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Kritik zum Sky-Kommentator Klaus Veltman des Spiels 1. FC Köln vs. Union Berlin

Bildquelle: Ungry Young Man - 2012-02-25_Koeln09 CC BY-SA 2.0 [CC BY-SA 2.0], via Flickr.com (Bild bearbeitet)

Aus sportlicher Sicht lief es am gestrigen Abend für den 1. FC Union Berlin sehr gut. Die Eisernen errangen einen wichtigen Punkt beim 1. FC Köln und machten so einen gelungenen Saisonstart perfekt. Auf der anderen Seite ärgerten sich die Geißbockfans über die verlorenen zwei Punkte, denn die Hoffnungen, den sofortogen Wiederaufstieg feiern zu können, sind beim Bundesligaabsteiger aus der Domstadt immens hoch.

So gehen die Kölner als Top-Favorit in diese Spielzeit. Nachdem das erste Spiel gewonnen werden konnte, folgte nun das Remis gegen die Gäste aus Berlin. Das Spiel war mit 50.000 Zuschauern ausverkauft. Allein 2.500 Schlachtenbummler folgten ihrem Team aus dem Herzen Köpenicks in die Domstadt und sorgten für eine grandiose Stimmung.

 

Zu weiten Teilen des Spiels waren sie, trotz zahlenmäßiger Unterlegenheit, in den Weiten des Stadions lauter und stimmungsvoller zu hören. Aber das kennt man ja bereits vom Eisernen Anhang. Man erinnere sich nur an die DFB-Pokalpartie auswärts gegen Borussia Dortmund, bei dem im Oktober 2016 mehr als 10.000 Fans aus Berlin zum Spiel anreisten und den Signal-Iduna-Park in einen Hexenkessel verwandelten. Gestern in Köln waren die Fans des 1. FC Union Berlin wieder deutlich zu hören, was dazu beitrug, dass alle einen unvergesslichen und stimmungsvollen Fußballabend in der 2. Bundesliga erleben konnten.

Bei der Liveübertragung kam die Stimmung bestens herüber, wenn Sky-Kommentator Klaus Veltman nicht gerade mit seinem überschwänglichen Enthusiasmus pro Köln die Zuschauer vor den TV-Geräten immer wieder nervte. An den Fans im Stadion hat es nicht gelegen, dass man als Zuschauer das Gefühl bekam, dass hier einzig und allein der 1. FC Köln voller Euphorie für Stimmung gesorgt hätte. Dem war nicht so, denn die Berliner, die schließlich bekannt für ihre kreativen Schlachtgesänge sind, haben ihren Teil dazu beigetragen, sodass jeder im RheinEnergieSTADION spürte, dass der vermeintliche Wiederaufstieg nicht zum Alleingang wird.

Klaus Veltman ließ Objektivität fast komplett vermissen

Sky-Kommentator Klaus Veltman wurde jedoch nicht müde, immer wieder zu erwähnen, dass Köln-Keeper Timo Horn, der beste Torwart in der 2. Bundesliga sei. Nach fast jeder Aktion, die der Kölner Schlussmann zeigte, betonte der besagte Kommentator die Wertigkeit des Kölners. Zugegeben, Timo Horn gehört zu den besten Keepern der Liga, jedoch ließ Veltman jegliche Objektivität vermissen. Und auch die Sendeleitung von Sky wurde nicht müde, immer wieder den Kölner Anhang in verschiedensten Szenen dem TV-Publikum zu zeigen.

Der 1. FC Union Berlin zeigte dabei in den ersten 20 Minuten des Spiels, wie man den 1. FC Köln unter Druck setzen kann. Die Rheinländer kamen bis dahin kaum vor das Tor von Torwart Rafael Gikiewicz und so war es den Unionern überlassen, die ersten sehenswerten Akzente im gestrigen Spiel zu setzen. Erst nach der 20. Minute spielten die Kölner dann mit. Die Elf von Markus Anfang, der zu Saisonbeginn von Holstein Kiel an den Rhein wechselte, kam besser ins Spiel und so gelang Christian Clemens kurz vor der Pause zum 1:0 für den 1. FC Köln.

Köln bis zur 2. Hälfte top - Union Berlin kalt erwischt

Natürlich wurde der Treffer von Klaus Veltman überschwänglich bejubelt und auch die Kameras waren einzig und allein auf den Torschützen und auf den Kölner Anhang gerichtet. Nach der Pause sollte sich dann aber zumindest aus Berliner Sicht ein anderes Bild abspielen, denn die Köpenicker zeigten Engagement und gaben sich nicht auf. Ken Reichel scheiterte mit einem sehenswerten Freistoß, welchen Horn an die Latte lenkte.

Fast also der Ausgleich für die Eisernen! Und wieder war es Klaus Veltman, der jegliche Objektivität vermissen ließ und es sich nicht nehmen ließ, Timo Horn erneut als besten Keeper der Liga zu huldigen. Man konnte dem Sky-Kommentator nur schwer zuhören. So dürfte es auch einigen unparteiischen Zuschauern ergangen sein. Nicht wenige schalteten den eintönig wirkenden Kommentator ab und genossen die imponierende Stimmung der Fans.

Andersson mit dem Ausgleich für die Eisernen - Veltman empfindet Köln als dominierend

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Selbstverständlich ereiferte sich Klaus Veltman sehr, als auf der Gegenseite fast das 2:0 für den 1. FC Köln fiel. Hector knallte seinen Kopfball nach Schaube-Freistoß an die Berliner Latte. Anders als Veltman, der anscheinend ein anderes Spiel sah, übernahm nun die Mannschaft von Urs Fischer immer wieder die Kontrolle des Spiels und sorgte mit gefährlichen Vorstößen für Spannung. Der eingewechselte Gogia bereitete in der Folge den Ausgleich durch Neuzugang Sebastian Andersson vor (69. Spielminute).

Wer nun dachte, dass Sky den Berliner Anhang einblenden würde, der sah sich getäuscht. Auch fiel die Euphorie, die Veltman bei der Kölner-Führung versprühte, fast gänzlich aus. Von einem neutralen Fußballkommentatoren sollte man jedoch mehr erwarten können und auch Sky bekleckerte sich mit ihrer Kameraführung nicht mit Ruhm.

Und auch in dieser Phase konnte sich Klaus Veltman nicht bremsen. Er sah anscheinend „seine“ Kölner immer noch vorne. Sie sei die dominierende Mannschaft, welche jedoch in der zweiten Halbzeit lediglich zwei Torschüsse abgab. Wie dem auch sei, auf solche Kommentatoren kann man getrost verzichten, sie verderben den Spaß am Spiel, indem sie eine Mannschaft übertrieben in den Himmel loben und auch noch in deren Schwächeperioden dem Zuschauer aufzeigen wollen, wie dominierend dieses Team sei.

Arroganz-Anfall von Klaus Veltman im Interview mit Armin Veh

Vor allem im Interview nach Spielende mit Armin Veh wurde deutlich, wie hochnäsig Klaus Veltman agierte. So befragte der Sky-Kommentator Armin Veh zum Spiel und war zugleich der Meinung, dass der 1. FC Köln mit seinem Spielermaterial den 1. FC Union Berlin auseinandernehmen müsse. Weit gefehlt, denn auch in der 2. Bundesliga gibt es Mannschaften, die gegen die vermeintlichen Top-Favoriten mithalten können. Neben dem 1. FC Union Berlin muss hier auch Holstein Kiel genannt werden, die den Hamburger SV eine Woche zuvor mit 3:0 aus deren eigenem Stadion schoss.

Ein wenig Demut, Objektivität und ein wenig mehr Professionalität stünden Klaus Veltman gut zu Gesicht. Alles in allem dürften die Fans des 1. FC Union Berlin mit einem gewonnenen Punkt zufrieden ihre Heimreise angetreten haben.

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