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Rey Vargas weiterhin WBC-Weltmeister nach Sieg über Tomoki Kameda

Bildquelle: Kristin Wall CC BY-SA 2.0 [CC BY-SA 2.0], via Flickr.com (Bild bearbeitet)

Aus Carson, Kalifornien gab es im Dignity Health Sports Park Boxen heute Nacht. Das Ganze unter freiem Himmel. Als Headliner diente die fünfte Titelverteidigung von Rey Vargas gegen Japans Tomoki Kameda. Es ging um die WBC-Weltmeisterschaft im Superbantamgewicht! Jene Gewichtsklasse, in der sich auch der Co-Main Event abspielte, wo Diego De La Hoya und Ronny Rios aufeinandertrafen.

Der Herausforderer im Hauptkampf, Tomoki Kameda, ein Mann aus einer echten Boxfamilie. Sowohl er als auch zwei seiner Brüder waren bereits Boxweltmeister! Tomoki Kameda heute Nacht mit der Gelegenheit, einen zweiten Titel in einer zweiten Gewichtsklasse zu gewinnen.

 

Etwas, was seinen beiden Brüdern bereits gelungen war! Dazu musste er jedoch Rey Vargas bezwingen, was soweit noch niemandem gelungen war. Der Weltmeister bis dahin ungeschlagen!

Roger Gutierrez mit überraschendem KO Sieg

Los ging es im Boxen Superfedergewicht: Mexikos Rocky Hernandez (28-0) gegen Venezuelas Roger Gutierrez (21-3-1). Beides junge Kämpfer mit Knockout Power. Gutierrez etwas größer und mit dem Reichweitenvorteil. Der Kampf war auf zehn Runden angesetzt. Doch schnell wurde deutlich, dass es so lange nicht gehen würden. Hernandez nahm die Mitte und rückte Gutierrez unentwegt auf die Pelle. Der suchte sein Heil jedoch nicht in der Beinarbeit, sondern hielt wacker dagegen. Hernandez zunächst mit mehr klaren Treffern, doch Gutierrez braucht ebenfalls nicht lange, um sein Ziel mit Haken und Geraden zu finden. Beide trafen einander deutlich und zeigten null Respekt!

Doch dann war es überraschend Gutierrez, der in diesem von Anfang an wilden Kampf nach drei Rechten einen linken Aufwärtshaken landete. Danach war bei Hernandez der Wille stark, aber das Fleisch schwach. Er ging zu Boden! Bei den Versuchen aufzustehen, taumelte er nur noch durch den Ring und kam nicht mehr hoch. Das TKO in Runde eins die folgerichtige Konsequenz. Gutierrez mit einem kleinen Upset! Er hatte seine drei vorherigen Kämpfe alle verloren und entthronte hier den bis dahin ungeschlagenen Rocky Hernandez. Gutierrez überglücklich!

Joet Gonzalez klar überlegen

Der nächste Kampf führte eine Gewichtsklasse tiefer ins Boxen Federgewicht. Dort traf Joet Gonzalez (22-0) auf Manuel Avila (23-1-1). Beide in ihren Mittzwanzigern und somit wohl nahe ihrem Zenit, der in den leichten Gewichtsklassen etwas früher kommt und geht. In dem Kampf ging es um zwei vakante Aufbautitel, bei denen bekanntermaßen selbst der Box Aficionado kaum noch durchblickt. Dennoch sind solche Titel natürlich ein Anreiz für die Boxer, um sich so für Höheres zu empfehlen.

Wem würde das hier und heute gelingen? Auch dieser Kampf auf zehn Runden angesetzt. Gleichwohl beide Kämpfer aus Kalifornien kamen, waren die Sympathien eher beim bekannteren Joet Gonzalez. Dieser nahm sogleich die Mitte und konnte die Distanz in seinem Sinne kontrollieren. Avila zwar mit mehr Volumen, allerdings ging vieles auf die Deckung von Gonzalez. Gonzalez hingegen zeigte eine gute Führhand und traf häufiger. Insbesondere am Ende von Schlagabtauschen war es Gonzalez, der die klaren Treffer landete. Die erste Runde ging somit an ihn. Runde zwei bot im Wesentlichen dasselbe Bild. Avila aktiver, doch Gonzalez erfolgreicher mit seinen Jabs und Geraden.

Avila hatte Gonzalez wenig entgegenzusetzen

In Runde drei trat Avila aufs Gaspedal und schmiss noch mal deutlich mehr Volumen. Gonzalez wachte aber Mitte der Runde auf und zeigte sich nun ebenfalls aggressiver, was er abermals in Treffer ummünzen konnte. Dennoch dies die bislang engste Runde, da Avila in der ersten Hälfte deutlich mehr arbeitete. In Runde vier entglitt der Kampf Avila aber zunehmend. Gonzalez mit seiner besten Runde! Er traf hier fast schon nach Belieben. Avila nur noch im Rückwärtsgang.

Er nahm viel zu viele Treffer hin. Sein rechtes Auge war sichtbar zugeschwollen. In der Fünften war Avila nur noch am Überleben. Gonzalez alternierte zwischen Körpertreffern und Treffern zum Kopf. Avila musste am Ende der Runde aufs Knie. Das Ende lag in der Luft! In Runde sechs kam es dann auch. Avila nur noch mit gelegentlichen Alibi-Kombinationen. Ansonsten war er fast nur noch mit dem Rücken zu den Seilen, wo Gonzalez ihn immer wieder traf. Der Ringrichter hatte genug gesehen, als Avila keinen Weg mehr von den Seilen fand.

 

 

Ronny Rios mit dem Upset!

Es folgte der Co-Main Event! Im Boxen Superbantamgewicht traf Diego De La Hoya (21-0) auf Ronny Rios (30-3). Diego de La Hoya der Cousin von Boxlegende und Promoter Oscar De La Hoya. Der Kampf war auf zwölf Runden angesetzt und startete extrem verhalten. Beide bekämpften einander nur aus der Ferne. Entsprechend wenig Action gab es. De La Hoya bei den sporadischen Schlagabtauschen jedoch erfolgreicher. Runde zwei wurde dann deutlich lebhafter, als beide sich in der Mitte trafen und einander bearbeiteten.

Beide dabei phasenweise Stirn an Stirn und mit guten Treffern. Die zweite Runde dadurch eng. De La Hoya an der Nase gezeichnet. Runde drei ebenfalls eng. Beide nun deutlich beschäftigter als noch in Runde eins. De La Hoya wieder etwas erfolgreicher. Doch Rios keineswegs untätig. Rios schien überdies etwas resilienter, da er die Treffer nahezu ungerührt wegsteckte. Er versuchte indes die Nase und den Körper von De La Hoya zu bearbeiten, um dessen Gastank zu testen.

Diego De La Hoya verliert nach Aufgabe

Runde vier wieder eng. De La Hoya jedoch mit dem Volumen für sich. Er war auf Distanz nach wie vor erfolgreicher. Doch sobald es in den Nahbereich ging, gaben sich die beiden Herren nicht mehr viel, wobei Rios jedoch die etwas bessere Körpersprache zeigte. Er steckte die Treffer weiterhin ungerührt weg, wohingegen seine Treffer bei De La Hoya immer wieder Respekt abnötigten. In Runde fünf konnte Rios dann zum ersten Mal richtig glänzen. Als er zum Ende der Runde hin die wohl bislang deutlichsten Kopftreffer landete.

Er hatte nun die volle Aufmerksamkeit von De La Hoya! In Runde sechs schaffte die überlegene Power von Rios Tatsachen! De La Hoya ging zwar weiterhin tapfer Schlag um Schlag mit und verbuchte mehr Volumen. Doch war im Nahbereich das Kräfteverhältnis klar bei Rios, der einfach sichtbar mehr Schaden anrichtete. Nach einem linken Aufwärtshaken ging De La Hoya in die Knie und signalisierte verbal seine Aufgabe! Eine gute Entscheidung, denn De La Hoya wurde zuletzt immer klarer getroffen. Ronny Rios setzte sich somit als 25:1 Außenseiter durch und belohnte seine Geduld und sein Durchhaltevermögen! Hier dürften ein paar Wettkönige gekrönt worden sein.

 

 

Vargas überzeugt abermals als Ring-General

Zeit für den Hauptkampf des Abends: Mexikos Rey Vargas (33-0) gegen Japans Tomoki Kameda (36-2). Es ging um die WBC-Krone im Superbantamgewicht! Beide Kämpfer waren 28 Jahre alt. Vargas mit einem klaren Reichweitenvorteil. Runde eins war schwer zu werten. Beide testeten einander, wobei Vargas von außen seinen Reichweitenvorteil geltend machen konnte. Der verhaltene Kampf favorisierte ihn eingedenk seiner Reichweite. Auch Runde zwei spielte sich weitgehend in der von Vargas favorisierten Distanz ab. Der Japaner konnte ihn nicht wirkungsvoll an den Seilen stellen, da er nicht die offensive Beinarbeit zeigte, um hier den Ring klein zu machen und Vargas einzuschnüren.

Vargas dadurch taktisch im Vorteil und mit der Mehrzahl der Treffer. Kameda zwar nicht ganz ohne Erfolge, aber viel zu sporadisch. In den Runden drei und vier bot sich taktisch dasselbe Bild. Vargas auch immer wieder mit guten Körpertreffern von weit außen. Allerdings war die Kondition von Kameda sehr gut, der körperlich immer noch einen souveränen Eindruck machte und in Runde vier so langsam sein Timing fand. Er konnte einige Konter gegen Vargas landen. Wenn auch nicht genug um die Runde zu nehmen.

Kameda mit wilder Phase - Vargas siegt nach Punkten

In den Runden fünf bis sieben war es wieder Vargas, der klar den Takt angab. Sein starker Jab und seine klasse Beinarbeit gestatteten es ihm, den Kampf lang zu halten. Nur selten ließ er sich in die Ecke drängen. Und selbst wenn, so löste er sich meist rasch mittels Umklammerung und Drehung. Kameda landete nur vereinzelt, weil er fast immer nur Einzelschläge und keine Kombinationen abfeuerte, wodurch er sehr berechenbar war. Ab Runde acht ging Kameda wild nach vorne.

Doch Vargas verstand es gut, ihn einzuschnüren oder mittels Beinarbeit abzuwimmeln. Die Führhand beim Japaner weitgehend abwesend. Erst zum Ende von Runde zehn konnte Kameda wieder etwas Gefahr ausstrahlen. Doch gewinnen konnte er hier nur noch via KO. Runde elf dann tatsächlich die beste Runde von Kameda bis dahin, der konditionell immer noch präsent war. Kameda in Runde zwölf mit einem verzweifelten Manöver, als er Vargas hielt und schlug, was ihm einen Punkt Abzug einbrockte. Vargas war dabei jedoch fast zu Boden gegangen! Allerdings behielt er anschließend die Übersicht und überstand auch diesen letzten Ansturm. Es wurde letztlich die zu erwartende, gerechtfertigte und klare Punktentscheidung zugunsten des WBC-Champions.

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