlich nach einem Coast to Coast von McMahon eliminiert. McMahon, allerdings extrem angeschlagen, wurde anschließend von Lashley bearbeitet, und wechselte opportunistisch the Miz ein. Als McMahon wieder einen Coast to Coast gegen Lashley anbringen wollte, wurde er allerdings von Braun Strowman mittels Clothesline vom Apron in der Luft abgefangen. Strowman eliminierte anschließend Jeff Hardy und Rey Mysterio. Smackdown nur noch auf the Miz und Shane McMahon reduziert, wobei McMahon nur noch körperlich anwesend war. Auch the Miz wurde durch Strowman eliminiert, was nun bedeutete, dass Shane McMahon in den Ring kriechen musste. Gegen ihn noch Strowman, McIntyre und Lashley. McMahon offensichtlich chancenlos. Auch er wurde von Strowman eliminiert. Baron Corbin anschließend mit einer feigen Attacke gegen Strowman, da ihr Friedensabkommen mit dem Ende dieses Matches hinfällig war. 4-0 für RAW!

Flair verliert gegen Rousey …. und zwar die Fassung

Im Anschluss daran das Match der beiden stellvertretenden Damen. Charlotte Flair in Vertretung für Becky Lynch gegen RAW Women's Champion Ronda Rousey. Lynch war wegen einer Gehirnerschütterung und Fraktur im Gesicht nicht fähig, an diesem Abend anzutreten. Verantwortlich dafür übrigens Nia Jax, was auch die Heat erklärte, die ihr vorher entgegenschlug. Wobei es allerdings wert ist zu spekulieren, ob es sich bei dieser Verletzung nicht um einen Kayfabe Fake handelt. Denn eine Lynch Rousey Match könnte locker einen PPV headlinen. Möglicherweise dies der Weg der WWE, um hier kein unnötiges Pulver zu verschießen?

Das Match startete spannend. Charlotte Flair offenbar nicht so beeindruckt von Rousey, wie ihre meisten anderen Gegnerinnen. Flair hielt hier Move um Move mit. Keine war wirklich vom Start weg dominant. Charlotte Flair beanspruchte dann allerdings den Fahrersitz für sich und bearbeite Rousey mit Manövern zum und am Boden. Doch anschließend Rousey, immer wieder fähig mit der Armbar zu drohen. Aber Charlotte Flair auf der Matte alles Andere als hilflos. In Flair hatte Rousey eine seltene ebenbürtige Gegnerin gefunden. Es gab gar fast den Pinfall, als Charlotte Flair einen Spear landete! Anschließend ein Ric Flair Gedächtnis Spot, als Charlotte Flair den Figure Four anbrachte und Ronda Rousey diesen drehen konnte, sodass Flair lösen musste. In der Folge, beide nah am Sieg. Abermals gelang es Flair, die Armbar zu verhindern. Allerdings war ihr Arm angeschlagen und Flair fand einen Weg aus dem Match. Und zwar indem sie sich disqualifizieren ließ, womit es 5-0 für RAW stand. Rousey setzte ihr nach draußen nach, wo Flair sie jedoch mit einem Kendo Stick erwartete, woraus die Disqualifikation resultierte. Von diesem machte Flair dann noch ausgiebig Gebrauch. Als der Kendo Stick aufgebraucht war, wurde dieser kurzerhand durch den WWE patentierten "Steel Chair“ ersetzt, den Charlotte Flair (gegen den Widerstand mehrerer Offizieller) fantasievoll gegen Rousey einsetzte. Das Publikum dabei übrigens die ganze Zeit hinter Flair! Auch während des Matches immer wider Becky Lynch Chants. Ebenso als Rousey den Ring verließ. Leidet die Reputation von Rousey etwa schon am Brock Lesnar Syndrom? Sollte eigentlich niemanden wundern, wenn sie in den Matches selbst oft wie ein Heel etabliert wird. Apropos ...

Brock Lesnar trifft auf unerwarteten Widerstand

Zeit für den Main Event! Smackdowns WWE Champion Daniel Bryan gegen RAWs Universal Champion Brock Lesnar. Daniel Bryan konnte das Gold dabei erst am vorherigen Diensttag erobern, als er AJ Styles (der den Titel über ein Jahr gehalten hatte) kontrovers besiegen konnte. Der fade Beigeschmack dabei: Dieser sinnlose Heel-Turn war möglicherweise nur ein lahmarschiger Versuch, die Buhrufe gegen Lesnar einzudämmen, wenn er gegen Daniel Bryan gewinnen würde. Denn Hand aufs Herz, wer erwartete hier irgendwas Anderes? Und es wurde zunächst dem Anschein nach wieder ein Squash Match. Lesnar schmiss Bryan eine Weile durch den Ring. Zwischendrin "Same Old Shit" Chants vom Publikum. Doch beim zweiten F-5, erwischte Lesnar auch den Ringrichter und Bryan landete auf den Beinen, sodass dieser opportunistisch jenen Move aus dem Hut ziehen konnte, der ihm am Diensttag zuvor den Titel gebracht hatte: ein Tritt in die Weichteile und ein anschließendes Running Knee!

Danach Bryan mit einer Serie von Kicks und Stomps. Lesnar urplötzlich im Hintertreffen. Auch außerhalb des Rings Lesnar mit dem schlechteren Ende für sich. Wieder ein Running Knee! Auch ein Missile Drop Kick von Bryan fand sein Ziel. Tatsächlich wirkte es, als ob Bryan hier gewinnen könnte. Beim Versuch eines dritten F-5 gab Lesnars zuvor bearbeitetes Bein nach. Yes Lock von Daniel Bryan! Lesnar am Rande der Aufgabe. Doch als Bryan den Hold zu einem Arm Triangle adaptieren musste, nahm Lesnar ihn hoch und der dritte F-5 resultierte. 1, 2 und 3! Pinfall! Sieg für Lesnar und 6-0 für RAW. Bryan funktioniert als Heel übrigens ausgesprochen gut. Auch das, wenn auch aus der Not geboren, könnte noch eine spannende Entwicklung nehmen.

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