Mathias Bunkus mit Eklat - Rassismusvorwürfe beim Spiel Schalke 04 vs. Hertha BSC
Bildquelle: --Steindy (talk) 15:51, 29 August 2019 (UTC) CC BY-SA 4.0 [CC BY-SA 4.0], via Wikimedia Commons (Bild bearbeitet)
Wer gedacht hatte, dass die Partie FC Schalke 04 gegen Hertha BSC abermals Magerkost bietet, der sollte sich getäuscht haben. Bereits am Freitag duellierten sich beide Teams auf dem Rasen des Berliner Olympiastadions und was die Fans zu sehen bekamen, war an Langeweile kaum zu unterbieten.
Ein torloses Remis war das Ergebnis der harten Arbeit beim Spiel in der Bundesliga. Nur vier Tage später, also am gestrigen Dienstagabend, fand die Partie erneut im DFB-Pokal statt. Dieses Mal jedoch in der VELTINS-Arena auf Schalke.
Hertha BSC führt - Schalke 04 schlägt zurück
Was die Fans am Freitag nicht zu sehen bekamen, konnten sie dafür gestern im DFB-Pokal bestaunen! Satte fünf Tore gab es zu bejubeln, wobei die Knappen einen 0:2-Rückstand aufholten und am Ende doch noch mit 3:2 gewannen. Hertha BSC führte bereits und war drauf und dran, den Revierklub aus dem Pokalwettbewerb zu kicken.
Dabei feierte Neuzugang Krzysztof Piatek mit dem seinem Treffer zum zwischenzeitlichen 2:0 in der 39. Spielminute seinen ersten Treffer im Dress der Berliner. Bis zur 76. Minute sollte die Führung anhalten, denn dann begann die Schalke-Show im eigenen Stadion. Daniel Caligiuri zum 1:2 und nur sechs Zeigerumdrehungen später war es der überragende Amine Harit, der zum Ausgleich für den FC Schalke 04 traf.
Witz-Rot für David Wagner - Torunarigha fliegt ebenfalls vom Platz
Es ging also in die Verlängerung und damit nahm das „Unheil“ aus Sicht des Berliner Sportjournalisten Mathias Bunkus seinen Lauf. Die Partie wurde hitziger als Omar Mascarell den Berliner Jordan Torunarigha im Zweikampf vor der Schalke-Bank unsanft abräumte. Am Spielfeldrand kam es zur Rudelbildung und der Abwehrspieler warf vor Wut eine Kiste auf dem Boden.
Dafür sah er im Anschluss die gelbe Karte. Da er bereits vorbelastet war, flog Torunarigha mit gelb-rot vom Platz. Trainer David Wagner erhielt aus unerfindlichen Gründen Witz-Rot und schaute sich die Partie vom Pressebereich der Arena an. Die Gemüter waren kaum zu beruhigen und einige fragten sich, weshalb Torunarigha kurzzeitig die Fassung verlor?
Mathias Bunkus mit Eklat gegenüber Torunarigha
Die Antwort: Kurz zuvor soll der 22-jährige rassistisch von den Fans beleidigt worden sein. Der Berliner Abwehrspieler berichtet über Affenlaute, die im Stadion ihre Runde machten, weswegen er selbst auch auf dem Platz weinte. Das Verhalten des Berliners nahm Mathias Bunkus zum Anlass, auf Twitter eine Kurzmitteilung zu veröffentlichen.
Bunkus auf Twitter: „Er hat geweint? Damit möchte ich nicht die Richtigkeit der Vorwürfe in Abrede stellen. Aber was ist das für eine Verhaltensweise? Weint er auch, weil die Sonne untergeht? Oder weil er überbezahlt ist? Oder weil erkennt, dass er für den Job nicht geeignet ist?“ (Der besagte Tweet liegt der Redaktion vor).
Entschuldigung seitens Bunkus´kurz und knapp
Unpassender kann eine Reaktion auf solche Anschuldigungen des Spielers nicht sein. Gerade Mathias Bunkus, der als Sportjournalist für den Berliner Kurier tätig ist, den 1. FC Union Berlin seit Jahren begleitet und eine bekannte Person im Berliner Fußball ist, sollte wissen, welche Vorbildfunktion er einnimmt. Rassismus zu unterstützen bzw. kleinzureden sollte nirgends eine Plattform finden.
Mathias Bunkus ist sicherlich alles andere als rassistisch, jedoch hat er sich für den gestrigen Abend mit seinem Tweet ins Abseits geschossen. Mittlerweile ist die Nachricht auf seinem Twitter-Account gelöscht und so entschuldigte sich der Sportjournalist auch kurz und knapp: „Ihr habt recht. Dass war falsch mir. Also sorry.“ Etwas zu knapp und etwas zu lapidar, klingt seine Entschuldigung am heutigen Morgen. (Nachweis zum Tweet liegt der Redaktion vor)
Rassismus ist nicht zu verharmlosen
Wieso sich Mathias Bunkus zu solch einer Aussage hinreißen ließ, ist nicht klar. Auch findet man keine genaueren Erklärungen, wie dieser Tweet zustande kam. Aus unserer Sicht ist die Entschuldigung zu einfach. Vor allem in Zeiten, in denen Rassismus immer mehr Räume in unserer Gesellschaft findet. Mit seiner Aussage wird Rassismus relativiert und das Opfer zugleich verhöhnt. Ein Verhalten, dass so nicht zu akzeptieren ist. Und die vermeintliche öffentliche Entschuldigung lässt vermuten, dass Mathias Bunkus diese nicht wirklich ernst meint.
Ob er sich mittlerweile bei Jordan Torunarigha und Hertha BSC persönlich entschuldigte, ist aktuell nicht bekannt. Hinsichtlich seiner Äußerung wäre dies jedoch ratsam, um die eigene Reputation zu retten!