Dominic Thiem gewinnt Finale von Wien - Roger Federer siegreich im Finale von Basel
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Auf der Zielgeraden des Tennisjahres gaben sich beim ATP 500 in Basel und jenem in Wien die Favoriten in ihren Finals keine Blöße und sorgten für die erwarteten und erhofften Heimsiege: Roger Federer (Schweiz) gewann gegen den Australien Alex de Minaur souverän 6:2 und 6:2, während Dominic Thiem beim 3:6, 6:4 und 6:3 gegen den Argentinier Diego Schwartzman alle Hände voll zu tun hatte. Eine kleine Überraschung gab es hingegen beim Finale der Elite Trophy bei den Damen im chinesischen Zhuhai: Dort unterlag die Niederländerin Kiki Bertens der Weißrussin Aryna Sabalenka 4:6, 2:6 und verpasste damit ihren dritten Turniersieg 2019.
Für die anderen Tennisprofis standen und stehen derweil noch etwas größere Turniere auf dem Plan. Das finale ATP Masters 1000 des Jahres steht für die Herren in Paris an. Dort wird sich klären, wer die letzten beiden offenen Plätze für die ATP Finals in London ergattern kann. Die WTA Finals bei den Damen in Shenzhen haben unterdessen am Sonntag bereits begonnen. Kaum große Überraschungen, dass in dem äußerst leistungsdichten Achterfeld drei der ersten vier Matches jeweils über drei Sätze gegangen sind. So konnte etwa die Australierin Ashleigh Barty, Erste der Weltrangliste der Damen, trotz des verlorenen Auftaktsatzes gegen die Schweizerin Belinda Bencic den Court als Siegerin verlassen.
Federers Tränen verraten: Auch Titel Nummer 10 in Basel ist keine Routine
Wer sieht, wie Roger Federer auch mit 38 Jahren die Bälle auf den Tenniscourts der Welt schlägt, wie elegant er sich bewegt, wie er bei schwierigsten Spielständen sein bestes Tennis präsentiert, der schaut einem wahren Virtuosen seiner Sportart zu. Einen, wie es wohl keinen anderen vor ihm gab, wie es bisher keinen Zweiten nach ihm gibt. Nach seinem 6:2 und 6:2 gegen den jungen Alex de Minaur hat sein Heimpublikum in Basel aber auch den außergewöhnlichen Menschen Federer wahrgenommen. Selbst der zehnte Sieg bei diesem Turnier lässt ihn nicht kalt, Tränen der Rührung konnte und wollte er bei der Siegerehrung nicht zurückhalten. Es käme dann eben alles zusammen in so einem Moment: die „schöne Herausforderung“ mit den vier Kindern, die Musik bei der Zeremonie, die Ballkinder auf dem Platz, das Besondere des zehnten Erfolges in Basel sowie der Zuspruch des Fans.
Für Federer war es insgesamt nunmehr der 103. Turniersieg auf der ATP-Tour. Der Amerikaner Jimmy Connors hatte einst in seiner 25-jährigen Karriere auf der Tour 109 Titel errungen und steht als Einziger vor dem Schweizer in dieser Rekordstatistik. Wenn Federer indes so weiterspielt wie in Basel, wo er beim 6:4 und 6:4 im Halbfinale gegen den jungen Griechen Stefanos Tsitsipas die beiden engsten Sätze seiner gesamten Tenniswoche gewonnen hatte, dann dürfen sich seine Anhänger und Tennisfreunde auf der ganzen Welt neben Sport auf Weltklasse-Niveau auf weitere emotionale Momente freuen.
Thiem baut Österreich-Rekord auf 9:0 aus
Dominic Thiem seinerseits hat ebenfalls für Begeisterung auf den Rängen des Heimpublikums gesorgt – in Wien: Im Endspiel des ATP 500 besiegte der den Argentinier Diego Schwartzman trotz verlorenem ersten Durchgang, wobei ihm das Match wendende Break im zweiten Satz beim 4:4 gelang gegen einen auf sehr hohem Niveau hinter der Grundlinie Kontertennis spielenden Schwartzman gelang. Für den Fünften der Weltrangliste der Herren ist es der zweite Erfolg in seinem Heimatland nach dem Sieg auf Sand in Kitzbühel. Seine Matchbilanz in der Heimat hat er 2019 auf 9:0 ausgebaut.
Für Thiem geht es jetzt zum Masters 1000 nach Paris-Bercy, das in dieser Woche im Gange ist. Sein Augenmerk liegt allerdings schon jetzt beim eigentlichen Masters, dem ATP-Finale in London Mitte November. Dafür ist er neben einem weiteren Quintett seit geraumer Zeit qualifiziert. Zu diesem gehört auch Federer, der nach seinem Erfolg in Basel dafür das Turnier in Paris ausfallen wird, lassen. Andere Spieler können sich das hingegen nicht leisten.
Zverev wird von einer ganzen Latte an Spielern gejagt
Mit von der Partie in Paris ist Alexander Zverev (Hamburg), der schon ein paar Runden überstehen sollte, um sich aus eigener Kraft für die sogenannte WM in London zu qualifizieren. Sein Gegner in der Runde der letzten 32 ist Fernando Verdasco (Spanien). Zverev, der sich im ATP Race 2019 auf Rang sieben befindet und der mindestens Achter nach Paris sein muss, um es nach London zu schaffen, wird von einer ganzen Latte von Spielern gejagt: Vor allem Matteo Berrettini (Italien), Roberto Bautista Agut (Spanien), Gael Monfils (Frankreich), David Coffin (Belgien) und Fabio Fognini (Italien) wollen noch den Sprung in die englische Hauptstadt schaffen.
Das Wettkampfjahr beendet ist hingegen für die meisten der Tennisdamen auf der WTA-Tour. Die Weißrussin Aryna Sabalenka hat quasi die B-WM im chinesischen Zhuhai durch einen Finalsieg gegen die Favoritin Kiki Bertens (Niederlande) gewonnen: die sogenannte Elite Trophy. Die besten acht Spielerinnen des Jahres stehen derweil seit Sonntag in zwei Vierergruppen in Shenzhen, um in einem äußerst spannenden Turnier die Beste zu küren. Lediglich Elina Switolina (Ukraine) konnte mit ihrem 7:6 und 6:4 gegen die Tschechin Karolina Pliskova für einen Zweisatzsieg zum Auftakt sorgen. Alle anderen Partien gingen über drei Durchgänge. Bei dieser Leistungsdichte an der Spitze des Damentennis ist von weiteren sehr engen Entscheidungen auszugehen und die finale Trophäengewinnerin lediglich zu orakeln.