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Bahrain GP: Schwerer Feuer-Unfall von Grosjean überschattet Hamilton-Sieg

Bildquelle: Eustace Bagge CC BY-SA 4.0 [CC BY-SA 4.0], via Wikimedia Commons (Bild bearbeitet)

Lewis Hamilton hat seine Siegesserie in der Formel 1 weiter ausgebaut und auch den Großen Preis von Bahrain gewonnen. Doch der fünfte GP-Sieg in Folge des vorzeitigen Weltmeisters ist nur Nebensachen. Denn überschattet wurde das chaotischen Wüstenrennen von einem heftigen Feuer-Unfall von Romain Grosjean in der ersten Runde, dessen Haas lichterloh brannte. Indes verpasste Sebastian Vettel die Punkteränge.

Große Freude wollte bei Lewis Hamilton bei seinem 95. Karriere-Sieg nicht aufkommen. Der Brite setzte sich zwar souverän beim Großen Preis von Bahrain durch und verwies die beiden Red Bull-Piloten Max Verstappen und Alex Albon auf die Plätze zwei und drei, doch der Schock des heftigen Crashs‘ von Romain Grosjean steckte dem gesamten F1-Lager immer noch in den Knochen.

Romain Grosjean übersteht Horror-Unfall nach Start

Es passierte in der ersten Runde. Kurz nach dem Start in der dritten Runde. Romain Grosjean, der von Rang 19 gestartet war, setzte zu einem Überholmanöver gegen Daniil Kvyat im Alpha Tauri an und zog dabei hart nach rechts. Die Räder der beiden Boliden touchierten sich und Grosjean schoss mit über 200 km/h in die Leitplanke. Binnen Sekundenbruchteil brannte der Haas des Franzosen lichterloh, der zudem durch den heftigen Aufprall (es sollen 53 g gewirkt haben) in zwei Teile zerberste. Das Auto war ein einziges Wrack.

Nach 27 Sekunden konnte Grosjean sein brennendes Cockpit, das einer Gluthölle glich und sein Visier schmelzen ließ, wie durch ein Wunder fast allein verlassen. Er wurde nur leicht von einem Streckenposten gestützt. Romain Grosjean muss ein Schutzengel an Bord gehabt haben, dass er diesen Horror-Crash wie in die Formel 1 seit vielen Jahren nicht mehr gesehen hat, weitestgehend unbeschadet überstand. Abgesehen von leichten Verbrennungen an beiden Händen sowie den Füßen hatte er keine weiteren Blessuren. Der 34-Jährige verbrachte die Nacht in einem Krankenhaus und ließ die besorgte F1-Welt wissen, dass es ihm den Umständen entsprechend gut geht.

Die Bilder des schrecklichen Formel 1 Unfalls von Grosjean erwecken Erinnerung an den Feuerunfall von Niki Lauda 1976 auf dem Nürburgring.

Zweiter schwerer Unfall beim Re-Start: Lance Stroll mit Überschlag

Das Formel 1 Rennen wurde nach dem Grosjean Unfall sofort gestoppt. Nach 85 Minuten waren die Aufräum- und Reparaturarbeiten an der Unfallstelle beendet, sodass der Große Preis von Bahrain mit dem zweiten stehenden Start eröffnet wurde. Dabei konnte Pole-Setter Lewis Hamilton seinen Spitzenplatz verteidigen. Dahinter hielten auch Max Verstappen und Sergio Perez ihre Plätze.

Doch auch der zweite Formel 1 Start wurde von einem schweren Unfall heimgesucht. Lance Stroll überschlug sich in seinem Racing Point nach einer Berührung mit dem Russen Kvyat, der mit einer 10-Sekunden-Zeitstrafe belegt wurde, und blieb auf dem „Dach“ liegen. Unter Mithilfe eines Streckenposten konnte der Kanadier unverletzt aus seinem Auto kriechen. Der Haas-Ferrari musste geborgen werden, sodass das Feld die ersten fünf Runden hinter dem Safety Car herfuhr. Valtteri Bottas nutzte die Situation für einen Reifenwechsel.

Hamilton souverän in Front – Vettel zwischenzeitlich Letzter

Es sollte glücklicherweise der letzte schwere Zwischenfall des Bahrain GPs bleiben. Beim Re-Start hinter dem Safety Car behauptete Hamilton ohne Mühe seine Führung. An der Spitze taten sich schnell Abstände zwischen den Fahrern auf: Hamilton hielt Verstappen auf Distanz, der wiederum komfortabel vor Perez lag. Der Mexikaner konnte sich derweil Albon vom Leib halten.

 

 

Weniger reibungslos verlief das Rennen hingegen für die beiden Ferraris, die im hinteren Teil des Feldes herumdümpelten und offenbar Probleme mit dem Grip hatten. Besonders Sebastian Vettel haderte mit seinem Boliden und setzte die Crew über die „Unfahrbarkeit“ seines Ferrari in Kenntnis. Während Vettel zwischenzeitlich bis auf den letzten Platz durchgereicht wurde, wurde sein Teamkollege Charles Leclerc von den beiden Renaults, McLarens und Alpha Tauris überholt.

Action nur im Mittelfeld

Auch die zweite Rennhälfte verlief an der Spitze weitestgehend ereignislos. Immer noch lagen Hamilton, Verstappen, Perez und Albon in Front und fuhren ihr eigenes Rennen. Ohne sich dabei aber zu nahe zu kommen. Attacken blieben vorne Mangelware. Lediglich im vorderen Mittelfeld lieferten sich die F1-Piloten einige Zweikämpfe und duellierten sich um die verbleibenden Punkteränge. Neben den beiden McLaren von Lando Norris und Carlos Sainz, die Renaults von Daniel Ricciardo und Esteban Ocon mischten auch Valtteri Bottas, Charles Leclerc und Pierre Gasly im Alpha Tauri mit.

Als nur noch zwei Runden zu absolvieren waren, wurde der Racing Point des drittplatzierten Sergio Perez von einem Motorschaden heimgesucht und der Mexikaner musste das Rennen kurz vor Schluss aufgeben. Das Safety Car kam noch einmal auf die Strecke und blieb bis zum Ende des chaotischen Rennens draußen.

Albon staubt Podiumsplatz ab - Debakel für Vettel

Davon profitierte neben Alexander Albon, der den 3. Platz und somit sein zweites Karriere-Podium abstaubte, auch Charles Leclerc weiter hinten. Denn der Perez-Ausfall bescherte dem Ferrari-Piloten immer noch einen Punkt. Rang vier ging an Norris, dahinter überquerten Sainz, Gasly, Ricciardo, Bottas und Ocon vor Leclerc die Ziellinie. Sebastian Vettel, der beim Türkei GP vor zwei Wochen noch Dritter wurde, belegte am Ende einen enttäuschenden 13. Platz und erlebte abermals ein Debakel.

In der auf 17 Rennen beschränkten Formel 1 Saison 2020 stehen noch zwei Rennen aus. Am kommenden Sonntag gastiert der Formel 1 Zirkus erneut im Bahrain, wo an gleicher Stelle der Große Preis von Sakhir über die Bühne geht.

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