Boxen: Robert Stieglitz feiert kuriosen Sieg über Sergey Khomitsky
Robert Stieglitz hat das Boxduell in Dessau gegen Sergey Khomitsky unter kuriosen Umständen für sich entschieden. Eine tragende Rolle spielte dabei der Handschuh seines Kontrahenten. Für Stieglitz hat somit das WM-Projekt erfolgreich begonnen, der nun Weltmeister Artur Abraham im Blick hat.
Vor fünf Monaten musste Robert Stieglitz nach der schmerzhaften Niederlage gegen Arthur Abraham seinen WBO-Titel abgeben – nun meldete sich der 33-Jährige zurück. Gegen Sergey Khomitsky gewann der Super-Mittelgewichtler in der Dessauer Anhalt-Arena nach technischem K.o. und erhielt den vakanten Intercontinental-Gürtel der WBO. Für Stieglitz war es im 51.Profikampf der 47. Sieg – und garantiert einer der kuriosesten.
Nachdem sich beide Boxer ein sehr enges Duell lieferte, beendete der Ringrichter in der 10. Runde den Kampf. Khomitsky konnte nicht mehr weiterboxen, nachdem er Probleme mit dem Tape-Verband seiner Handschuhe hatte. „Ich glaube, ich lag nach Punkten vorn. Es war aber keine Frage, wer gewonnen hätte. Ich war der bessere Boxer“, sagte ein zufriedener Stieglitz nach dem Fight gegen den 39-jährigen Weißrussen.
Dabei war es jedoch „The Ghost“, so der Kampfname von Sergey Khomitsky, der im Ring den besseren Start erwischte und Stieglitz vor arge Probleme stellte. Bereits in der 1. Runde ging der in Russland geborene Stieglitz nach einem Ausrutscher zu Boden, konnte sich aber umgehend wieder aufrappeln. Ein Sinnbild für den verhaltenen und zurückhaltenden Auftakt, den der Favorit bot. Doch mit der Zeit übernahm Stieglitz mehr und mehr die Kontrolle im Ring und wurde in seinen Aktionen immer mutiger. Auch von einem Cut über seinem rechten Augen ließ sich der Wahl-Magdeburger nicht aufhalten.
Khomitsky selbst nahm auch ein sichtbares Andenken aus dem Kampf auf Augenhöhe mit nach Hause. Schließlich zog sich „The Ghost“ nach einem unglücklichen Zusammenprall eine blutende Risswunde auf dem Kopf zu und musste kurz behandelt werden. Letztendlich wurden Khomitsky aber seine Handschuhe zum Verhängnis.
Stieglitz träumt vom Kampf gegen Arthur Abraham
Bereits in der 9. Runde haderte der Europameister mit seinen Handschuhen und konnte trotz Aufforderung des Unparteiischen nicht rechtzeitig aus seiner Ecke zurückkommen. Kurz darauf brach der Ringrichter den Kampf ab und Robert Stieglitz gewann durch technische K.o. „Offenbar hatte die Ecke kein richtiges Tape dabei. Ein Cutman fehlte auch. Die Entscheidung ist völlig korrekt“, erklärte Beate Pöske, technische Delegierte vom Bund Deutscher Berufsboxer, nach dem Kampf.
Für Robert Stieglitz sind durch den Erfolg die Chancen auf einen Rückkampf gegen Arthur Abraham gestiegen, von dem er sich seinen Titel zurückholen will. Damit er den Titelträger herausfordern kann, muss Stieglitz vom 3. Platz der WBO-Rangliste noch auf den Spitzenplatz klettern.