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Hertha BSC schafft sich ab – Wie gefährlich ist die Machtverschiebung?

Bildquelle: Frankinho from Berlin, Germany CC BY-SA 2.0 [CC BY-SA 2.0], via Wikimedia Commons (Bild bearbeitet)

Der Paukenschlag, den in erster Linie Jürgen Klinsmann mit seinem Rücktritt als Trainer bei Hertha BSC zu verantworten hat, könnte für alle Beteiligten einen größeren Imageschaden verursacht haben, dessen Auswirkungen keiner so richtig einschätzen kann. Die Art und Weise, wie sich der ehemalige Bundestrainer von seinem Posten trennte zeigt auch, dass der Klub im Vorfeld nicht informiert wurde.

Dieser Fakt ist bereits bestätigt! Leider sind die Art und Weise des Rücktritts auch eine fehlende Wertschätzung gegenüber dem Verein Hertha BSC. So hatte Klinsmann seinen Rücktritt via Facebook der Öffentlichkeit mitgeteilt. Ein absolutes Unding!

Fehlendes Vertrauen zwischen Klinsmann, Preetz & Gegenbauer?

Die Gründe seines Rücktritts gibt Klinsmann unter anderem wie folgt bekannt: „Als Cheftrainer benötige ich allerdings für diese Aufgabe, die noch nicht erledigt ist, auch das Vertrauen der handelnden Personen.“ Ferner schreibt er: „Deshalb bin ich nach langer Überlegung zum Schluss gekommen, mein Amt als Cheftrainer der Hertha zur Verfügung zu stellen und mich wieder auf meine ursprüngliche langfristig angelegte Aufgabe als Aufsichtsratsmitglied zurückzuziehen.“

Zum einen heißt es, dass er mit denen, die bei Hertha BSC an der Macht sind, keinen Konsens fand, um seine Visionen schlussendlich umzusetzen. Ferner muss man sich auch fragen, was „nach langer Überlegung“ bedeutet, wenn er rund 10 Wochen im Amt war. Dies lassen wir einfach nun im Raume stehen, denn jeder Hertha-Fan schätzt diesen Zeitraum individuell für sich ein. Interessant ist auch, dass Klinsmann nur wenige Stunden nach seinem Rücktritt der Boulevardzeitung „Bild“ ein Exklusiv-Interview gab. War der Rücktritt also doch von langer Hand geplant? Wie könnte man sonst die ganzen Vorkommnisse des gestrigen Tages einordnen?

Klinsmann hinterlässt verbrannte Erde

Interessant dürfte die Zukunft werden, auch wenn Alexander Nouri vom Co-Trainer zum aktuellen Cheftrainer aufsteigt. Wenn auch nur interimsweise! Zusammen mit dem aktuellen Trainerteam wird Nouri auf unbestimmte Zeit der neue starke Mann an der Seitenlinie der Berliner. Wie lange? Das weiß noch niemand so recht.

Fakt ist aber, dass der Trainer Jürgen Klinsmann verbrannte Erde hinterlässt. Er wollte, wie allen seinen Stationen, den Verband oder in dem Fall, den Verein komplett auf Links drehen. Beim DFB hat dies damals gut funktioniert und so legte er den Grundstein für den Gewinn der Fußballweltmeisterschaft 2014, auch wenn er da schon gar nicht mehr an der Seitenlinie stand.

Wie groß ist die Macht von Klinsmann & Windhorst?

Nun ist Hertha BSC nicht der DFB, sondern ein Verein, der aktuell um den Klassenerhalt kämpft. Genau dieses Ziel ist jetzt mehr denn je in Gefahr. Nouri muss mit einem Kader arbeiten, der eigentlich nach den Wünschen Klinsmanns zusammengestellt wurde. Die kommenden Wochen dürften also spannend werden. Vergessen darf man dabei nicht, dass es nun auch um den Kopf von Michael Preetz gehen könnte, der mit allen Mitteln einen Abstieg in die 2. Liga verhindern muss.

 

 

Jürgen Klinsmann als Trainer bei Hertha BSC zu installieren, war sicherlich nicht das Ansinnen von Hertha-Manager Michael Preetz. Dies dürfte aller Voraussicht auf Anraten von Investor Lars Windhorst geschehen sein. Preetz wird wahrscheinlich kein großes Mitspracherecht gehabt haben. Erfolg und Misserfolg geht allerdings auf sein Konto. Daran wird Preetz gemessen und wenn am Ende des Tages die Kasse nicht stimmt, dann wird auch irgendwann ein Herr Manager Preetz nicht mehr zu halten sein.

Fans fordern Preetz-Rücktritt

Michael Preetz befindet sich eh schon im Fadenkreuz der Hertha-Fans, denn mit seiner Vereinspolitik ist man in Charlottenburg schon seit geraumer Zeit nicht mehr einverstanden. Könnte also am Ende der Rücktritt Klinsmanns auch seinen Kopf kosten? Fakt ist, dass es im Präsidium Unstimmigkeiten gibt, auf die Klinsmann nicht näher eingehen möchte.

Der Gedanke, dass es sich dabei um Machtspielchen handelt, ist nicht allzu realitätsfremd. Ebenso muss man auch anerkennen, dass mit dem Einstieg von Lars Windhorst eben jener Investor an Macht innerhalb des Vereins gewonnen hat. Etwas, das von den Fans verhasst wird. Verständlicherweise, denn der Verein muss aufpassen, dass Lars Windhorst mit seinem Unternehmen Tennor Holding nicht die Überhand gewinnt. Jürgen Klinsmann war nur der erste Streich von Windhorst. Welcher folgt als Nächstes? Fakt ist auch, dass man zum aktuellen Zeitpunkt fast 110 Millionen Euro für neue Spieler ausgegeben hat.

Klinsmann weiterhin im Aufsichtsrat

Im Grunde ist die Hälfte des Windhorst-Deals nun weg. Was bleibt? Eine ungewisse Zukunft, Abstiegsangst und Alexander Nouri als Trainer, der beim SV Werder Bremen schon nicht wirklich etwas erreicht hat. Soll so die Zukunft von Hertha BSC aussehen? Das kann kein Fan des Klubs gut finden. Und wenn man bedenkt, dass der Machtmensch Klinsmann als sportlicher Berater der Tennor Holding im Aufsichtsrat agiert, dann muss eigentlich jedem anders werden.

 

 

Klinsmann teilt seine Macht nicht gerne. Er braucht sie! Durch Lars Windhorst hat er einen starken Verbündeten im Aufsichtsrat, der jederzeit mit seinen Investments die Grundstimmung im Klub in verschiedene Richtungen lenken kann. Am Ende könnte auch Jürgen Klinsmann profitieren. Gefährlich wird es, wenn Klinsmann im Hintergrund weiter die Fäden zieht und den Kader gemäß seinen Vorstellungen zusammenstellen möchte und dabei die Wünsche des Trainers übergeht. Das ist aber nur eine Vermutung, es muss nicht so kommen. Denkbar wäre es dennoch.

Windhorst mit zu viel Macht?

Für Hertha BSC ist es ein Tanz auf dem Drahtseil, denn schon jetzt zeigen die Vorkommnisse, dass Investor Lars Windhorst zu viel Macht im Verein haben könnte. Die Installierung von Jürgen Klinsmann, der Hertha BSC nun mit seinem feigen Rücktritt als Trainer zurücklässt, zeigt ganz deutlich, wie viel Macht Windhorst besitzt. Dies wird auch nicht die letzte Entscheidung des Investors sein, der in der jüngsten Vergangenheit weitere Millionen in Aussicht stellte.

 

 

Was bedeutet dies aber für den Verein Hertha BSC? Im Grunde muss man Angst haben, wenn man sich die vergangenen Wochen genauer anschaut. Tatsächlich wurde einiges auf Links gedreht. Illustre Namen wurden an der Spree gehandelt, teure Neuzugänge hat man unter Dach und Fach gebracht und währenddessen hat man es sich mit verdienten Spielern, wie z.B. Salomon Kalou verscherzt.

Machtverhältnisse verschieben sich zusehends

Aber auch Ondrej Duda hat man nach England geschickt. Seitdem lahmt die Kreativabteilung im Spiel der Alten Dame. Auch die Nachwuchsarbeit dürfte, wenn die Transferpolitik diesen Weg weiterverfolgt, einen schweren Stand haben. Wo sollen die Talente ins System eingebaut werden, wenn teure Stars nach Berlin kommen? Wie dem auch sei, die Machtverhältnisse verschieben sich. Es dürfte nach der „Ära“ Klinsmann sicherlich auch zwischen Präsident Gegenbauer und Hertha-Manager Preetz nicht Eitel Sonnenschein herrschen.

Preetz muss aufpassen, dass er am Ende nicht seinen Job verliert, wenn Alexander Nouri keine wohlwollenden Ergebnisse abliefert. Einen weiteren Abstieg in die 2. Liga dürfte auch Preetz nicht mehr rechtfertigen können, auch wenn er wahrscheinlich mit der Personalie Klinsmann, Nouri und Co-Trainer Feldhoff nicht viel zu tun hat. Was bleibt? Verbrannte Erde durch den Abgang von Jürgen Klinsmann, viel Chaos und Zu- sowie Abgänge, die der zukünftige Trainer der Herthaner kompensieren muss.

Hertha BSC löst 1860 München & HSV als Chaos-Klub an

In den nächsten Wochen müssen die Entscheidungen sitzen, ansonsten steuert Hertha BSC auf gefährliche Zeiten zu. Unlängst haben die Berliner den Hamburger SV als Chaosklub abgelöst. Der TSV 1860 München mit seinem Investor Hasan Ismaik dürfte dann die nächste Stufe von Hertha BSC sein, wenn man sich nicht ganz schnell in die richtige Spur einordnet.

Was mit einem Verein passieren kann, wenn jemand zu viel Macht erhält, kann man wunderbar bei den Münchener Löwen sehen. Aber auch beim Hamburger SV hat man sich zu lange auf die Finanzspritzen von Investor Kühne verlassen. In beiden Fällen stehen die jeweiligen Klubs vor sehr schweren Zeiten. Zeiten, in denen Hertha BSC längst angekommen ist. Über wie viel Macht Lars Windhorst bei Hertha BSC verfügt, hat man spätestens mit der Installation von Klinsmann als Hertha-Trainer gesehen.

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