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Raymundo Beltran vs. Jose Pedraza - Beltran mit Niederlage & Verlust seines WBO-Titels

Bildquelle: By Cocoruff CC BY-SA 3.0 [CC BY-SA 3.0], via Wikimedia Commons (Bild bearbeitet)

Eine Ausgabe von “Top Rank on ESPN“ brachte dem geneigten Zuschauer am frühen Montagmorgen gleich zwei Titelkämpfe im Boxen sowie eine erfreulich kurzweilige Undercard. Ausgetragen wurde das Spektakel in der Gila River Arena in Glendale, Arizona.

Im ersten Kampf des Abends (oder auf Deutsch gesagt: mitten in der Nacht) konnte sich Sagadat Rakhmankulov (3-0) seinen dritten Sieg als Profi sichern. Der dekorierte Amateur bekam es mit Christian Aguirre (7-3) zu tun. Der aufstrebende Kasache erlitt früh im Kampf einen Cut, als sich sein Gegner angriffslustig zeigte und über die ersten zwei runden aggressiv nach vorne marschierte. Doch Technik, Disziplin und die bessere Ausdauer gestatteten es Rakhmankulov, diesen Ansturm zu überstehen und einen souveränen Punktsieg nach sechs Runden einzufahren.

 

Im nächsten Kampf war Olympia-Boxerin Mikaela Mayer (7-0) gegen die frühere Titelherausforderin Edina Kiss (14-8) zu sehen. Auch Mikaela Mayer gelang es, sich ihre weiße Weste zu bewahren. Nach nur drei Runden ging sie siegreich hervor. Bereits in der ersten Runde gelang Mayer ein Niederschlag. Kiss war fortan nur noch damit beschäftigt, bis zum Ende der Runde durchzuhalten. Auch in der zweiten Runde war Kiss, die fast rückwärts vor ihrer Gegnerin zu flüchten schien, ohne Chance und musste wiederum Schläge kassieren, wann immer sie an den Seilen gestellt wurde. Die dritte Runde war nicht dazu angetan, diesen Eindruck zu zerstreuen, sodass der Kampf zischen Runde drei und vier aufgrund der unübersehbaren Unterlegenheit von Edina Kiss gestoppt wurde.

Im nächsten Kampf kehrte Trevor McCumby triumphal (24-0) in den Boxring zurück. Zuletzt hatte er im November 2016 gegen Donovan George gekämpft, wurde aber nach dem Kampf durch einen positiven Test des Dopings überführt, bekam den Sieg aberkannt und wurde gesperrt. Nun, nach 21 Monaten, kehrte er zurück und besiegte Jessie Nicklow (27-10-3) via TKO.

Dabei musste McCumby zunächst ein wenig Ringrost abschütteln. Doch als er eine schöne Kombination gegen Anfang der dritten Runde landete, war Nicklow bereits auf Rollschuhen und nicht mehr in der Lage, sich angemessen zu verteidigen, woraufhin der Ringrichter den Kampf abbrach.

Isaac Dogboe bestätigt die in ihn gesetzten Hoffnungen

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WBO Super Bantamgewicht Champion Isaac Dogboe verteidigt seinen vor drei Monaten gewonnen Titel erstmalig. Für den nur 23 Jahre jungen Boxer aus Ghana (20-0) ging es gegen den 37 Jahre alten Veteranen Hidenori Otake (31-3-3). In der Ecke des jungen Champions war natürlich auch wieder dessen Vater, Paul Dogboe – seines Zeichens ein ehemaliger Amateurboxer und nun Coach seines Sohnes und dessen engster Berater. Isaac Dogboe ging in diesen Kampf als erster ghanaischer Boxweltmeister seit Langem. Viele sehen in dem jungen Talent einen möglichen Nachfolger im Geiste von Azumah Nelson, dem erfolgreichsten ghanaischen Boxer bislang und in den Augen vieler der beste Boxer, den Afrika je hervorgebracht hat.

Hidenori Otake waren indes lediglich Außenseiterchancen einzuräumen. Der große Altersunterschied war nur ein Grund dafür. Zwar hatte der Japaner neun Siege in Folge vorzuweisen, doch viele davon gegen offensichtliche Aufbaugegner. Es war überdies erst sein zweiter Kampf außerhalb der japanischen Heimat. Den Ersten hatte er in England gegen Scott Quigg um den WBA World Super Bantamweight Titel verloren. Jedoch wurde Otake immerhin noch nie ausgeknockt.

Das sollte sich jedoch rasch ändern. Denn Isaac Dogboe machte kurzen Prozess und bezwang Otake via TKO in der ersten Runde! Der Kampf ging rasch von 0 auf 100, da beide Kämpfer sich willens zeigten, schon früh eine Entscheidung zu erzwingen und mit offen Visier in Schlagabtausche gingen. Hierbei zeigte Isaac Dogboe jedoch die besseren Hände und landete eine gewaltige linke Klebe, die den beherzten doch klar unterlegenen Otake zu Boden schickte. Dieser raffte sich wieder auf, nur um danach mit einer Rechten abermals niedergeschlagen zu werden. Danach war klar, dass ihn nur noch der Wille auf den Beinen hielt und der Kampf wurde zu Recht durch den Ringrichter abgebrochen.Eine eindrucksvolle Titelverteidigung für den jungen, hoffnungsvollen Afrikaner, der erstmalig vor so großem internationalen Publikum auftrat und einen bleibenden Eindruck hinterlassen haben dürfte.

Raymundo Beltran verliert Titel gegen Pedraza

Der Mexikaner Raymundo Beltran (34-8-1) trat anschließend im Hauptkampf gegen den Puerto Ricaner Jose Pedraza (25-1) in seiner ersten Verteidigung des WBO Leichtgewicht Titels an. Pedraza, seines Zeichens ein ehemaliger Super Federgewichts Meister, war definitiv ein ungleich schwierigerer Herausforderer, als es Otake für Dogboe im Kampf zuvor war.

Zu Beginn war es ein taktisch anspruchsvolles Abtasten, wobei jedoch Pedraza mehr punktete und schon früh den Körper von Beltran mit Jabs traktierte. Beltran reagierte jedoch ab der Zweiten und zeigte sich aggressiver. Doch Pedraza schaffte es weiterhin, seinen Jab oft ins Ziel zu bringen und entging den harten Schlägen Beltrans größtenteils mit Meidbewegungen von Kopf und Oberkörper. Auch in der Dritten änderte sich an dieser Konstellation nichts Wesentliches. Pedraza brachte den Champ insbesondere immer dann in Bedrängnis, wenn er in die Linksauslage wechselte und seinen Jab wieder und wieder anbringen konnte. Vor allem da er solcherart einen Cut über dem linken Auge Beltrans bearbeiten konnte. Eine bis dahin lupenreine technische Vorstellung des Herausforderers!

Beltran und Pedraza zeigen Fight auf hohem Niveau

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In der Vierten änderte Beltran seine Herangehensweise und versuchte den acht Jahre jüngeren Herausforderer in In-Fights und Clinchsituationen zu verwickeln, um ihm seinen Jab zu nehmen. Dies gelang zunächst recht gut. In der Fünften wurde dann ein ausgeglichener Kampf daraus, der sich wieder in der mittleren Distanz abspielte. Allerdings war Beltran in dieser Phase nach wie vor der angriffslustigere Kämpfer.

Ab der Sechsten schien Pedraza zu ahnen, dass ihm der Kampf zu entgleiten drohte. Er reagierte genau richtig und setze Beltran nun eigene Vorwärtsbewegungen entgegen. In der Siebten konnte Beltran einige kraftvolle Wirkungstreffer landen, allerdings konnte Jose Pedraza auch wieder mehrere Erfolge mit seinem präzisen Jab verbuchen. Ab der achten Runde marschierte Beltran zwar immer noch wacker voran und verlangte Pedraza maximale Aufmerksamkeit ab. Doch war er zu diesem Zeitpunkt bereits visuell wesentlich lädierter als der Herausforderer.

Pedraza reißt das Gold von Beltran an sich und wird wohl auf Lomachenko treffen

In der Neunten und Zehnten gelang es Beltran dann nicht mehr, Pedraza dauerhaft zu stellen, sodass dieser den Kampf in der von ihm bevorzugten Distanz halten konnte. Immer wieder mit Jabs und nun auch vermehrt mit Haken erfolgreich, kämpfte Pedraza weiterhin seinen Kampf. Zu diesem Zeitpunkt gab es wenig Zweifel daran, dass der Herausforderer aus Puerto Rico in Front lag. In der Elften gelang Pedraza dann schließlich ein Niederschlag, als er Beltran in der Vorwärtsbewegung mit einem linken Aufwärtshaken traf.

In der zwölften und letzten Runde zeigte sich Beltran zwar immer noch willens, nach vorne zu marschieren. Doch agierte er jetzt sichtbar aus der getriebenen Position des Unterlegenen. Pedraza entging seinen Bemühungen und landete immer wieder mit Geraden und Jabs. Und wie um seinen Sieg und den Gewinn des Titels zu unterstreichen, war es Pedraza, der zum Schluss nach vorne marschierte und Beltran zum Ende der Runde in der Ecke bearbeitete. Ein klarer Sieg nach Punkten und somit der Titelwechsel waren perfekt! Pedraza mit einer mustergültigen Vorstellung! Er wird im Dezember voraussichtlich auf Vasiliy Lomachenko treffen. Ein Kampf, den kein Boxfan verpassen will!

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